Diskussion:Heinz von Foerster: Unterschied zwischen den Versionen
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== Einige aus meiner Sicht für das Fachgebiet Kinästhetik bedeutsame Gedanken, Annahmen, Äußerungen HvF’s == | == Einige aus meiner Sicht für das Fachgebiet Kinästhetik bedeutsame Gedanken, Annahmen, Äußerungen HvF’s == | ||
--[[Benutzer:Sabine Kaserer|Sabine Kaserer]] ([[Benutzer Diskussion: Sabine Kaserer|Diskussion]]) 12:00, 18. Feb. 2022 (CET) <br> | --[[Benutzer:Sabine Kaserer|Sabine Kaserer]] ([[Benutzer Diskussion:Sabine Kaserer|Diskussion]]) 12:00, 18. Feb. 2022 (CET) <br> | ||
Ethischer Imperativ: nicht Vorgaben, Regeln, Rezepte, moralische Vorgaben sind für das Gelingen von Interaktion ausschlaggebend, eher sind es grundsätzliche Annahmen oder Prinzipien, die unser Handeln leiten. Im Fokus sind dabei Wechselwirkungen / zirkuläre Prozesse, die gegenseitigen Beeinflussungen der Menschen – jede/r hat Einfluss. <br> | * Ethischer Imperativ: nicht Vorgaben, Regeln, Rezepte, moralische Vorgaben sind für das Gelingen von Interaktion ausschlaggebend, eher sind es grundsätzliche Annahmen oder Prinzipien, die unser Handeln leiten. Im Fokus sind dabei Wechselwirkungen / zirkuläre Prozesse, die gegenseitigen Beeinflussungen der Menschen – jede/r hat Einfluss. <br> | ||
Die Innenperspektive / Bedeutung der Innenperspektive: „Es ist doch ein unglaubliches Wunder, das hier stattfindet. Alles lebt, es spielt Musik, es gibt Farben, Gerüche, Klänge und eine Vielzahl von Empfindungen. Aber all dies sind konstruierte Relationen; sie kommen nicht von außen, sie entstehen im Innern. Das ist doch etwas Unglaubliches“ (Pörksen, 1996) <br> | * Die Innenperspektive / Bedeutung der Innenperspektive: „Es ist doch ein unglaubliches Wunder, das hier stattfindet. Alles lebt, es spielt Musik, es gibt Farben, Gerüche, Klänge und eine Vielzahl von Empfindungen. Aber all dies sind konstruierte Relationen; sie kommen nicht von außen, sie entstehen im Innern. Das ist doch etwas Unglaubliches“ (Pörksen, 1996) <br> | ||
Förster findet Taxonomien und Etikettierungen nicht wirklich nützlich: „Kategorisierung bringt die Ideen um und schafft konzeptionelle Schranken“. Förster spricht von einer Faszination der Welt, die immer wieder aufs Neue staunenswert ist und neugierig macht. <br> | * Förster findet Taxonomien und Etikettierungen nicht wirklich nützlich: „Kategorisierung bringt die Ideen um und schafft konzeptionelle Schranken“. Förster spricht von einer Faszination der Welt, die immer wieder aufs Neue staunenswert ist und neugierig macht. <br> | ||
Objektivität, bzw. Nicht-Objektivität: Wir können nicht von außen, von einem Locus observandi aus beobachten, sondern sind immer selbst Teil dessen was wir beobachten – Beobachten ist immer subjektiv. | * Objektivität, bzw. Nicht-Objektivität: Wir können nicht von außen, von einem Locus observandi aus beobachten, sondern sind immer selbst Teil dessen was wir beobachten – Beobachten ist immer subjektiv. | ||
