Bildungsfelder

Aus Kinaesthetics-Online-Fachlexikon
Status mit Fachliteratur angelegt
AutorIn/RedakteurIn N. N./Lutz Zierbeck
Letzte Änderung 19.03.2024


Zusammenfassung:
Dieser Artikel ist mit Fachliteratur angelegt. Er besteht aus zwei einschlägigen Zitaten zum Thema „Bildungfelder“ aus dem Buch „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“ und dem Buch „Kinaesthetics – Konzeptsystem“. Der Artikel zeigt die Bedeutung und Struktur der Bildungsfelder als Werkzeug der Selbstevaluation.

Die Bildungsfelder in „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“

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Das folgende Zitat stammt aus dem Buch „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“, das als Arbeitsunterlage in Kinaesthetics-Aufbaukursen verwendet wird. Im zweiten Kapitel „Methoden und Instrumente“ bildet der Text das dritten Unterkapitel „Instrumente“:

„2.3. Instrumente
Die Bildungsfelder und das Konzept-Raster sind zwei Kinaesthetics-Instrumente, die im Lernzyklus bzw. in der Lernspirale zur Dokumentation verwendet werden. Sie können aber auch außerhalb von diesen beiden Methoden vielfältig eingesetzt werden. Die Bildungsfelder erlauben die systematische Evaluation und Zuordnung des Lernzuwachses, das Konzept-Raster eine systematische Analyse mit den Blickwinkeln des Kinaesthetics-Konzeptsystems.
2.3.1.Die Bildungsfelder
Die Metapher der Bildungsfelder gibt die Bereiche wieder, in denen ein Lern- und Verstehenszuwachs im Rahmen eines Kinaesthetics-Bildungsanlasses angestrebt wird. Da Lernen ein eigenaktiver und eigenverantwortlicher Prozess ist, bestimmen letztlich die Lernenden, auf welchem Feld sie welche konkreten ‚Bildungsfrüchte‘ ernten. Sie ordnen also ihre individuellen Lernerfolge, Erkenntnisse oder auch offenen Fragen selbst den Bildungsfeldern zu.
Die Anordnung der Bildungsfelder ergibt sich aus ihrer Stellung im Kinaesthetics-Curriculum. Sie zeigen je in die Richtung eines sogenannten Rahmenelementes von Kinaesthetics. Sie bilden ein erstes Dreieck, bei dem die Bewegung und Bewegungswahrnehmung im Vordergrund steht (eigene Bewegung, Handling, Organisation), und ein zweites, bei dem es mehr um die Ebene des Verständnisses geht (Grundwissen, Konzeptverständnis, Lernumgebung).
Im Folgenden werden die Themen der einzelnen Bildungsfelder aus der Ich-Perspektive in Stichworten und Fragen umrissen.
Eigene Bewegung
Meine eigene Bewegungskompetenz: Wie differenziert und umfassend kann ich meine Bewegung wahrnehmen, steuern und an die Herausforderungen des Alltags anpassen?
Grundwissen
Meine Annahmen und Theorien in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien: Wie zusammenhängend und umfassend kann ich die Theorien und Annahmen, die Kinaesthetics zugrunde liegen, in meine Annahmen und Theorien integrieren und verständlich erklären? Wo hilft mir die Theorie, meine Erfahrungen zu verstehen?
Handling
Meine Bewegungskompetenz im Kontakt mit einem anderen Menschen: Wie fein und präzise kann ich meine Bewegung an die Bewegung eines anderen Menschen und an die gemeinsame Absicht anpassen?
Konzeptverständnis
Mein Verständnis des Inhaltes der Konzepte: Wie zusammenhängend und umfassend kann ich die Inhalte der Kinaesthetics-Konzepte verinnerlichen und verständlich erklären?
Organisation
Meine Bewegungskompetenz im Kontakt mit einer Gruppe von Menschen: Wie fein und präzise kann ich mein Verhalten an das Verhalten einer Gruppe (Angehörige, KollegInnen, Vorgesetzte, Institutionen) anpassen sowie produktiv in die Gruppe und ihre organisatorischen Abläufe integrieren?
Lernumgebung
Mein bewusstes Gestalten von Lernumgebungen für mich und andere: Wie gezielt und reflektiert kann ich für mich und andere Lernumgebungen mit der Methodik und Didaktik von Kinaesthetics gestalten und an den Verlauf des Lernprozesses anpassen?“

Quelle: European Kinaesthetics Association (Hg.) (2020): Kinaesthetics. Lernen und Bewegungskompetenz. Linz, Winterthur: Verlag European Kinaesthetics Association. ISBN 978-3-903180-01-7. S. 26–28.

Die Bildungsfelder in „Kinaesthetics – Konzeptsystem“

Das zweite Zitat stammt aus dem Buch „Kinaesthetics – Konzeptsystem“, das als Arbeitsunterlage in Kinaesthetics-Grund- und Aufbaukursen verwendet wird. Im Anhang werden „Die Bildungsfelder“ wie folgt beschrieben:

„Im Mittelpunkt des Kinaesthetics-Curriculums stehen die Bildungsfelder. Ein Kinaesthetics-Bildungsanlass ist immer auch ein Selbstevaluationsprozess: Es geht darum, die eigenen Erfahrungen zu evaluieren und zu verstehen. Dabei knüpft jeder Mensch auf unterschiedliche Art und Weise einen bestimmten Lerninhalt an seinen Erfahrungshintergrund an. Die einzelne TeilnehmerIn eines Kinaesthetics-Bildungsanlasses wertet deshalb selbst aus, was und in welchen Bildungsfeldern sie im Rahmen eines bestimmten Themas gelernt hat.
Aus diesen Gründen sind die Bildungsfelder ein wichtiges Instrument für die Einschätzung und Einordnung des eigenen Lernens. Nachfolgend eine kurze Beschreibung der Bildungsfelder (aus der Perspektive einer TeilnehmerIn):
Konzeptverständnis
Mein Verständnis der Inhalte der Konzepte.
Handling
Meine Bewegungskompetenz im Kontakt mit einem anderen Menschen.
Grundwissen
Meine Annahmen und Theorien in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien.
Eigene Bewegung
Meine eigene Bewegungskompetenz.
Lernumgebung
Mein bewusstes Gestalten von Lernsituationen für mich und andere.
Organisation
Meine Bewegungskompetenz im Kontakt mit einer Gruppe von Menschen.


Erfahren – analysieren – dokumentieren
Eine besondere Stellung im Curriculum kommt dem Erfahren, Analysieren und Dokumentieren zu. Diese Tätigkeiten bilden die Grundlage der Selbstevaluation und erlauben es, die persönlichen Theorien und Annahmen mit den Theorien und Annahmen von Kinaesthetics in Verbindung zu bringen.“


Quelle: European Kinaesthetics Association (Hg.) (2023): Kinaesthetics. Konzeptsystem. Linz, Winterthur: Verlag European Kinaesthetics Association. ISBN 978-3-903180-00-0. S. 59.

Vergleiche auch

Lernzyklus
Lernumgebung