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'''Willkommen in diesem Online-Lexikon zu den Fachgebieten der Kinästhetik, Kybernetik und anderer Bezugswissenschaften!'''<br>Das [[KOFL:Über Kinaesthetics-Online-Fachlexikon|Kinaesthetics-Online-Fachlexikon (KOFL)]] wird von der European Kinaesthetics Association (EKA) herausgegeben, von einem [[KOFL:Das Redaktionsteam|Redaktionsteam]] betreut und von einem fachlichen Beirat unterstützt (vgl. „[[KOFL:Impressum und Haftungsausschluss]]“).
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| style="width: 60%; border-left:solid 10px #FF4500; border-right:solid 5px #FF4500; border-bottom:solid 5px #FF4500;background-color:#FFFFFF;"|'''Schon gewusst?'''<br><big>[[Norbert Wiener (1894–1964)|Norbert Wiener]] telefoniert ein Buch (erzählt von [[Heinz von Foerster|HvF]])</big><br>Eines Tages ruft das Office of Naval Research am M.I.T. an und verlangt nach Norbert Wiener. Ob er sich mit mathematischer Extrapolation und stochastischen Prozessen auskenne. ''„‚Ja‘, sagt der Wiener, ‚auf dem Gebiet hab ich schon gearbeitet. Die Prozesse, mit denen man da zu tun hat, lassen sich in die folgenden Kategorien einteilen …‘“'' Er beginnt zu reden, und nach fünf Minuten fragt der Mann vom Office, ob sie einen Taperecorder organisieren dürfen. Wiener ist einverstanden. Fünf Minuten später läutet das Telefon erneut. ''„‚Lieber Professor Wiener, der Taperecorder geht jetzt – klick – okay!‘ ‚Ich werde also jetzt etwas über Interpolation, Extrapolation und stationäre Zeitfolgen sagen. Ich beginne mit einem Kapitel Nr. 1 und erkläre Begriffe, um die notwendige Grundlage zu schaffen.‘ Er beginnt zu reden. Er redet und redet und redet.‘'' Sechs Stunden und zehn Tapes später haben die Leute vom Office gebeten, dies als Buch veröffentlichen zu dürfen. ''„‚Selbstverständlich, da habe ich nichts dagegen. Danke vielmals, auf Wiedersehen.‘ Klick. Das Buch ist erschienen, ein Jahr später: ‚Interpolation, extrapolation of stationary time series‘. […] Es sind 200 Seiten, mit allen mathematischen Formeln, mit der ganzen modernen Theorie der stochastischen Prozesse, wie man Voraussagen interpolieren und extrapolieren kann und wie man mit stationären Zeitsequenzen operiert. Das war Norbert Wiener.“''<br>(Foerster, H. v.; Glasersfeld, E. v. (2010): Wie wir uns erfinden. Carl-Auer-Systeme Verlag. S. 231 f.)
| style="width: 60%; border-left:solid 10px #FF4500; border-right:solid 5px #FF4500; border-bottom:solid 5px #FF4500;background-color:#FFFFFF;"|
| style="width: 40%; border-right:solid 10px #FF4500; border-bottom:solid 5px #FF4500;background-color:#FFFFFF;"rowspan="2"|'''Bedeutende Personen'''<br><big>Humberto Augusto Gastón Maturana Romesín</big><br>Humberto Maturana (Romesín), (* 14. September 1928, † 6. Mai 2021 in Santiago de Chile) war Biologe und Philosoph. Sein Schwerpunkt lag in der Neurobiologie. Er studierte Medizin, Biologie/Anatomie in Chile, London und in den USA. Mit einem Postdoc-Stipendium forschte er am Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) über das Auge und insbesondere den blinden Fleck, was ihn zu erkenntnistheoretischen Fragen brachte. An der Universidad de Chile lehrte er Biologie an der medizinischen Fakultät und spezialisierte sich dort u. a. auf die Frage, auf welchen Grundlagen lebende und nicht-lebende Systeme unterschieden werden können.
[[Datei:11-detail-kin-sinnessystem.jpg|300px|thumb|rechts|Diese stark vereinfachte Darstellung der Muskelspindeln gilt in der Kinästhetik gängig als Symbol für das kinästhetische Sinnessystem.]]
In enger Zusammenarbeit schufen Maturana und Francisco J. Varela die wissenschaftliche Theorie der [[Autopoiese (Autopoiesis)]]. In ihrem Buch „Der Baum der Erkenntnis”  beschreiben die beiden dieses Konzept und z. B. die [[Wahrnehmung#Wahrnehmung in „Kinaesthetics – Lernen und Bewegungskompetenz“|Geschlossenheit]]von Lebewesen in Bezug auf Operation und Information. Autopoiese als die zentrale Eigenschaft von Lebewesen bedeutet, dass jedes Lebewesen sich fortlaufend einzig und allein aus sich selbst heraus erschafft, von der molekularen und zellulären Ebene bis hin zu derjenigen des ganzen Organismus. Maturana und Varela weiten diesen Theoriekern zu einer systemisch-biologischen Erkenntnistheorie aus. Sie lässt sich in der Aussage ''„Jedes Tun ist Erkennen, und jedes Erkennen ist Tun“'' zusammenfassen. Maturanas Interesse an interdisziplinärem Denken zeigt sich auch darin, dass er in Santiago de Chile das Instituto Matríztica („Matrix-Institut“) gründete. In einer engen Verflechtung kultureller und biologischer Perspektiven kann man sich dort bis heute mit der Biologie der Erkenntnis, der Liebe oder dem Weg zu einer Gesellschaft mit Gleichberechtigung und Inklusion auseinandersetzen.
'''Schon gewusst?'''<br><big>Sinnesrezeptoren</big><br>
Zum kinästhetischen Sinnessystem gehören unterschiedliche Rezeptoren mit unterschiedlichen Aufgaben. Die '''Muskelspindeln''' befinden sich in den Muskelfasern und registrieren Veränderung in der Länge, Dehnbarkeit und der Geschwindigkeit dieser Veränderung. Die '''Golgi-Sehnenorgane''' befinden sich an den Übergängen zwischen Muskeln und Sehnen und überwachen die Muskelspannung und Druck auf Gelenkbänder. In den Gelenken befinden sich Mechanorezeptoren. '''Ruffini-Rezeptoren''' reagieren auf Dehnung, '''Vater-Pacini-Körperchen''' reagieren auf schnelle Veränderung oder Vibration. Auf der Haut finden wir Rezeptoren, die zum taktilen und zum kinästhetischen Sinnessystem zählen. Diese sind die '''Merkel-Zellen''', die Druck und Berührung erfassen, sowie die '''Meissner-Körperchen''' die auf Vibration und leichte Berührung reagieren.
 
''⇒ Alle bisherigen Beiträge zur Rubrik „Schon gewusst“ findest du [[„Schon gewusst?“|hier]].''
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'''Bedeutende Personen'''<br><big>[[Suzanne Schmidt|Suzanne Schmidt]] </big><br>Als Suzanne Schmidt (-Bernhard, geboren 23.11.1943) bei Lenny Maietta, John Graham und Frank Hatch Anfang der 1980er-Jahre Kurse zum Thema Bewegung mit weniger Anstrengung, „Touch well“ und „Gentle Dance“ besuchte, arbeitete sie in Zürich auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Sie fand heraus, dass sie ihr vertieftes Verständnis von Bewegung in der Unterstützung von schwerstpflegeabhängigen Menschen nutzen konnte. Suzanne Schmidt war mitbeteiligt an der Entwicklung des Programms Kinästhetik in der Pflege und brachte die Sicht der Pflegefachfrau ein. Sie organisierte die ersten TrainerInnen-Ausbildungen, wirkte als Ausbilderin und half, die grundsätzlichen Erkenntnisse der Kinästhetik mit dem Pflegeberuf zu verknüpfen. Ihre Pflegeausbildung hatte sie u. a. bei Sr. Liliane Juchli gemacht und die Verbindung zu ihr gehalten. Dadurch kam Sr. Liliane mit der Kinästhetik in Berührung und nahm schon 1991 dieses Thema in eine Neuauflage ihres allerersten Lehrbuchs der professionellen Pflege auf.
 
Bei der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft für Kinästhetik in der Pflege“ war Suzanne Schmid aktiv beteiligt. Dort fand eine Gruppe von Interessierten zusammen, um gemeinsam zu forschen und zu entwickeln und die Verbreitung der neuartigen Ideen zur bewussten Bewegung zu organisieren. So entwickelten sie z. B. neue Ideen zur Gewichtsverlagerung anstelle von üblichem Heben und Tragen. Dadurch wurde die körperlich schwere Arbeit der Pflegenden deutlich einfacher und die Belastung für KlientInnen geringer, was zur schnellen Verbreitung von Kinästhetik in der Pflege führte. Suzanne Schmidt schrieb zusammen mit Frank Hatch und Lenny Maietta das erste Fachbuch „Kinästhetik – Interaktion durch Berührung und Bewegung in der Krankenpflege“ (erschienen 1992). Sie hat in unzähligen Kursen und Vorträgen und in der geschickten Nutzung ihres großen Netzwerkes sehr viel für die Verbreitung und Entwicklung der Kinästhetik getan.  
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'''Meistgelesene Artikel'''<br>Hier findest du eine Rangliste der Artikel, die am meisten aufgerufen worden sind (Stand August 2025)<br>
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|style="width: 90%; border-right:solid 10px #FF4500; border-bottom:solid 5px #FF4500;background-color:#FFFFFF; "colspan="2"|[[Datei:1992-Hatch-Maietta-Schmidt-Titelseite.jpg|200px|rechts]]'''Bemerkenswerte Ereignisse'''<br><big>1992 – die öffentliche Geburtsstunde der Kinästhetik in der Pflege</big><br>Das 16. Kinästhetik-Bulletin von Januar 1990 ist eine Sonderausgabe der damaligen Fachzeitschrift. Sie stellt die erste umfassende Beschreibung des Fachgebiets Kinästhetik dar. In dieser wird nach einem theoretischen Teil ein breites Spektrum von Anwendungsbereichen erläutert. Im Jahr 1992 erschien das erste öffentliche Fachbuch „Kinästhetik – Interaktion durch Berührung und Bewegung in der Krankenpflege“ im Verlag Krankenpflege, Eschborn. In diesem ca. 190-seitigen Werk mit einem Vorwort von SR. Liliane Juchli beschränken sich die AutorInnen Frank Hatch, Lenny Maietta und Suzanne Schmidt auf den Anwendungsbereich der Pflege. Es stellt die Geburtsstunde der heutigen Etablierung und breiten Verankerung der Kinästhetik in der Pflege dar. Der Ansatz des Buches ist präventions- und ressourcenorientiert und auf Anwendung und Transfers ausgerichtet. In der vierten Auflage von 1996 erscheinen die „Prinzipien“, d. h., die heutigen Konzepte, bereits in der aktuellen Reihenfolge – ohne Zweifel ist das Buch ein Meilenstein der Geschichte der Kinästhetik.
|style="width: 90%; border-right:solid 10px #FF4500; border-bottom:solid 5px #FF4500;background-color:#FFFFFF; "colspan="2"|
'''Bemerkenswerte Ereignisse'''<br><big>1. Internationaler Kinästhetik-Kongress in Ulm</big><br>In der Erstausgabe der Zeitschrift „Kinästhetik“ (Januar 1997) finden sich der Bericht über den 1. Internationalen Kinästhetik-Kongress in Ulm vom 20. März 1996 sowie zahlreiche Artikel zu den in Vorträgen und Workshops vorgestellten Themen. Als Nachfolgepublikation des Kinästhetik-Bulletins sollte diese Zeitschrift ''„hinsichtlich der Vernetzung der Arbeit und Entwicklung aller Kinästhetik-TrainerInnen und Trainees, wie auch der mit den AnwenderInnen von Kinästhetik in ihrer praktischen Arbeit“'' einen wichtigen Beitrag leisten.  
Der Kongress wurde von vielen Kinästhetik-TrainerInnen und interessierten Personen besucht. Themen für die ca. 300 BesucherInnen waren unter anderem Kinästhetik mit pflegenden Angehörigen, die Einführung von Kinästhetik ins Unterrichtsprogramm einer Pflegeschule, Bewegungserleichterung mit Umgebungsgestaltung oder Human Factoring. In einem persönlichen Fazit zum Kongress wird festgehalten, dass der Austausch von neuen Erfahrungen für aktuelle und zukünftige TrainerInnen unbedingt wichtig sei, und in Leserbriefen wird die Begeisterung über diesen ersten großen Kongress in der Geschichte der Kinästhetik ausgedrückt.
 
