Evaluationsprozesse in Kinaesthetics-Bildungsangeboten: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Zusammenfassung''''' <br>  
'''''Zusammenfassung''''' <br>  
Der Artikel "Evaluationsprozesse in Kinaesthetics-Bildungsangeboten" ist Ergebnis der Arbeit des AusbilderInnenteams im Ressourcenpool Curriculum und Forschung der EKA und wird in der Kinaesthetics-TrainerInnenbildung verwendet.   Er beschreibt Themen des Rahmenelements Lernen/Grundlagen.
Dieser Artikel zitiert an erster Stelle den Text „Der Evaluationsprozess in Kinaesthetics-Bildungsangeboten“. Er ist ein Ergebnis der Arbeit des AusbilderInnen-Teams im Ressourcenpool Curriculum und Forschung der EKA und wird in der EKA-TrainerInnen-Bildung verwendet. Er beschreibt dieses Thema der Grundlagen des Rahmenelements Lernen. An zweiter Stelle werden die Ausführungen zur Dokumentation und Evaluation aus dem Buch „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“ zitiert.


Im ersten Kapitel wird der kybernetische Hintergrund erläutert und die Selbstevaluation als Instrument beschrieben den eigenen Lernprozess zu steuern. Im zweiten Kapitel werden die konkreten Schritte der Selbstevaluation im Rahmen und Ablauf einer gesamten Ausbildung S1 aufgezeigt. Im dritten Kapitel werden unterschiedliche Definitionen und Perspektiven von Evaluation dargestellt.  
==„Der Evaluationsprozess in Kinaesthetics-Bildungsangeboten“==
==''„1 Selbstevaluationsprozesse im Fachgebiet Kinästhetik''==
Im ersten Kapitel wird der kybernetische Hintergrund erläutert und die Selbstevaluation als Instrument beschrieben, um den eigenen Lernprozess auszuwerten und zu optimieren. Im zweiten Kapitel werden die konkreten Schritte der Selbstevaluation im Rahmen und Ablauf einer gesamten TrainerInnen-Ausbildung Stufe 1 aufgezeigt. Das dritte Kapitel thematisiert die allgemeine Bedeutung des Begriffs Evaluation.  
===''1.1 Lernen als selbstgesteuerter innerer Prozess''===
===''„1 Selbstevaluationsprozesse im Fachgebiet Kinästhetik''===
====''1.1 Lernen als selbstgesteuerter innerer Prozess''====
: ''Vor dem kybernetischen Hintergrund der [[Feedback-Control-Theorie|Selbstregulation]] ist Lernen ein aktiver, konstruktiver und selbstgesteuerter innerer Prozess. Was ein Mensch lernt und wie er etwas lernt, bestimmt letztlich nur er selbst. <br>
: ''Vor dem kybernetischen Hintergrund der [[Feedback-Control-Theorie|Selbstregulation]] ist Lernen ein aktiver, konstruktiver und selbstgesteuerter innerer Prozess. Was ein Mensch lernt und wie er etwas lernt, bestimmt letztlich nur er selbst. <br>
: ''Deshalb kann man von außen nie direkt bestimmen oder steuern, was und wie ein Mensch lernt. Gleichwohl findet Lernen stets in einer äußeren Umgebung statt. Diese Umgebung kann man von außen gestalten, sodass sie im Idealfall eine unterstützende und förderliche [[Lernumgebung|Lernumgebung]] für spezifische Lernprozesse bildet.''<br>
: ''Deshalb kann man von außen nie direkt bestimmen oder steuern, was und wie ein Mensch lernt. Gleichwohl findet Lernen stets in einer äußeren Umgebung statt. Diese Umgebung kann man von außen gestalten, sodass sie im Idealfall eine unterstützende und förderliche [[Lernumgebung|Lernumgebung]] für spezifische Lernprozesse bildet.''<br>
:''[...]''
:''<small>[...]</small>''


===''1.2 Das eigene Lernen durch fortgesetzte Selbstevaluationsprozesse optimieren''===
====''1.2 Das eigene Lernen durch fortgesetzte Selbstevaluationsprozesse optimieren''====
:''Um das eigene Lernen zu evaluieren und zu optimieren, ist es hilfreich, die eigenen Lernprozesse und ihre Ausgangslage regelmäßig zu dokumentieren, zu reflektieren und mit dem aktuellen Stand und den angestrebten Kompetenzen und Zielen zu vergleichen. Dabei geht es einerseits darum, die eigenen Lernfortschritte im Vergleich mit der Ausgangslage und den angestrebten Kompetenzen und Zielen zu ermitteln. Andererseits geht es auch darum, Vertiefungsmöglichkeiten, den weiteren Lernbedarf oder offene Fragen herauszukristallisieren.  
:''Um das eigene Lernen zu evaluieren und zu optimieren, ist es hilfreich, die eigenen Lernprozesse und ihre Ausgangslage regelmäßig zu dokumentieren, zu reflektieren und mit dem aktuellen Stand und den angestrebten Kompetenzen und Zielen zu vergleichen. Dabei geht es einerseits darum, die eigenen Lernfortschritte im Vergleich mit der Ausgangslage und den angestrebten Kompetenzen und Zielen zu ermitteln. Andererseits geht es auch darum, Vertiefungsmöglichkeiten, den weiteren Lernbedarf oder offene Fragen herauszukristallisieren.  
:''Ebenso förderlich für das eigene Lernen ist, diese Reflexionen und Selbstevaluationen mit den eigenen Praxisthemen in einen Zusammenhang zu bringen und ihre Bedeutung für den beruflichen oder privaten Alltag zu beschreiben.''
:''Ebenso förderlich für das eigene Lernen ist, diese Reflexionen und Selbstevaluationen mit den eigenen Praxisthemen in einen Zusammenhang zu bringen und ihre Bedeutung für den beruflichen oder privaten Alltag zu beschreiben.''
===''1.3 Bedeutung der Bewegungsinteraktion, des Austauschs und der gemeinsamen Reflexion''===
 
====''1.3 Bedeutung der Bewegungsinteraktion, des Austauschs und der gemeinsamen Reflexion''====
:''Die Selbstevaluationen werden unterstützt durch die Bewegungsinteraktion, den Austausch und die gemeinsame Reflexion mit anderen Teilnehmenden und AusbilderInnen. Die daraus entstehenden Unterschiede der Erfahrungen und ihrer Beschreibung können helfen, die eigenen Lernprozesse aus anderen Perspektiven zu reflektieren, zu evaluieren und präziser zu beschreiben.''
:''Die Selbstevaluationen werden unterstützt durch die Bewegungsinteraktion, den Austausch und die gemeinsame Reflexion mit anderen Teilnehmenden und AusbilderInnen. Die daraus entstehenden Unterschiede der Erfahrungen und ihrer Beschreibung können helfen, die eigenen Lernprozesse aus anderen Perspektiven zu reflektieren, zu evaluieren und präziser zu beschreiben.''
:''In diesem Sinn werden insbesondere in der Mitte und am Ende von Kinaesthetics-Ausbildungen Evaluationsgespräche oder Standortbestimmungen mit den AusbilderInnen durchgeführt. Diese Fremdeinschätzungen unterstützen die eigene Einschätzung in Bezug darauf, wie weit man die angestrebten Kompetenzen und Ziele erreicht hat oder wo noch Lernbedarf besteht.''  
:''In diesem Sinn werden insbesondere in der Mitte und am Ende von Kinaesthetics-Ausbildungen Evaluationsgespräche oder Standortbestimmungen mit den AusbilderInnen durchgeführt. Diese Fremdeinschätzungen unterstützen die eigene Einschätzung in Bezug darauf, wie weit man die angestrebten Kompetenzen und Ziele erreicht hat oder wo noch Lernbedarf besteht.''  
===''1.4 Die kinästhetische Fachsprache treffend verwenden lernen''===
 
====''1.4 Die kinästhetische Fachsprache treffend verwenden lernen''====
:''Die regelmäßigen Dokumentationen, Reflexionen und Evaluationen tragen wesentlich dazu bei, die kinästhetische Fachsprache bewusst, treffend und differenziert verwenden zu lernen.''
:''Die regelmäßigen Dokumentationen, Reflexionen und Evaluationen tragen wesentlich dazu bei, die kinästhetische Fachsprache bewusst, treffend und differenziert verwenden zu lernen.''
 
===''1.5 Instrumente der Selbstevaluation, Dokumente zu Zielgrößen und Kriterien''===
====''1.5 Instrumente der Selbstevaluation, Dokumente zu Zielgrößen und Kriterien''====
====''1.5.1 Bildungsfelder als Instrument der Selbstevaluation''====
=====''1.5.1 <u>Bildungsfelder als Instrument der Selbstevaluation</u>''=====
:''Die [[Bildungsfelder|Bildungsfelder]] umfassen die hauptsächlichen Bereiche, in denen mit Kinaesthetics-Bildungsangeboten ein Lern- oder Kompetenzzuwachs angestrebt wird. Mit ihnen können die Teilnehmenden ihre individuellen Lernprozesse systematisch erfassen und evaluieren.''  
:''Die [[Bildungsfelder|Bildungsfelder]] umfassen die hauptsächlichen Bereiche, in denen mit Kinaesthetics-Bildungsangeboten ein Lern- oder Kompetenzzuwachs angestrebt wird. Mit ihnen können die Teilnehmenden ihre individuellen Lernprozesse systematisch erfassen und evaluieren.''  
[[Datei:Bildungsfelder ohne Kreis RE col.jpg|400px|rahmenlos|zentriert]]
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:''Zu den Bildungsfeldern: <br>
:''Z<small>u den Bildungsfeldern: „Kinaesthetics – Konzeptsystem“, EKA 2025, S. 59; „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“, EKA 2025, S. 26 ff. [...]</small>''
:''„Kinaesthetics – Konzeptsystem“, EKA 2025, S. 59; „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“, EKA 2025, S. 26 ff.; [...]''
=====''1.5.2 <u>Selbstevaluation in methodischen Großformen (z. B. [[Lernzyklus]])</u>''=====
 
====''1.5.2 Selbstevaluation in methodischen Großformen (z. B. Lernzyklus)''====
:''Die Elemente der Selbstevaluation sind in verschiedene methodische Großformen, die in Kinaesthetics-Bildungsangeboten verwendet werden, und insbesondere in die sogenannten Lernzyklen integriert. In einem Lernzyklus dokumentieren die Teilnehmenden ihre Ausgangslage, unterschiedliche Einzel- und Partnererfahrungen und den erreichten Standort. Sie evaluieren abschließend Ihre Erfahrungen und Dokumentationen mithilfe der Bildungsfelder und Fragen nach der persönlichen oder beruflichen Bedeutung.''
:''Die Elemente der Selbstevaluation sind in verschiedene methodische Großformen, die in Kinaesthetics-Bildungsangeboten verwendet werden, und insbesondere in die sogenannten Lernzyklen integriert. In einem Lernzyklus dokumentieren die Teilnehmenden ihre Ausgangslage, unterschiedliche Einzel- und Partnererfahrungen und den erreichten Standort. Sie evaluieren abschließend Ihre Erfahrungen und Dokumentationen mithilfe der Bildungsfelder und Fragen nach der persönlichen oder beruflichen Bedeutung.''


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:''Zum Lernzyklus: „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“, EKA 2025, S. 18 ff.; https://wiki.kinaesthetics.de/wiki/Lernzyklus (Zugriff: 2025-11-6).''
:''<small>Zum Lernzyklus: „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“, EKA 2025, S. 18 ff. [...]</small>''
 
=====''1.5.3 <u>Der Selbstevaluationsprozess in Aus-, Fort- und Weiterbildungen</u>''=====
 
====''1.5.3 Der Selbstevaluationsprozess in Aus-, Fort- und Weiterbildungen''====
:''Der Selbstevaluationsprozess ist ein integrierter Bestandteil von Aus-, Fort- und Weiterbildungen. Die Teilnehmenden nutzen in den regelmäßigen Selbstevaluationen der [[Lernphase|Phasen und Etappen]] die Bildungsfelder und passende Fragen, um ihre Lernprozesse zu evaluieren und zu optimieren.''
:''Der Selbstevaluationsprozess ist ein integrierter Bestandteil von Aus-, Fort- und Weiterbildungen. Die Teilnehmenden nutzen in den regelmäßigen Selbstevaluationen der [[Lernphase|Phasen und Etappen]] die Bildungsfelder und passende Fragen, um ihre Lernprozesse zu evaluieren und zu optimieren.''
:''[...]''
:''<small>[...]</small>''
 
=====''1.5.4 <u>Referenzgrößen: Kompetenzen und Ziele, Kompetenzkataloge, Kriterienlisten</u>''=====
====''1.5.4 Referenzgrößen: Kompetenzen und Ziele, Kompetenzkataloge, Kriterienlisten''====
:''In Selbstevaluationen vergleicht man den aktuellen Standort in Bezug auf die eigenen Lernprozesse einerseits mit der Ausgangslage, andererseits mit den Ziel- oder Referenzgrößen des Bildungsangebotes. <br>
:''In Selbstevaluationen vergleicht man den aktuellen Standort in Bezug auf die eigenen Lernprozesse einerseits mit der Ausgangslage, andererseits mit den Ziel- oder Referenzgrößen des Bildungsangebotes. <br>
:''Als Referenzgrößen können die Angaben zu den angestrebten Kompetenzen und Zielen des Bildungsangebots in den Ausschreibungen nützlich sein. Seit den 2020er-Jahren zeigen die kompetenzorientierten Curricula von Bildungsangeboten auf, in welchen Handlungsfeldern welche Kompetenzen bzw. Kompetenzressourcen (Fähigkeiten, Kenntnisse, Haltungen) angestrebt werden.''
:''Als Referenzgrößen können die Angaben zu den angestrebten Kompetenzen und Zielen des Bildungsangebots in den Ausschreibungen nützlich sein. Seit den 2020er-Jahren zeigen die [[Curriculum und Kompetenzorientierung|kompetenzorientierten Curricula]] von Bildungsangeboten auf, in welchen Handlungsfeldern welche Kompetenzen bzw. Kompetenzressourcen (Fähigkeiten, Kenntnisse, Haltungen) angestrebt werden.''
:''In den Ausbildungen zur Kinaesthetics-TrainerIn dienen seit längerer Zeit die Kompetenzkataloge als Referenzgrößen der Selbstevaluation. Im Rahmen der schweizerischen Berufsprüfung der SpezialistIn für angewandte Kinästhetik wurden zudem Kriterienlisten zu den einzelnen Prüfungsteilen entwickelt. Sie sind nicht nur für die Vorbereitung der PrüfungsabsolventInnen eine wertvolle Referenzgröße, um die eigenen Lernprozesse zu evaluieren bzw. den aktuellen Standort zu bestimmen.''
:''In den Ausbildungen zur Kinaesthetics-TrainerIn dienen seit längerer Zeit die Kompetenzkataloge als Referenzgrößen der Selbstevaluation. Im Rahmen der schweizerischen Berufsprüfung der SpezialistIn für angewandte Kinästhetik wurden zudem Kriterienlisten zu den einzelnen Prüfungsteilen entwickelt. Sie sind nicht nur für die Vorbereitung der PrüfungsabsolventInnen eine wertvolle Referenzgröße, um die eigenen Lernprozesse zu evaluieren bzw. den aktuellen Standort zu bestimmen.''
:''Diese Referenzgrößen werden im Lauf von Bildungsangeboten durch die AusbilderInnen weitergehend erläutert und mit konkreten Herausforderungen veranschaulicht. Desgleichen bilden Einzel- und Gruppengespräche mit AusbilderInnen eine Referenz, um das eigene Lernen zu evaluieren.''
:''Diese Referenzgrößen werden im Lauf von Bildungsangeboten durch die AusbilderInnen weitergehend erläutert und mit konkreten Herausforderungen veranschaulicht. Desgleichen bilden Einzel- und Gruppengespräche mit AusbilderInnen eine Referenz, um das eigene Lernen zu evaluieren.''


==''2 Der Selbstevaluationsprozess der Ausbildung zur Kinaesthetics-TrainerIn Stufe 1''==
===''2 Der Selbstevaluationsprozess der Ausbildung zur Kinaesthetics-TrainerIn Stufe 1''===
===''2.1 Die Selbstevaluationen der Ausbildung Stufe 1''===
====''2.1 Die Selbstevaluationen der Ausbildung Stufe 1''====
:''Der Selbstevaluationsprozess ist ein integrierter Bestandteil der Ausbildung zur Kinaesthetics-TrainerIn Stufe 1. In welchem Maß Sie die angestrebten Kompetenzen und Ziele dieser Ausbildung erreichen, ist wesentlich davon abhängig, wie Sie Ihre Lernprozesse fortgesetzt evaluieren und anpassen.''
:''Der Selbstevaluationsprozess ist ein integrierter Bestandteil der Ausbildung zur Kinaesthetics-TrainerIn Stufe 1. In welchem Maß Sie die angestrebten Kompetenzen und Ziele dieser Ausbildung erreichen, ist wesentlich davon abhängig, wie Sie Ihre Lernprozesse fortgesetzt evaluieren und anpassen.''
:''Indem Sie Ihre Lernprozesse regelmäßig mit dem gleichen Vorgehen dokumentieren, auswerten und optimieren, erhalten Sie ein geordnetes und zusammenhängendes Bild Ihres Lernens. Sie stellen Ihre persönliche Lernspur dieser Ausbildung dar.''
:''Indem Sie Ihre Lernprozesse regelmäßig mit dem gleichen Vorgehen dokumentieren, auswerten und optimieren, erhalten Sie ein geordnetes und zusammenhängendes Bild Ihres Lernens. Sie stellen Ihre persönliche Lernspur dieser Ausbildung dar.''
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===''2.2 Unterschiedliche Arten von Selbstevaluationen''===
====''2.2 Unterschiedliche Arten von Selbstevaluationen''====
:''Der Selbstevaluationsprozess im Rahmen der Ausbildung Stufe 1 umfasst unterschiedliche Arten von Selbstevaluationen:
:''Der Selbstevaluationsprozess im Rahmen der Ausbildung Stufe 1 umfasst unterschiedliche Arten von Selbstevaluationen:
:''1. Vorbereitungsaufgabe (SE-01):''
:''1. Vorbereitungsaufgabe (SE-01):<br>Die Vorbereitungsaufgabe wurde Ihnen vor dem Beginn der Ausbildung zugesandt. Sie bildet die erste Ausgangslage für Ihre Selbstevaluationen sowohl während der Ausbildung als auch am Ende, wenn Sie auf Ihre gesamten Lernprozesse zurückblicken.''
:''Die Vorbereitungsaufgabe wurde Ihnen vor dem Beginn der Ausbildung zugesandt. Sie bildet die erste Ausgangslage für Ihre Selbstevaluationen sowohl während der Ausbildung als auch am Ende, wenn Sie auf Ihre gesamten Lernprozesse zurückblicken.''
:''2. Selbstevaluation der Phasen (SE-02, SE-04, SE-07, SE-09):<br>Im Übergang von Phase zu Etappe evaluieren Sie Ihre Lernprozesse der vergangenen Phase mithilfe der Bildungsfelder und beschreiben ihre Bedeutung für Sie persönlich und für Ihre künftige Rolle als Kinaesthetics-TrainerIn. Als Grundlage für einen persönlichen Umsetzungsplan definieren Sie Ihre Lernthemen oder Fragen, die Sie in der Etappe bearbeiten möchten.''
:''2. Selbstevaluation der Phasen (SE-02, SE-04, SE-07, SE-09):
:''3. Selbstevaluation der Etappen (SE-03, SE-05, SE-08, SE-10):<br>Im Übergang von Etappe zu Phase evaluieren Sie Ihre Lernprozesse der vergangenen Etappe mithilfe der Bildungsfelder in Bezug auf Ihren persönlichen Umsetzungsplan bzw. auf Ihre bearbeiteten Lernthemen oder Fragen sowie in Bezug auf Ihr Lernen in der Lerngruppe und in Etappenaufgaben. Sie beschreiben die Bedeutung dieser Lernprozesse für Sie persönlich und für Ihre künftige Rolle als Kinaesthetics-TrainerIn. Im Hinblick auf die nächste Phase beschreiben Sie Ihre Lernthemen und Fragen mithilfe der Bildungsfelder und wählen zentrale Lernthemen oder Fragen aus, die Sie in die nächste Phase mitbringen möchten.''
:''Im Übergang von Phase zu Etappe evaluieren Sie Ihre Lernprozesse der vergangenen Phase mithilfe der Bildungsfelder und beschreiben ihre Bedeutung für Sie persönlich und für Ihre künftige Rolle als Kinaesthetics-TrainerIn. Als Grundlage für einen persönlichen Umsetzungsplan definieren Sie Ihre Lernthemen oder Fragen, die Sie in der Etappe bearbeiten möchten.''
:''4. Vorbereitung auf Standortbestimmungen in Phase 3 und Phase 5 (SE-06, SE-11):<br>In Phase 3 findet ein persönliches Evaluationsgespräch mit den AusbilderInnen statt. Zur Vorbereitung evaluieren Sie in der SE-06 Ihre bisherige Kompetenzentwicklung in der Ausbildung Stufe 1 und Ihre Erfahrungen im Berufsalltag (Integration der Kinästhetikkompetenz, Möglichkeiten und Herausforderungen). Sie beschreiben desgleichen Ihre aktuellen Lernthemen und Ihr Lernpotenzial.<br>In Phase 5 findet eine Standortbestimmung statt. Sie kann in Form eines Abschlussgesprächs mit den AusbilderInnen oder in anderer Form stattfinden. Zur Vorbereitung evaluieren Sie in der SE-11 Ihre bisherigen Lernprozesse in Bezug auf die Handlungsfelder der Kinaesthetics-TrainerIn Stufe 1.''
:''3. Selbstevaluation der Etappen (SE-03, SE-05, SE-08, SE-10):''
:''Im Übergang von Etappe zu Phase evaluieren Sie Ihre Lernprozesse der vergangenen Etappe mithilfe der Bildungsfelder in Bezug auf Ihren persönlichen Umsetzungsplan bzw. auf Ihre bearbeiteten Lernthemen oder Fragen sowie in Bezug auf Ihr Lernen in der Lerngruppe und in Etappenaufgaben. Sie beschreiben die Bedeutung dieser Lernprozesse für Sie persönlich und für Ihre künftige Rolle als Kinaesthetics-TrainerIn. Im Hinblick auf die nächste Phase beschreiben Sie Ihre Lernthemen und Fragen mithilfe der Bildungsfelder und wählen zentrale Lernthemen oder Fragen aus, die Sie in die nächste Phase mitbringen möchten.''
:''4. Vorbereitung auf Standortbestimmungen in Phase 3 und Phase 5 (SE-06, SE-11):''
:''In Phase 3 findet ein persönliches Evaluationsgespräch mit den AusbilderInnen statt. Zur Vorbereitung evaluieren Sie in der SE-06 Ihre bisherige Kompetenzentwicklung in der Ausbildung Stufe 1 und Ihre Erfahrungen im Berufsalltag (Integration der Kinästhetikkompetenz, Möglichkeiten und Herausforderungen). Sie beschreiben desgleichen Ihre aktuellen Lernthemen und Ihr Lernpotenzial.''
:''In Phase 5 findet eine Standortbestimmung statt. Sie kann in Form eines Abschlussgesprächs mit den AusbilderInnen oder in anderer Form stattfinden. Zur Vorbereitung evaluieren Sie in der SE-11 Ihre bisherigen Lernprozesse in Bezug auf die Handlungsfelder der Kinaesthetics-TrainerIn Stufe 1.''


===''2.3 Der Selbstevaluationsprozess auf der Kinaesthetics-Lernplattform''===
====''2.3 Der Selbstevaluationsprozess auf der Kinaesthetics-Lernplattform''====
:''Ab dem Jahr 2024 besteht für Teilnehmende der Ausbildung Stufe 1 die Möglichkeit, den Selbstevaluationsprozess auf der Kinaesthetics-Lernplattform durchzuführen. Ihre AusbilderInnen werden Sie in der Phase 1 in den Umgang mit dieser Lernplattform einführen.''
:''Ab dem Jahr 2024 besteht für Teilnehmende der Ausbildung Stufe 1 die Möglichkeit, den Selbstevaluationsprozess auf der Kinaesthetics-Lernplattform durchzuführen. Ihre AusbilderInnen werden Sie in der Phase 1 in den Umgang mit dieser Lernplattform einführen.''


==''3 Allgemeine Bedeutung des Begriffs Evaluation''==
===''3 Allgemeine Bedeutung des Begriffs Evaluation''===
===''3.1 Was ist eine Evaluation?''===
====''3.1 Was ist eine Evaluation?''====
:''Unter Evaluation wird die sach- und fachgerechte Bewertung von zielgerichteten Aktivitäten oder Prozessen verstanden. Diese Bewertung betrifft immer die Wirkung von Maßnahmen, Interventionen, Schulungen bzw. von damit verbundenen Lernprozessen, von Verfahren oder auch von Dienstleistungen oder Produkten usw. in einem bestimmten Zeitraum.''  
:''Unter Evaluation wird die sach- und fachgerechte Bewertung von zielgerichteten Aktivitäten oder Prozessen verstanden. Diese Bewertung betrifft immer die Wirkung von Maßnahmen, Interventionen, Schulungen bzw. von damit verbundenen Lernprozessen, von Verfahren oder auch von Dienstleistungen oder Produkten usw. in einem bestimmten Zeitraum.''  
:''Eine häufige Anlage von Evaluationen vergleicht die Beschreibung, Analyse und Messung der Ausgangslage unter bestimmten Kriterien oder Zielgrößen mit der analogen Beschreibung, Analyse und Messung der Lage zu einem späteren Zeitpunkt. In kybernetischer Sprache ausgedrückt wird dabei der erreichte Ist-Wert mit dem Soll-Wert verglichen: Es wird bewertet, in welchem Maß die Zielgrößen in diesem Zeitraum im Vergleich mit der Ausgangslage erreicht wurden.''  
:''Eine häufige Anlage von Evaluationen vergleicht die Beschreibung, Analyse und Messung der Ausgangslage unter bestimmten Kriterien oder Zielgrößen mit der analogen Beschreibung, Analyse und Messung der Lage zu einem späteren Zeitpunkt. In kybernetischer Sprache ausgedrückt wird dabei der erreichte Ist-Wert mit dem Soll-Wert verglichen: Es wird bewertet, in welchem Maß die Zielgrößen in diesem Zeitraum im Vergleich mit der Ausgangslage erreicht wurden.''  
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:''Vor diesen Hintergründen kann Evaluation als eine Standortbestimmung bezeichnet werden, die zurückblickend und vorausschauend ist.''
:''Vor diesen Hintergründen kann Evaluation als eine Standortbestimmung bezeichnet werden, die zurückblickend und vorausschauend ist.''


===''3.2 Elemente einer Evaluation''===
====''3.2 Elemente einer Evaluation''====
:''Eine systematische Evaluation enthält somit folgende Elemente:
:''Eine systematische Evaluation enthält somit folgende Elemente:
:''1. Beschreibung und Analyse der Ausgangslage unter bestimmten Kriterien''
:''1. Beschreibung und Analyse der Ausgangslage unter bestimmten Kriterien''
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:''3. Bewertung der erreichten Lage im Vergleich mit der Ausgangslage und den Zielgrößen''
:''3. Bewertung der erreichten Lage im Vergleich mit der Ausgangslage und den Zielgrößen''
:''4. Ermittlung von Anpassungsmöglichkeiten zwecks Optimierung der zugehörigen Maßnahmen, Interventionen usw. beziehungsweise der damit verbundenen Aktivitäten und Prozesse''
:''4. Ermittlung von Anpassungsmöglichkeiten zwecks Optimierung der zugehörigen Maßnahmen, Interventionen usw. beziehungsweise der damit verbundenen Aktivitäten und Prozesse''
===''3.3 Fremd- und Selbstevaluation'':''===
 
====''3.3 Fremd- und Selbstevaluation'':''====
:''Grundsätzlich wird zwischen Fremd- und Selbstevaluation unterschieden.''
:''Grundsätzlich wird zwischen Fremd- und Selbstevaluation unterschieden.''
:''Fremdevaluationen werden von Personen durchgeführt, die nicht in die zugehörigen Aktivitäten und Prozesse involviert sind. Die Vertrautheit dieser Personen mit der wissenschaftlichen Evaluationstheorie gewährleistet eine sachgerechte Bewertung. Für eine fachgerechte Evaluation ist eine bestimmte Vertrautheit mit dem fachlichen Kontext von Maßnahmen, Interventionen oder Schulungen usw. in Theorie und Praxis unabdingbar.''
:''Fremdevaluationen werden von Personen durchgeführt, die nicht in die zugehörigen Aktivitäten und Prozesse involviert sind. Die Vertrautheit dieser Personen mit der wissenschaftlichen Evaluationstheorie gewährleistet eine sachgerechte Bewertung. Für eine fachgerechte Evaluation ist eine bestimmte Vertrautheit mit dem fachlichen Kontext von Maßnahmen, Interventionen oder Schulungen usw. in Theorie und Praxis unabdingbar.''
:''Während die Fremdevaluation aus einer Außenperspektive vorgenommen wird, erfolgt die Selbstevaluation aus einer Innenperspektive. Sie wird von Personen vorgenommen, die die zugehörigen Maßnahmen, Interventionen, Schulungen usw. beziehungsweise die damit verbundenen Aktivitäten und Prozesse ausführen oder für ihre Konzeption verantwortlich sind.''
:''Während die Fremdevaluation aus einer Außenperspektive vorgenommen wird, erfolgt die Selbstevaluation aus einer Innenperspektive. Sie wird von Personen vorgenommen, die die zugehörigen Maßnahmen, Interventionen, Schulungen usw. beziehungsweise die damit verbundenen Aktivitäten und Prozesse ausführen oder für ihre Konzeption verantwortlich sind.''
:''Zur allgemeinen Bedeutung von Evaluation: Spektrum – Lexikon der Psychologie: „Evaluation“, https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/evaluation/4489 (Zugriff: 2025-11-06).''
:''<small>Zur allgemeinen Bedeutung von Evaluation: [https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/evaluation/4489 Spektrum – Lexikon der Psychologie: „Evaluation“] (Zugriff: 2025-11-06).</small>''


