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Willkommen in diesem Online-Lexikon zu den Fachgebieten der Kinästhetik, Kybernetik und anderer Bezugswissenschaften!
Das Kinaesthetics-Online-Fachlexikon (KOFL) wird von der European Kinaesthetics Association (EKA) herausgegeben, von einem Redaktionsteam betreut und von einem fachlichen Beirat unterstützt (vgl. „KOFL:Impressum und Haftungsausschluss“).

Diese stark vereinfachte Darstellung der Muskelspindeln gilt in der Kinästhetik gängig als Symbol für das kinästhetische Sinnessystem.

Schon gewusst?
Sinnesrezeptoren
Zum kinästhetischen Sinnessystem gehören unterschiedliche Rezeptoren mit unterschiedlichen Aufgaben. Die Muskelspindeln befinden sich in den Muskelfasern und registrieren Veränderung in der Länge, Dehnbarkeit und der Geschwindigkeit dieser Veränderung. Die Golgi-Sehnenorgane befinden sich an den Übergängen zwischen Muskeln und Sehnen und überwachen die Muskelspannung und Druck auf Gelenkbänder. In den Gelenken befinden sich Mechanorezeptoren. Ruffini-Rezeptoren reagieren auf Dehnung, Vater-Pacini-Körperchen reagieren auf schnelle Veränderung oder Vibration. Auf der Haut finden wir Rezeptoren, die zum taktilen und zum kinästhetischen Sinnessystem zählen. Diese sind die Merkel-Zellen, die Druck und Berührung erfassen, sowie die Meissner-Körperchen die auf Vibration und leichte Berührung reagieren.

⇒ Alle bisherigen Beiträge zur Rubrik „Schon gewusst“ findest du hier.

Bedeutende Personen
Francisco Javier Varela García 
Francisco Javier Varela García (* 7. September 1946 in Santiago de Chile; † 28. Mai 2001 in Paris) war Biologe und Neurowissenschaftler. Francisco Varela studierte Biologie in Santiago de Chile und erhielt darauf ein Stipendium an der Harvard University, wo er seine Dissertation in Biologie im Jahr 1970 abschloss. Nach dem Militärputsch in Chile von 1973 verließ er das Land. In der Folge war er Assistenzprofessor an der medizinischen Fakultät der University of Colorado Denver (1974 bis 1978) und lehrte und forschte zwei Jahre an der New York University Medical School. 1980 kehrte er als Biologieprofessor an die Universidad de Chile zurück. Ab 1984 war er in Europa tätig und wurde 1988 vom Centre national de la recherche scientifique in Paris zum Forschungsdirektor für kognitive Neurowissenschaften berufen, welche Funktion er bis zu seinem Tod ausübte. Zu Beginn der 1970er- und 1980er-Jahre beschrieb Varela gemeinsam mit Humberto Maturana im Buch „Der Baum der Erkenntnis“ Grundlagen der Biologie und der Erkenntnistheorie neu. Zentrale Ideen sind die Autopoiese (Autopoiesis), das Verständnis des Lebens im Sinn eines dynamischen zirkulären Prozesses oder Kognition als Handlung (Erkennen als Tun und umgekehrt). Die Forschungen und Publikationen Varelas betreffen einerseits kognitionswissenschaftliche Themen, andererseits z. B. über den Ansatz der Erste-Person-Methodologien den Brückenschlag zwischen menschlicher Erfahrung und wissenschaftlicher Theorie oder Grenzbereiche des Bewusstseins, dargestellt anhand von Gesprächen mit dem Dalai Lama.

1987 moderierte Varela den ersten Mind-and-Life-Dialog mit dem Dalai Lama in Dharamsala, bei dem Themen der Kognitionswissenschaft vorgestellt und diskutiert wurden. An der 8. Mind-and-Life-Konferenz hielt er im März 2000 seinen letzten Vortrag „Wissenschaftliche Erforschung des Bewusstseins“.

Varela starb im Jahr 2001 an Krebs. Der Dokumentarfilm „Monte Grande – What is Life?“  von Franz Reichle stellt sein Leben und Werk sowie Weggefährten wie den Dalai Lama, Heinz von Foerster oder Humberto Maturana vor.

Die Arbeit Varelas hat in vielerlei Hinsicht grundlegende Bedeutung für das Fachgebiet Kinästhetik.

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  3. Literatur und Medien
  4. Bewegungserfahrung‏‎
  5. Orientierung‏‎
  6. Spastik‏‎
  7. Wahrnehmung‏‎
  8. ‏Knochen und Muskeln
  9. Stabil und instabil‏‎‎‏‎
  10. Viabilität‏‎

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Bemerkenswerte Ereignisse
1. Internationaler Kinästhetik-Kongress in Ulm
In der Erstausgabe der Zeitschrift „Kinästhetik“ (Januar 1997) finden sich der Bericht über den 1. Internationalen Kinästhetik-Kongress in Ulm vom 20. März 1996 sowie zahlreiche Artikel zu den in Vorträgen und Workshops vorgestellten Themen. Als Nachfolgepublikation des Kinästhetik-Bulletins sollte diese Zeitschrift „hinsichtlich der Vernetzung der Arbeit und Entwicklung aller Kinästhetik-TrainerInnen und Trainees, wie auch der mit den AnwenderInnen von Kinästhetik in ihrer praktischen Arbeit“ einen wichtigen Beitrag leisten. Der Kongress wurde von vielen Kinästhetik-TrainerInnen und interessierten Personen besucht. Themen für die ca. 300 BesucherInnen waren unter anderem Kinästhetik mit pflegenden Angehörigen, die Einführung von Kinästhetik ins Unterrichtsprogramm einer Pflegeschule, Bewegungserleichterung mit Umgebungsgestaltung oder Human Factoring. In einem persönlichen Fazit zum Kongress wird festgehalten, dass der Austausch von neuen Erfahrungen für aktuelle und zukünftige TrainerInnen unbedingt wichtig sei, und in Leserbriefen wird die Begeisterung über diesen ersten großen Kongress in der Geschichte der Kinästhetik ausgedrückt.

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