''⇒ Alle bisherigen Beiträge zur Rubrik „Bemerkenswerte Ereignisse“ findest du [[„Bemerkenswerte Ereignisse“|hier]].''
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* Artikel „[[Parallele und spiralige Bewegungsmuster]]“
'''Zuletzt erschienene Artikel'''<br>
* Artikel „[[Curriculum und Kompetenzorientierung]]“
 
* Artikel „[[Pädagogisch-didaktische Grundprinzipien der Kinästhetik]]“
 
* Artikel „[[Suzanne Schmidt]]“ (Kurzbiographie)
 
* Artikel „[[Evaluationsprozesse in Kinaesthetics-Bildungsangeboten]]“


* Erweiterung des Artikels „[[Sensitivität (innere und äußere, von Foerster)]]“ bzw. „[[1 : 100'000 (von Foerster)]]“ durch einen [[Sensitivität (innere und äußere, von Foerster)#Innere und äußere Sensitivität in „Aufbaumodul Demenz 1: Sich und die Welt wahrnehmen – Arbeitsunterlagen“|Begleittext aus dem Aufbaumodul Demenz 1]]
* Artikel „[[Humberto R. Maturana (1928–2021)]]“ (Kurzbiografie)


* Erweiterung des Artikels „[[Wahrnehmung]]“ durch die [[Wahrnehmung#Wahrnehmung in „Aufbaumodul Demenz 1: Sich und die Welt wahrnehmen – Arbeitsunterlagen“|Begleittexte aus dem Aufbaumodul Demenz 1]]
* Artikel „[[Humanistische Psychologie]]“


* Artikel „[[Lernen (Begriff)]]“
* Artikel „[[Norbert Wiener (1894–1964)]]“


* Erweiterungen der Artikel „[[Hierarchie der Kompetenzen]]“, „[[Bewegungskompetenz]]“ und „[[Interaktion]]“ inkl. „[[Herausforderndes Verhalten]]“
* Sammelartikel [[„Bemerkenswerte Ereignisse“]]


* Artikel „[[Lerntheorie nach Gregory Bateson (1904-1980)]]
* Sammelartikel [[„Schon gewusst?“]]


* Artikel „[[Kybernetik (Begriff)]]“
* Artikel „[[Parallele und spiralige Bewegungsmuster]]“


* Artikel „[[Erfahren (Begriff)]]“
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'''Mach mit!'''<br>Du hast viele Möglichkeiten, die Entwicklung des KOFL zu unterstützen.
* Nur schon, wenn du das KOFL nutzt und Artikel liest, hilfst du dem [[KOFL:Das Redaktionsteam|Redaktionsteam]] zu erkennen, welche Themen auf besonderes Interesse stoßen bzw. in welchem Themenkreis weitere Artikel publizienswert sind.
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* Diskutiere mit! Jeder Artikel im KOFL hat eine Diskussionsseite. Wenn du einen interessanten Hinweis hast, Aussagen schlecht verstehst oder mit ihnen nicht einverstanden bist, hinterlasse eine Notiz auf der Diskussionsseite – dein Beitrag muss nicht geschliffen daherkommen, sondern nur verständlich sein.
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Aktuelle Version vom 12. November 2025, 06:56 Uhr

Willkommen in diesem Online-Lexikon zu den Fachgebieten der Kinästhetik, Kybernetik und anderer Bezugswissenschaften!
Das Kinaesthetics-Online-Fachlexikon (KOFL) wird von der European Kinaesthetics Association (EKA) herausgegeben, von einem Redaktionsteam betreut und von einem fachlichen Beirat unterstützt (vgl. „KOFL:Impressum und Haftungsausschluss“).

Diese stark vereinfachte Darstellung der Muskelspindeln gilt in der Kinästhetik gängig als Symbol für das kinästhetische Sinnessystem.

Schon gewusst?
Sinnesrezeptoren
Zum kinästhetischen Sinnessystem gehören unterschiedliche Rezeptoren mit unterschiedlichen Aufgaben. Die Muskelspindeln befinden sich in den Muskelfasern und registrieren Veränderung in der Länge, Dehnbarkeit und der Geschwindigkeit dieser Veränderung. Die Golgi-Sehnenorgane befinden sich an den Übergängen zwischen Muskeln und Sehnen und überwachen die Muskelspannung und Druck auf Gelenkbänder. In den Gelenken befinden sich Mechanorezeptoren. Ruffini-Rezeptoren reagieren auf Dehnung, Vater-Pacini-Körperchen reagieren auf schnelle Veränderung oder Vibration. Auf der Haut finden wir Rezeptoren, die zum taktilen und zum kinästhetischen Sinnessystem zählen. Diese sind die Merkel-Zellen, die Druck und Berührung erfassen, sowie die Meissner-Körperchen die auf Vibration und leichte Berührung reagieren.

⇒ Alle bisherigen Beiträge zur Rubrik „Schon gewusst“ findest du hier.

Bedeutende Personen
Suzanne Schmidt
Als Suzanne Schmidt (-Bernhard, geboren 23.11.1943) bei Lenny Maietta, John Graham und Frank Hatch Anfang der 1980er-Jahre Kurse zum Thema Bewegung mit weniger Anstrengung, „Touch well“ und „Gentle Dance“ besuchte, arbeitete sie in Zürich auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Sie fand heraus, dass sie ihr vertieftes Verständnis von Bewegung in der Unterstützung von schwerstpflegeabhängigen Menschen nutzen konnte. Suzanne Schmidt war mitbeteiligt an der Entwicklung des Programms Kinästhetik in der Pflege und brachte die Sicht der Pflegefachfrau ein. Sie organisierte die ersten TrainerInnen-Ausbildungen, wirkte als Ausbilderin und half, die grundsätzlichen Erkenntnisse der Kinästhetik mit dem Pflegeberuf zu verknüpfen. Ihre Pflegeausbildung hatte sie u. a. bei Sr. Liliane Juchli gemacht und die Verbindung zu ihr gehalten. Dadurch kam Sr. Liliane mit der Kinästhetik in Berührung und nahm schon 1991 dieses Thema in eine Neuauflage ihres allerersten Lehrbuchs der professionellen Pflege auf.

Bei der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft für Kinästhetik in der Pflege“ war Suzanne Schmid aktiv beteiligt. Dort fand eine Gruppe von Interessierten zusammen, um gemeinsam zu forschen und zu entwickeln und die Verbreitung der neuartigen Ideen zur bewussten Bewegung zu organisieren. So entwickelten sie z. B. neue Ideen zur Gewichtsverlagerung anstelle von üblichem Heben und Tragen. Dadurch wurde die körperlich schwere Arbeit der Pflegenden deutlich einfacher und die Belastung für KlientInnen geringer, was zur schnellen Verbreitung von Kinästhetik in der Pflege führte. Suzanne Schmidt schrieb zusammen mit Frank Hatch und Lenny Maietta das erste Fachbuch „Kinästhetik – Interaktion durch Berührung und Bewegung in der Krankenpflege“ (erschienen 1992). Sie hat in unzähligen Kursen und Vorträgen und in der geschickten Nutzung ihres großen Netzwerkes sehr viel für die Verbreitung und Entwicklung der Kinästhetik getan.

Meistgelesene Artikel
Hier findest du eine Rangliste der Artikel, die am meisten aufgerufen worden sind (Stand August 2025)

  1. Kinaesthetics-Online-Fachlexikon‏‎
  2. Heinz von Foerster‏‎
  3. Literatur und Medien
  4. Bewegungserfahrung‏‎
  5. Orientierung‏‎
  6. Spastik‏‎
  7. Wahrnehmung‏‎
  8. ‏Knochen und Muskeln
  9. Stabil und instabil‏‎‎‏‎
  10. Viabilität‏‎

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Bemerkenswerte Ereignisse
1. Internationaler Kinästhetik-Kongress in Ulm
In der Erstausgabe der Zeitschrift „Kinästhetik“ (Januar 1997) finden sich der Bericht über den 1. Internationalen Kinästhetik-Kongress in Ulm vom 20. März 1996 sowie zahlreiche Artikel zu den in Vorträgen und Workshops vorgestellten Themen. Als Nachfolgepublikation des Kinästhetik-Bulletins sollte diese Zeitschrift „hinsichtlich der Vernetzung der Arbeit und Entwicklung aller Kinästhetik-TrainerInnen und Trainees, wie auch der mit den AnwenderInnen von Kinästhetik in ihrer praktischen Arbeit“ einen wichtigen Beitrag leisten. Der Kongress wurde von vielen Kinästhetik-TrainerInnen und interessierten Personen besucht. Themen für die ca. 300 BesucherInnen waren unter anderem Kinästhetik mit pflegenden Angehörigen, die Einführung von Kinästhetik ins Unterrichtsprogramm einer Pflegeschule, Bewegungserleichterung mit Umgebungsgestaltung oder Human Factoring. In einem persönlichen Fazit zum Kongress wird festgehalten, dass der Austausch von neuen Erfahrungen für aktuelle und zukünftige TrainerInnen unbedingt wichtig sei, und in Leserbriefen wird die Begeisterung über diesen ersten großen Kongress in der Geschichte der Kinästhetik ausgedrückt.

⇒ Alle bisherigen Beiträge zur Rubrik „Bemerkenswerte Ereignisse“ findest du hier.

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