Bewegungskompetenz: Unterschied zwischen den Versionen

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gemeinsamen Absicht im gegebenen Moment entwicklungs- und
gemeinsamen Absicht im gegebenen Moment entwicklungs- und
gesundheitsfördernd ausschöpfen zu können.
gesundheitsfördernd ausschöpfen zu können.
Bewegungskompetenz ist dem Menschen nicht als feste
Größe angeboren, die sich in vorgegebenen Bahnen
entwickelt. Jeder Mensch entwickelt seine
Bewegungskompetenz individuell, einesteils für sich allein,
besonders aber durch seine Interaktionen mit anderen
Menschen. Dies wird in den ersten Lebensjahren sehr
deutlich, in denen das Kind hauptsächlich durch seine
Bewegungsinteraktionen mit den Eltern,
Betreuungspersonen und anderen Kindern seine
Bewegungsmöglichkeiten entdeckt und seine eigenen
Bewegungsmuster entwickelt.
Die Entwicklung der Bewegungskompetenz ist ein
lebenslanger, ununterbrochener Lernprozess, der uns in der
Regel nicht bewusst ist. Wie bewusst und wie weit ein
einzelner Mensch seine Bewegungskompetenz entwickelt
und zu welchen Fertigkeiten er sie nutzt, hängt also mit
seiner individuellen Lerngeschichte und der Geschichte
seiner Bewegungsentwicklung zusammen. „Bewusst“ meint
dabei die gezielte Beschäftigung mit der eigenen
Bewegung oder eine gelenkte Achtsamkeit, ob sie nun
sprachlich reflektiert wird oder nicht.
Eine Grundlage für die Entwicklung der
Bewegungskompetenz bildet die individuelle Sensibilität
eines Menschen für die Wahrnehmung von Unterschieden in
der eigenen Bewegung. Diese Wahrnehmung von
Unterschieden wird in Kinaesthetics im Kontext der
Steuerung der Bewegung in der Schwerkraft betrachtet.
Gemäß der Feedback-Kontroll-Theorie beruht die
Bewegungssteuerung auf dem Zusammenspiel des
Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Nervensystems.
Alle Prozesse und Aktivitäten des Lebens – vom Herzschlag,
der Verdauung, dem Sitzen, dem Gehen bis hin zum
Sprechen und Denken – beruhen direkt auf der willkürlich
steuerbaren Bewegung oder sind aufs Engste mit ihr
verbunden. Darum ist die Entwicklung der
Bewegungskompetenz eine grundlegende und
unumgehbare Herausforderung des Lebens und steht in
einem engen Zusammenhang mit der persönlichen
Gesundheitsentwicklung.

Version vom 6. Dezember 2016, 11:48 Uhr

Der Begriff Bewegungskompetenz spielt eine zentrale Rolle in Kinaesthetics. Er wird in diesem Rahmen folgendermaßen verstanden: Für Menschen und Tiere ist es überlebenswichtig und eine Grundbedingung des Lebens, ihre Bewegungskompetenz bzw. die individuellen Möglichkeiten der eigenen Bewegung zu entwickeln. Da wir uns selbst im Laufe des Lebens verändern und ebenso unsere Lebensumstände, müssen wir lernen, unsere Bewegung an diese Veränderungen und Prozesse anzupassen, um zu überleben. Unsere Bewegungskompetenz ist somit besonders dann gefordert, wenn sich unsere eigenen Voraussetzungen durch unsere Entwicklung, durch Erkrankung oder Unfall ändern oder wenn wir unter veränderten, neuen und ungewohnten Bedingungen ein Ziel erreichen wollen. In ähnlicher Weise erfordern auch die Interaktionen mit anderen Menschen ständige spontane Anpassungsleistungen und stellen eine besondere Herausforderung an unsere Bewegungskompetenz dar.

Darum betrachtet Kinaesthetics grundsätzlich die Bewegungskompetenz, d. h. die Gestaltungs- und Anpassungsmöglichkeiten der eigenen Bewegung, aus der Perspektive der Gesundheits- und Persönlichkeitsentwicklung. Die Entwicklung der Bewegungskompetenz ist ein individueller Lern- und Erfahrungsprozess, der die grundlegenden Möglichkeiten und Bedingungen der Bewegung betrifft. Jeder Mensch hat eine erfahrungsbasierte, bewusste oder unbewusste Lerngeschichte bezüglich der eigenen, grundlegenden Bewegungsmöglichkeiten. Dabei geht es um Fragen wie: „Wo habe ich welchen Spielraum in meinem Körper? Wie kann ich mit einer angemessenen Anstrengung meine Bewegung in der Schwerkraft kontrollieren? Wie hängt meine Anstrengung mit der Zeit, die ich mir für eine Bewegung nehme, und mit dem Raum, den ich nutze, zusammen?“

Die Entwicklung der Bewegungskompetenz geht immer mit der Entwicklung von mehr oder weniger Wahlmöglichkeiten einher. Der Variantenreichtum, mit dem wir unsere Bewegung – bewusst oder unbewusst – in ganz alltäglichen Aktivitäten an die jeweilige Situation anpassen, beeinflusst wesentlich die Entwicklung unserer Bewegungskompetenz und dadurch unsere Gesundheitsentwicklung und Lebensqualität. Konkret zeigt sich also eine hohe Bewegungskompetenz in der individuellen und situativ angepassten Vielfalt an Bewegungsmustern im Alltag und darin, dass diese produktiv weiterentwickelt werden können. Vor diesem Hintergrund grenzt sich der Begriff Bewegungskompetenz von der quantitativen Betrachtung der Bewegungsleistung (z. B. „Wie schnell kann ich laufen, wie hoch springen?“) ab. Desgleichen bemisst sich Bewegungskompetenz nicht daran, ob jemand spezifische motorische Fertigkeiten (z. B. Schreiben, Klavierspielen, Tanzen, Schreinern) lernen kann. Darum kann nach dem Verständnis von Kinaesthetics auch ein Mensch, der aufgrund einer Behinderung weder laufen noch schreiben lernen kann, mit seinen individuellen Voraussetzungen in der selbstständigen oder unterstützten Bewältigung seines Alltags eine sehr hohe Bewegungskompetenz entwickeln.

Zusammenfassend bezeichnet der Begriff Bewegungskompetenz also die Kompetenz eines Menschen, sein Potenzial an grundlegenden Bewegungsmöglichkeiten bei der Verwirklichung einer persönlichen oder gemeinsamen Absicht im gegebenen Moment entwicklungs- und gesundheitsfördernd ausschöpfen zu können.

Bewegungskompetenz ist dem Menschen nicht als feste Größe angeboren, die sich in vorgegebenen Bahnen entwickelt. Jeder Mensch entwickelt seine Bewegungskompetenz individuell, einesteils für sich allein, besonders aber durch seine Interaktionen mit anderen Menschen. Dies wird in den ersten Lebensjahren sehr deutlich, in denen das Kind hauptsächlich durch seine Bewegungsinteraktionen mit den Eltern, Betreuungspersonen und anderen Kindern seine Bewegungsmöglichkeiten entdeckt und seine eigenen Bewegungsmuster entwickelt. Die Entwicklung der Bewegungskompetenz ist ein lebenslanger, ununterbrochener Lernprozess, der uns in der Regel nicht bewusst ist. Wie bewusst und wie weit ein einzelner Mensch seine Bewegungskompetenz entwickelt und zu welchen Fertigkeiten er sie nutzt, hängt also mit seiner individuellen Lerngeschichte und der Geschichte seiner Bewegungsentwicklung zusammen. „Bewusst“ meint dabei die gezielte Beschäftigung mit der eigenen Bewegung oder eine gelenkte Achtsamkeit, ob sie nun sprachlich reflektiert wird oder nicht.

Eine Grundlage für die Entwicklung der Bewegungskompetenz bildet die individuelle Sensibilität eines Menschen für die Wahrnehmung von Unterschieden in der eigenen Bewegung. Diese Wahrnehmung von Unterschieden wird in Kinaesthetics im Kontext der Steuerung der Bewegung in der Schwerkraft betrachtet. Gemäß der Feedback-Kontroll-Theorie beruht die Bewegungssteuerung auf dem Zusammenspiel des Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Nervensystems. Alle Prozesse und Aktivitäten des Lebens – vom Herzschlag, der Verdauung, dem Sitzen, dem Gehen bis hin zum Sprechen und Denken – beruhen direkt auf der willkürlich steuerbaren Bewegung oder sind aufs Engste mit ihr verbunden. Darum ist die Entwicklung der Bewegungskompetenz eine grundlegende und unumgehbare Herausforderung des Lebens und steht in einem engen Zusammenhang mit der persönlichen Gesundheitsentwicklung.