===''3.4 Kinaesthetics-Evaluationsprozesse aus der Perspektive der allgemeinen Bedeutung''===
====''3.4 Kinaesthetics-Evaluationsprozesse aus der Perspektive der allgemeinen Bedeutung''====
:''Der Evaluationsprozess in Kinaesthetics-Bildungsangeboten bezieht sich hauptsächlich auf das persönliche Lernen. In diesem Kontext spielen Selbstevaluationen und Fremdeinschätzungen eine Rolle. Der fortgesetzte Selbstevaluationsprozess der einzelnen Teilnehmenden ist ausschlaggebend für die fortlaufende Anpassung und Optimierung ihres persönlichen Lernens.''
:''Der Evaluationsprozess in Kinaesthetics-Bildungsangeboten bezieht sich hauptsächlich auf das persönliche Lernen. In diesem Kontext spielen Selbstevaluationen und Fremdeinschätzungen eine Rolle. Der fortgesetzte Selbstevaluationsprozess der einzelnen Teilnehmenden ist ausschlaggebend für die fortlaufende Anpassung und Optimierung ihres persönlichen Lernens.''
:''Die Fremdeinschätzungen in Kinaesthetics-Bildungsangeboten sind keine Fremdevaluationen im vorausgehend dargestellten engen Sinn. Denn sie werden von Personen vorgenommen, die in die Aktivitäten und Prozesse involviert sind. Als Fremdevaluationen können die in der Schweiz durchgeführten Berufsprüfungen der SpezialistIn für angewandte Kinästhetik bezeichnet werden.''“
:''Die Fremdeinschätzungen in Kinaesthetics-Bildungsangeboten sind keine Fremdevaluationen im vorausgehend dargestellten engen Sinn. Denn sie werden von Personen vorgenommen, die in die Aktivitäten und Prozesse involviert sind. Als Fremdevaluationen können die in der Schweiz durchgeführten Berufsprüfungen der SpezialistIn für angewandte Kinästhetik bezeichnet werden.''“


Quelle:
Quelle:
''' European Kinaesthetics Association (Hg.) (2026) ''': Der Evaluationsprozess in Kinaesthetics-Bildungsangeboten. Rahmenelement Lernen/Grundlagen. Texte, Redaktion: Ressourcenpool Curriculum und Forschung (EKA). 3. Auflage. Verlag European Kinaesthetics Association. Ohne ISBN.
''' European Kinaesthetics Association (Hg.) (2026) ''': Der Evaluationsprozess in Kinaesthetics-Bildungsangeboten. Rahmenelement Lernen/Grundlagen. Texte, Redaktion: Ressourcenpool Curriculum und Forschung (EKA). 3. Auflage. Seeham, Winterthur: Verlag European Kinaesthetics Association. Ohne ISBN.


== Weiterführende Literatur und Medien ==  
== Evaluationsprozesse in Kinaesthetics-Bildungsangeboten in „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“ ==
Das folgende Zitat stammt aus dem Buch „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“. Es ist in das erste Kapitel „Lernen in Kinaesthetics-Kursen“ eingebettet. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt auf der Dokumentation. Im zweiten Teil geht es um die gemeinsame Reflexion, die als Methode einen wertvollen Beitrag zur Selbstevaluation leisten kann. 
: ''„<big>1.4. Dokumentieren und schriftliche Evaluation</big>
: ''Nach Bewegungserfahrungen oder nach einer gemeinsamen Reflexion einer Bewegungserfahrung werden Sie von der TrainerIn regelmäßig aufgefordert, im Arbeitsheft schriftlich zu beschreiben, was Sie wahrgenommen, analysiert und erkannt haben, oder Ihre Lernprozesse auf den Evaluationsseiten auszuwerten Somit dient das Arbeitsheft der persönlichen Dokumentation Ihres Lernens. Es geht nicht darum, zu notieren, wie die TrainerIn die Erfahrungen und Erkenntnisse eines Themas beschrieben hat, sondern darum, in Ihren Worten aufzuschreiben, was Sie individuelle erfahren und erkennen konnten.<br>
: ''Diese Phasen der persönlichen schriftlichen Reflexion sind wichtig, um die ‚flüchtigen‘ Erfahrungen, Wahrnehmungen und mündlichen Beschreibungen „festzuhalten“ und um zu lernen, sie differenziert zu dokumentieren. Im Lernzyklus (vgl. Kapitel 2.2.) lassen sich dadurch die Bewegungserfahrungen am Anfang und am Ende, die sogenannten Vergleichsaktivitäten A1 und A2, genauer und besser vergleichen. Das Dokumentieren ermöglicht Ihnen, Ihre Lernfortschritte bewusst festzustellen, auszuwerten und einzuordnen. Ihre Notizen spiegeln also stets den aktuellen Stand Ihrer persönlichen Kinästhetik-Theorie wider.''“
: ''<big>1.5. Die gemeinsame Reflexion</big>''
: ''Oft schließt sich an eine Bewegungserfahrung oder an das schriftliche Dokumentieren eine Phase der gemeinsamen Reflexion und des Austausches mit anderen Teilnehmenden oder der TrainerIn an. Hier geht es insbesondere darum, zu lernen, die eigenen Bewegungserfahrungen, Erkenntnisse und Fragen für andere Menschen nachvollziehbar zu machen und miteinander zu vergleichen.<br>
: ''Dies kann durch gegenseitige Bewegungsanleitungen oder durch die gegenseitige Beschreibung und die gemeinsame Analyse und Diskussion der Erfahrungen geschehen. Selbstverständlich gibt es hier keine richtige oder falsche Wahrnehmung der eigenen Bewegung. Darum ist es gut möglich, dass Sie eine Erfahrung nicht genau gleich wie eine andere TeilnehmerIn oder die TrainerIn wahrnehmen und beschreiben. Der Austausch ermöglicht Ihnen, Ihre eigene Perspektive mit der Perspektive anderer zu vergleichen und zu erweitern. ''
: ''Die gemeinsame Diskussion und der Vergleich der Erfahrungsbeschreibungen ist ein wichtiger Schritt, um Ihr kognitives Verständnis der eigenen und der menschlichen Bewegung im Allgemeinen zu schärfen. Gleichzeitig lernen Sie, Ihr Verständnis gegenüber anderen zu kommunizieren.“''


* Bibliografische Erfassung
Quelle: ''' European Kinaesthetics Association (Hg.) (2025):''' Kinaesthetics. Lernen und Bewegungskompetenz. Linz, Winterthur: Verlag European Kinaesthetics Association. ISBN 978-3-903180-01-7. S. 12 ff.


* Bibliografische Erfassung
== Evaluationsprozesse in Kinaesthetics-Bildungsangeboten in „Kinaesthetics – Konzeptsystem“ ==
Im Buch „Kinaesthetics – Konzeptsystem“ wird das Thema Evaluationsprozesse im Anhang erwähnt.  Dort werden die [[Bildungsfelder]] als Evaluationsinstrument beschrieben.


* usw.
== Vergleiche auch==
 
* [[Pädagogisch-didaktische Grundprinzipien der Kinästhetik]], insbesondere [[Pädagogisch-didaktische Grundprinzipien der Kinästhetik#2.4.5 Fachsprachliche Dokumentation, Reflexion und zyklische Selbstevaluation der Lernprozesse ermöglichen|Fachsprachliche Dokumentation, Reflexion und zyklische Selbstevaluation der Lernprozesse ermöglichen]]
* [[Bildungsfelder]]
 
* [[Lernphase]]
== Vergleiche auch ==  
* [[Lernmodell]]
 
* [[Artikel]]  
 
* [[Artikel]]  
 
* [[usw.]]  
 
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 


[[Kategorie:xy]]
[[Kategorie:Lernen]]

Aktuelle Version vom 21. November 2025, 14:24 Uhr

Status mit Fachliteratur angelegter Artikel
AutorIn/RedakteurIn Redaktion, Texte: Ressourcenpool Curriculum und Forschung/Sabine Kaserer, Dagmar Panzer
Letzte Änderung 21.11.2025


Zusammenfassung
Dieser Artikel zitiert an erster Stelle den Text „Der Evaluationsprozess in Kinaesthetics-Bildungsangeboten“. Er ist ein Ergebnis der Arbeit des AusbilderInnen-Teams im Ressourcenpool Curriculum und Forschung der EKA und wird in der EKA-TrainerInnen-Bildung verwendet. Er beschreibt dieses Thema der Grundlagen des Rahmenelements Lernen. An zweiter Stelle werden die Ausführungen zur Dokumentation und Evaluation aus dem Buch „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“ zitiert.

„Der Evaluationsprozess in Kinaesthetics-Bildungsangeboten“

Im ersten Kapitel wird der kybernetische Hintergrund erläutert und die Selbstevaluation als Instrument beschrieben, um den eigenen Lernprozess auszuwerten und zu optimieren. Im zweiten Kapitel werden die konkreten Schritte der Selbstevaluation im Rahmen und Ablauf einer gesamten TrainerInnen-Ausbildung Stufe 1 aufgezeigt. Das dritte Kapitel thematisiert die allgemeine Bedeutung des Begriffs Evaluation.

„1 Selbstevaluationsprozesse im Fachgebiet Kinästhetik

1.1 Lernen als selbstgesteuerter innerer Prozess

Vor dem kybernetischen Hintergrund der Selbstregulation ist Lernen ein aktiver, konstruktiver und selbstgesteuerter innerer Prozess. Was ein Mensch lernt und wie er etwas lernt, bestimmt letztlich nur er selbst.
Deshalb kann man von außen nie direkt bestimmen oder steuern, was und wie ein Mensch lernt. Gleichwohl findet Lernen stets in einer äußeren Umgebung statt. Diese Umgebung kann man von außen gestalten, sodass sie im Idealfall eine unterstützende und förderliche Lernumgebung für spezifische Lernprozesse bildet.
[...]

1.2 Das eigene Lernen durch fortgesetzte Selbstevaluationsprozesse optimieren

Um das eigene Lernen zu evaluieren und zu optimieren, ist es hilfreich, die eigenen Lernprozesse und ihre Ausgangslage regelmäßig zu dokumentieren, zu reflektieren und mit dem aktuellen Stand und den angestrebten Kompetenzen und Zielen zu vergleichen. Dabei geht es einerseits darum, die eigenen Lernfortschritte im Vergleich mit der Ausgangslage und den angestrebten Kompetenzen und Zielen zu ermitteln. Andererseits geht es auch darum, Vertiefungsmöglichkeiten, den weiteren Lernbedarf oder offene Fragen herauszukristallisieren.
Ebenso förderlich für das eigene Lernen ist, diese Reflexionen und Selbstevaluationen mit den eigenen Praxisthemen in einen Zusammenhang zu bringen und ihre Bedeutung für den beruflichen oder privaten Alltag zu beschreiben.

1.3 Bedeutung der Bewegungsinteraktion, des Austauschs und der gemeinsamen Reflexion

Die Selbstevaluationen werden unterstützt durch die Bewegungsinteraktion, den Austausch und die gemeinsame Reflexion mit anderen Teilnehmenden und AusbilderInnen. Die daraus entstehenden Unterschiede der Erfahrungen und ihrer Beschreibung können helfen, die eigenen Lernprozesse aus anderen Perspektiven zu reflektieren, zu evaluieren und präziser zu beschreiben.
In diesem Sinn werden insbesondere in der Mitte und am Ende von Kinaesthetics-Ausbildungen Evaluationsgespräche oder Standortbestimmungen mit den AusbilderInnen durchgeführt. Diese Fremdeinschätzungen unterstützen die eigene Einschätzung in Bezug darauf, wie weit man die angestrebten Kompetenzen und Ziele erreicht hat oder wo noch Lernbedarf besteht.

1.4 Die kinästhetische Fachsprache treffend verwenden lernen

Die regelmäßigen Dokumentationen, Reflexionen und Evaluationen tragen wesentlich dazu bei, die kinästhetische Fachsprache bewusst, treffend und differenziert verwenden zu lernen.

1.5 Instrumente der Selbstevaluation, Dokumente zu Zielgrößen und Kriterien

1.5.1 Bildungsfelder als Instrument der Selbstevaluation
Die Bildungsfelder umfassen die hauptsächlichen Bereiche, in denen mit Kinaesthetics-Bildungsangeboten ein Lern- oder Kompetenzzuwachs angestrebt wird. Mit ihnen können die Teilnehmenden ihre individuellen Lernprozesse systematisch erfassen und evaluieren.
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Zu den Bildungsfeldern: „Kinaesthetics – Konzeptsystem“, EKA 2025, S. 59; „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“, EKA 2025, S. 26 ff. [...]
1.5.2 Selbstevaluation in methodischen Großformen (z. B. Lernzyklus)
Die Elemente der Selbstevaluation sind in verschiedene methodische Großformen, die in Kinaesthetics-Bildungsangeboten verwendet werden, und insbesondere in die sogenannten Lernzyklen integriert. In einem Lernzyklus dokumentieren die Teilnehmenden ihre Ausgangslage, unterschiedliche Einzel- und Partnererfahrungen und den erreichten Standort. Sie evaluieren abschließend Ihre Erfahrungen und Dokumentationen mithilfe der Bildungsfelder und Fragen nach der persönlichen oder beruflichen Bedeutung.