Perspektivenwechsel geben eine umfassendere Sichtweise/ Verständnis: nicht die Konzentration auf eine „Disziplin“, auf ein Erkenntnismodell, auf ein spezialisiertes Verständnis eröffnet uns Möglichkeiten, sondern das Wechseln der Blickwinkel, d.h. unter anderem, sich mit Menschen mit verschiedensten Perspektiven austauschen, vernetzen und gegenseitig beeinflussen und bereichern zu können | * Perspektivenwechsel geben eine umfassendere Sichtweise/ Verständnis: nicht die Konzentration auf eine „Disziplin“, auf ein Erkenntnismodell, auf ein spezialisiertes Verständnis eröffnet uns Möglichkeiten, sondern das Wechseln der Blickwinkel, d.h. unter anderem, sich mit Menschen mit verschiedensten Perspektiven austauschen, vernetzen und gegenseitig beeinflussen und bereichern zu können |
Version vom 18. Februar 2022, 12:54 Uhr
Willkommen auf der Diskussionsseite des Artikels „Heinz von Foerster“! Diese Diskussionsseite dient dem fachlichen Austausch und der gemeinsamen Entwicklung. Die Diskussionsseiten bieten keinen Raum für persönliche Angriffe, abfällige Bemerkungen und Ähnliches. Das Redaktionsteam behält sich vor, entsprechende Beiträge zu löschen. Anleitung Beitrag zu einem bestehenden Diskussionsthema: Befolge dann die Fortsetzung der Anleitung im gelben Kasten. |
Status | Diskussion eröffnet |
AutorIn/RedakteurIn | Lutz Zierbeck/Sabine Kaserer |
Letzte Änderung | 18.02.2022 |
Mitarbeit
Die Biographie von Heinz von Foerster ist noch nicht fertig erstellt. Es handelt sich um die erste Biographie im KOFL, das zu diesem Onlinelexikon passende Muster wird dadurch erarbeitet. Wir würden eine wie auch immer geartete Mitarbeit sehr begrüssen! Anregungen, Kritik und Fragen zum bisher Veröffentlichten sind uns willkommen, ebenso wie Beiträge zum Thema „Bedeutung des Werkes von HvF für das Fachgebiet Kinästhetik.“ Viele TrainerInnen und andere Interessierte haben sich damit auseinander gesetzt, hier wäre der richtige Ort für ihre Überlegungen und Fragen.
Verbindungen zwischen HvF und Kinästhetik
--Stefan Marty-Teuber (Diskussion) 11:05, 10. Feb. 2022 (CET)
- Der ethische Imperativ und die Unterstützung von Menschen über Berührung und Bewegung: Jemanden in seiner eigenen Bewegung unterstützen, sodass er mehr Möglichkeiten entdecken kann (und man diese nicht einschränkt).
- Lernen und Lehren auf Augenhöhe, als Prozess mit gleichwertigen PartnerInnen, die ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen (Belegstelle müsste ich suchen, ist nicht ganz einfach).
- Der Mensch als nichttriviale Maschine: In einer Interaktion haben beide PartnerInnen immer mehrere Möglichkeiten der Anpassung ("Input" einer PartnerIn ergibt keinen zwingenden "Output" der anderen PartnerIn) => es braucht fortlaufende kompetente Anpassung, der Verlauf der Interaktion ist nicht einseitig determinierbar und unprognostizierbar.
- Der Mensch als nichttriviale Maschine: Auf Lehren und Lernen übertragen bedeutet es, dass man als TrainerIn/AusbilderIn nicht auf einen bestimmten eigenen Input einen zwingenden Output der Teilnehmenden erwarten kann, methodisch-didaktisch die Lernenden nicht trivialisieren sollte. Letzteres geschieht beim fragend-entwickelnden Unterricht, wo eine Frage nach der anderen mit genau einer richtigen Antwort gestellt wird (hat eine starke Tradition und geschieht zwar immer noch oft, aber die Lernenden werden halt schon sozusagen zu trivialen Maschinen degradiert).
- Lerntheorie: Wir wissen nicht, wie Lernen funktioniert, und sind blind für das eigene Lernen. => