Kinaesthetics-Online-Fachlexikon
| Willkommen in diesem Online-Lexikon zu den Fachgebieten der Kinästhetik, Kybernetik und anderer Bezugswissenschaften! Das Kinaesthetics-Online-Fachlexikon (KOFL) wird von der European Kinaesthetics Association (EKA) herausgegeben, von einem Redaktionsteam betreut und von einem fachlichen Beirat unterstützt (vgl. „KOFL:Impressum und Haftungsausschluss“). | |
| Schon gewusst? Zellteilung/Neuroplastizität Gesundheitsentwicklung hängt eng mit der Fähigkeit der Zellteilung zusammen. Ein durchschnittlicher Mann hat rund 36 Billionen Zellen, eine Frau etwa 28 Billionen. Die meisten dieser Zellen sind Blutzellen. Doch nicht nur die Zahl, sondern auch die Zellgröße spielt eine wichtige Rolle. Muskel- und Fettzellen haben den größten Anteil an der Körpermasse. Die Erneuerung des Körpers bzw. die Gesundheit entwickeln sich durch fortlaufende Zellteilung. Haut- und Darmzellen erneuern sich alle paar Tage bzw. Wochen. Eine Rundumerneuerung haben wir alle sieben bis zehn Jahre. Nervenzellen hingegen haben nur eine begrenzte Regenerationsfähigkeit, jedoch sind sie in der Lage, sich neu zu strukturieren, und können sich an Gegebenheiten anzupassen. Diesen Vorgang nennt man Neuroplastizität. Man kann zwischen intrinsischer Plastizität (Abstimmung der Sensibilitätsreaktion in Bezug auf Signale benachbarter Neuronen) und synaptischer Plastizität unterscheiden. Letztere betrifft funktionell die Verbindung der Nervenzellen durch Freisetzungsänderung und Modulation der Transmittersubstanz so wie Organisation und Anzahl der Synapsen im strukturellen Sinne. |
Bedeutende PersonenFrancisco Javier Varela García Francisco Javier Varela García (* 7. September 1946 in Santiago de Chile; † 28. Mai 2001 in Paris) war Biologe und Neurowissenschaftler. Francisco Varela studierte Biologie in Santiago de Chile und erhielt darauf ein Stipendium an der Harvard University, wo er seine Dissertation in Biologie im Jahr 1970 abschloss. Nach dem Militärputsch in Chile von 1973 verließ er das Land. In der Folge war er Assistenzprofessor an der medizinischen Fakultät der University of Colorado Denver (1974 bis 1978) und lehrte und forschte zwei Jahre an der New York University Medical School. 1980 kehrte er als Biologieprofessor an die Universidad de Chile zurück. Ab 1984 war er in Europa tätig und wurde 1988 vom Centre national de la recherche scientifique in Paris zum Forschungsdirektor für kognitive Neurowissenschaften berufen, welche Funktion er bis zu seinem Tod ausübte. Zu Beginn der 1970er- und 1980er-Jahre beschrieb Varela gemeinsam mit Humberto Maturana im Buch „Der Baum der Erkenntnis“ Grundlagen der Biologie und der Erkenntnistheorie neu. Zentrale Ideen sind die Autopoiese (Autopoiesis), das Verständnis des Lebens im Sinn eines dynamischen zirkulären Prozesses oder Kognition als Handlung (Erkennen als Tun und umgekehrt). Die Forschungen und Publikationen Varelas betreffen einerseits kognitionswissenschaftliche Themen, andererseits z. B. über den Ansatz der Erste-Person-Methodologien den Brückenschlag zwischen menschlicher Erfahrung und wissenschaftlicher Theorie oder Grenzbereiche des Bewusstseins, dargestellt anhand von Gesprächen mit dem Dalai Lama. 1987 moderierte Varela den ersten Mind-and-Life-Dialog mit dem Dalai Lama in Dharamsala, bei dem Themen der Kognitionswissenschaft vorgestellt und diskutiert wurden. An der 8. Mind-and-Life-Konferenz hielt er im März 2000 seinen letzten Vortrag „Wissenschaftliche Erforschung des Bewusstseins“. Varela starb im Jahr 2001 an Krebs. Der Dokumentarfilm „Monte Grande – What is Life?“ von Franz Reichle stellt sein Leben und Werk sowie Weggefährten wie den Dalai Lama, Heinz von Foerster oder Humberto Maturana vor. Die Arbeit Varelas hat in vielerlei Hinsicht grundlegende Bedeutung für das Fachgebiet Kinästhetik. |
| Meistgelesene Artikel Hier findest du eine Rangliste der Artikel, die am meisten aufgerufen worden sind (Stand Oktober 2024) | |
| Bemerkenswerte Ereignisse 1. Internationaler Kinästhetik-Kongress in Ulm In der Erstausgabe der Zeitschrift „Kinästhetik“ (Januar 1997) finden sich der Bericht über den 1. Internationalen Kinästhetik-Kongress in Ulm vom 20. März 1996 sowie zahlreiche Artikel zu den in Vorträgen und Workshops vorgestellten Themen. Als Nachfolgepublikation des Kinästhetik-Bulletins sollte diese Zeitschrift „hinsichtlich der Vernetzung der Arbeit und Entwicklung aller Kinästhetik-TrainerInnen und Trainees, wie auch der mit den AnwenderInnen von Kinästhetik in ihrer praktischen Arbeit“ einen wichtigen Beitrag leisten. Der Kongress wurde von vielen Kinästhetik-TrainerInnen und interessierten Personen besucht. Themen für die ca. 300 BesucherInnen waren unter anderem Kinästhetik mit pflegenden Angehörigen, die Einführung von Kinästhetik ins Unterrichtsprogramm einer Pflegeschule, Bewegungserleichterung mit Umgebungsgestaltung oder Human Factoring. In einem persönlichen Fazit zum Kongress wird festgehalten, dass der Austausch von neuen Erfahrungen für aktuelle und zukünftige TrainerInnen unbedingt wichtig sei, und in Leserbriefen wird die Begeisterung über diesen ersten großen Kongress in der Geschichte der Kinästhetik ausgedrückt. | |
Zuletzt erschienene Artikel
| |
| Mach mit! Du hast viele Möglichkeiten, die Entwicklung des KOFL zu unterstützen.
| |