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Zum Lernzyklus: „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“, EKA 2025, S. 18 ff. [...]
1.5.3 Der Selbstevaluationsprozess in Aus-, Fort- und Weiterbildungen
Der Selbstevaluationsprozess ist ein integrierter Bestandteil von Aus-, Fort- und Weiterbildungen. Die Teilnehmenden nutzen in den regelmäßigen Selbstevaluationen der Phasen und Etappen die Bildungsfelder und passende Fragen, um ihre Lernprozesse zu evaluieren und zu optimieren.
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1.5.4 Referenzgrößen: Kompetenzen und Ziele, Kompetenzkataloge, Kriterienlisten
In Selbstevaluationen vergleicht man den aktuellen Standort in Bezug auf die eigenen Lernprozesse einerseits mit der Ausgangslage, andererseits mit den Ziel- oder Referenzgrößen des Bildungsangebotes.
Als Referenzgrößen können die Angaben zu den angestrebten Kompetenzen und Zielen des Bildungsangebots in den Ausschreibungen nützlich sein. Seit den 2020er-Jahren zeigen die kompetenzorientierten Curricula von Bildungsangeboten auf, in welchen Handlungsfeldern welche Kompetenzen bzw. Kompetenzressourcen (Fähigkeiten, Kenntnisse, Haltungen) angestrebt werden.
In den Ausbildungen zur Kinaesthetics-TrainerIn dienen seit längerer Zeit die Kompetenzkataloge als Referenzgrößen der Selbstevaluation. Im Rahmen der schweizerischen Berufsprüfung der SpezialistIn für angewandte Kinästhetik wurden zudem Kriterienlisten zu den einzelnen Prüfungsteilen entwickelt. Sie sind nicht nur für die Vorbereitung der PrüfungsabsolventInnen eine wertvolle Referenzgröße, um die eigenen Lernprozesse zu evaluieren bzw. den aktuellen Standort zu bestimmen.
Diese Referenzgrößen werden im Lauf von Bildungsangeboten durch die AusbilderInnen weitergehend erläutert und mit konkreten Herausforderungen veranschaulicht. Desgleichen bilden Einzel- und Gruppengespräche mit AusbilderInnen eine Referenz, um das eigene Lernen zu evaluieren.

2 Der Selbstevaluationsprozess der Ausbildung zur Kinaesthetics-TrainerIn Stufe 1

2.1 Die Selbstevaluationen der Ausbildung Stufe 1

Der Selbstevaluationsprozess ist ein integrierter Bestandteil der Ausbildung zur Kinaesthetics-TrainerIn Stufe 1. In welchem Maß Sie die angestrebten Kompetenzen und Ziele dieser Ausbildung erreichen, ist wesentlich davon abhängig, wie Sie Ihre Lernprozesse fortgesetzt evaluieren und anpassen.
Indem Sie Ihre Lernprozesse regelmäßig mit dem gleichen Vorgehen dokumentieren, auswerten und optimieren, erhalten Sie ein geordnetes und zusammenhängendes Bild Ihres Lernens. Sie stellen Ihre persönliche Lernspur dieser Ausbildung dar.
Die Selbstevaluationen (abgekürzt SE) sind jeweils an den Übergängen von Phasen und Etappen angesetzt. Dadurch evaluieren Sie jeweils Ihr Lernen in Präsenz in der Phase und Ihr selbstorganisiertes Lernen in der Etappe im Rück- und Vorausblick, halten Ihren aktuellen Standort fest und schaffen so die Voraussetzungen für die bestmögliche Fortsetzung Ihrer persönlichen Lernprozesse.
Überblick:
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2.2 Unterschiedliche Arten von Selbstevaluationen

Der Selbstevaluationsprozess im Rahmen der Ausbildung Stufe 1 umfasst unterschiedliche Arten von Selbstevaluationen:
1. Vorbereitungsaufgabe (SE-01):
Die Vorbereitungsaufgabe wurde Ihnen vor dem Beginn der Ausbildung zugesandt. Sie bildet die erste Ausgangslage für Ihre Selbstevaluationen sowohl während der Ausbildung als auch am Ende, wenn Sie auf Ihre gesamten Lernprozesse zurückblicken.
2. Selbstevaluation der Phasen (SE-02, SE-04, SE-07, SE-09):
Im Übergang von Phase zu Etappe evaluieren Sie Ihre Lernprozesse der vergangenen Phase mithilfe der Bildungsfelder und beschreiben ihre Bedeutung für Sie persönlich und für Ihre künftige Rolle als Kinaesthetics-TrainerIn. Als Grundlage für einen persönlichen Umsetzungsplan definieren Sie Ihre Lernthemen oder Fragen, die Sie in der Etappe bearbeiten möchten.
3. Selbstevaluation der Etappen (SE-03, SE-05, SE-08, SE-10):
Im Übergang von Etappe zu Phase evaluieren Sie Ihre Lernprozesse der vergangenen Etappe mithilfe der Bildungsfelder in Bezug auf Ihren persönlichen Umsetzungsplan bzw. auf Ihre bearbeiteten Lernthemen oder Fragen sowie in Bezug auf Ihr Lernen in der Lerngruppe und in Etappenaufgaben. Sie beschreiben die Bedeutung dieser Lernprozesse für Sie persönlich und für Ihre künftige Rolle als Kinaesthetics-TrainerIn. Im Hinblick auf die nächste Phase beschreiben Sie Ihre Lernthemen und Fragen mithilfe der Bildungsfelder und wählen zentrale Lernthemen oder Fragen aus, die Sie in die nächste Phase mitbringen möchten.
4. Vorbereitung auf Standortbestimmungen in Phase 3 und Phase 5 (SE-06, SE-11):
In Phase 3 findet ein persönliches Evaluationsgespräch mit den AusbilderInnen statt. Zur Vorbereitung evaluieren Sie in der SE-06 Ihre bisherige Kompetenzentwicklung in der Ausbildung Stufe 1 und Ihre Erfahrungen im Berufsalltag (Integration der Kinästhetikkompetenz, Möglichkeiten und Herausforderungen). Sie beschreiben desgleichen Ihre aktuellen Lernthemen und Ihr Lernpotenzial.
In Phase 5 findet eine Standortbestimmung statt. Sie kann in Form eines Abschlussgesprächs mit den AusbilderInnen oder in anderer Form stattfinden. Zur Vorbereitung evaluieren Sie in der SE-11 Ihre bisherigen Lernprozesse in Bezug auf die Handlungsfelder der Kinaesthetics-TrainerIn Stufe 1.

2.3 Der Selbstevaluationsprozess auf der Kinaesthetics-Lernplattform

Ab dem Jahr 2024 besteht für Teilnehmende der Ausbildung Stufe 1 die Möglichkeit, den Selbstevaluationsprozess auf der Kinaesthetics-Lernplattform durchzuführen. Ihre AusbilderInnen werden Sie in der Phase 1 in den Umgang mit dieser Lernplattform einführen.

3 Allgemeine Bedeutung des Begriffs Evaluation

3.1 Was ist eine Evaluation?

Unter Evaluation wird die sach- und fachgerechte Bewertung von zielgerichteten Aktivitäten oder Prozessen verstanden. Diese Bewertung betrifft immer die Wirkung von Maßnahmen, Interventionen, Schulungen bzw. von damit verbundenen Lernprozessen, von Verfahren oder auch von Dienstleistungen oder Produkten usw. in einem bestimmten Zeitraum.
Eine häufige Anlage von Evaluationen vergleicht die Beschreibung, Analyse und Messung der Ausgangslage unter bestimmten Kriterien oder Zielgrößen mit der analogen Beschreibung, Analyse und Messung der Lage zu einem späteren Zeitpunkt. In kybernetischer Sprache ausgedrückt wird dabei der erreichte Ist-Wert mit dem Soll-Wert verglichen: Es wird bewertet, in welchem Maß die Zielgrößen in diesem Zeitraum im Vergleich mit der Ausgangslage erreicht wurden.
Kennzeichnend für professionelle Evaluationen ist die Verbindung von wissenschaftlicher Methodik und Orientierung an der Praxis.
Der Zweck von Evaluationen besteht darin, Anpassungsmöglichkeiten zu ermitteln und die Maßnahmen, Interventionen, Schulungen usw. beziehungsweise die zugehörigen Aktivitäten und Prozesse zu optimieren.
Vor diesen Hintergründen kann Evaluation als eine Standortbestimmung bezeichnet werden, die zurückblickend und vorausschauend ist.

3.2 Elemente einer Evaluation

Eine systematische Evaluation enthält somit folgende Elemente:
1. Beschreibung und Analyse der Ausgangslage unter bestimmten Kriterien
2. Analoge Beschreibung und Analyse der Lage zu einem späteren Zeitpunkt
3. Bewertung der erreichten Lage im Vergleich mit der Ausgangslage und den Zielgrößen
4. Ermittlung von Anpassungsmöglichkeiten zwecks Optimierung der zugehörigen Maßnahmen, Interventionen usw. beziehungsweise der damit verbundenen Aktivitäten und Prozesse

3.3 Fremd- und Selbstevaluation:

Grundsätzlich wird zwischen Fremd- und Selbstevaluation unterschieden.
Fremdevaluationen werden von Personen durchgeführt, die nicht in die zugehörigen Aktivitäten und Prozesse involviert sind. Die Vertrautheit dieser Personen mit der wissenschaftlichen Evaluationstheorie gewährleistet eine sachgerechte Bewertung. Für eine fachgerechte Evaluation ist eine bestimmte Vertrautheit mit dem fachlichen Kontext von Maßnahmen, Interventionen oder Schulungen usw. in Theorie und Praxis unabdingbar.
Während die Fremdevaluation aus einer Außenperspektive vorgenommen wird, erfolgt die Selbstevaluation aus einer Innenperspektive. Sie wird von Personen vorgenommen, die die zugehörigen Maßnahmen, Interventionen, Schulungen usw. beziehungsweise die damit verbundenen Aktivitäten und Prozesse ausführen oder für ihre Konzeption verantwortlich sind.
Zur allgemeinen Bedeutung von Evaluation: Spektrum – Lexikon der Psychologie: „Evaluation“ (Zugriff: 2025-11-06).

3.4 Kinaesthetics-Evaluationsprozesse aus der Perspektive der allgemeinen Bedeutung

Der Evaluationsprozess in Kinaesthetics-Bildungsangeboten bezieht sich hauptsächlich auf das persönliche Lernen. In diesem Kontext spielen Selbstevaluationen und Fremdeinschätzungen eine Rolle. Der fortgesetzte Selbstevaluationsprozess der einzelnen Teilnehmenden ist ausschlaggebend für die fortlaufende Anpassung und Optimierung ihres persönlichen Lernens.
Die Fremdeinschätzungen in Kinaesthetics-Bildungsangeboten sind keine Fremdevaluationen im vorausgehend dargestellten engen Sinn. Denn sie werden von Personen vorgenommen, die in die Aktivitäten und Prozesse involviert sind. Als Fremdevaluationen können die in der Schweiz durchgeführten Berufsprüfungen der SpezialistIn für angewandte Kinästhetik bezeichnet werden.

Quelle: European Kinaesthetics Association (Hg.) (2026) : Der Evaluationsprozess in Kinaesthetics-Bildungsangeboten. Rahmenelement Lernen/Grundlagen. Texte, Redaktion: Ressourcenpool Curriculum und Forschung (EKA). 3. Auflage. Seeham, Winterthur: Verlag European Kinaesthetics Association. Ohne ISBN.

Evaluationsprozesse in Kinaesthetics-Bildungsangeboten in „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“

Das folgende Zitat stammt aus dem Buch „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“. Es ist in das erste Kapitel „Lernen in Kinaesthetics-Kursen“ eingebettet. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt auf der Dokumentation. Im zweiten Teil geht es um die gemeinsame Reflexion, die als Methode einen wertvollen Beitrag zur Selbstevaluation leisten kann.

1.4. Dokumentieren und schriftliche Evaluation
Nach Bewegungserfahrungen oder nach einer gemeinsamen Reflexion einer Bewegungserfahrung werden Sie von der TrainerIn regelmäßig aufgefordert, im Arbeitsheft schriftlich zu beschreiben, was Sie wahrgenommen, analysiert und erkannt haben, oder Ihre Lernprozesse auf den Evaluationsseiten auszuwerten Somit dient das Arbeitsheft der persönlichen Dokumentation Ihres Lernens. Es geht nicht darum, zu notieren, wie die TrainerIn die Erfahrungen und Erkenntnisse eines Themas beschrieben hat, sondern darum, in Ihren Worten aufzuschreiben, was Sie individuelle erfahren und erkennen konnten.
Diese Phasen der persönlichen schriftlichen Reflexion sind wichtig, um die ‚flüchtigen‘ Erfahrungen, Wahrnehmungen und mündlichen Beschreibungen „festzuhalten“ und um zu lernen, sie differenziert zu dokumentieren. Im Lernzyklus (vgl. Kapitel 2.2.) lassen sich dadurch die Bewegungserfahrungen am Anfang und am Ende, die sogenannten Vergleichsaktivitäten A1 und A2, genauer und besser vergleichen. Das Dokumentieren ermöglicht Ihnen, Ihre Lernfortschritte bewusst festzustellen, auszuwerten und einzuordnen. Ihre Notizen spiegeln also stets den aktuellen Stand Ihrer persönlichen Kinästhetik-Theorie wider.
1.5. Die gemeinsame Reflexion
Oft schließt sich an eine Bewegungserfahrung oder an das schriftliche Dokumentieren eine Phase der gemeinsamen Reflexion und des Austausches mit anderen Teilnehmenden oder der TrainerIn an. Hier geht es insbesondere darum, zu lernen, die eigenen Bewegungserfahrungen, Erkenntnisse und Fragen für andere Menschen nachvollziehbar zu machen und miteinander zu vergleichen.
Dies kann durch gegenseitige Bewegungsanleitungen oder durch die gegenseitige Beschreibung und die gemeinsame Analyse und Diskussion der Erfahrungen geschehen. Selbstverständlich gibt es hier keine richtige oder falsche Wahrnehmung der eigenen Bewegung. Darum ist es gut möglich, dass Sie eine Erfahrung nicht genau gleich wie eine andere TeilnehmerIn oder die TrainerIn wahrnehmen und beschreiben. Der Austausch ermöglicht Ihnen, Ihre eigene Perspektive mit der Perspektive anderer zu vergleichen und zu erweitern.
Die gemeinsame Diskussion und der Vergleich der Erfahrungsbeschreibungen ist ein wichtiger Schritt, um Ihr kognitives Verständnis der eigenen und der menschlichen Bewegung im Allgemeinen zu schärfen. Gleichzeitig lernen Sie, Ihr Verständnis gegenüber anderen zu kommunizieren.“

Quelle: European Kinaesthetics Association (Hg.) (2025): Kinaesthetics. Lernen und Bewegungskompetenz. Linz, Winterthur: Verlag European Kinaesthetics Association. ISBN 978-3-903180-01-7. S. 12 ff.

Evaluationsprozesse in Kinaesthetics-Bildungsangeboten in „Kinaesthetics – Konzeptsystem“

Im Buch „Kinaesthetics – Konzeptsystem“ wird das Thema Evaluationsprozesse im Anhang erwähnt. Dort werden die Bildungsfelder als Evaluationsinstrument beschrieben.

Vergleiche auch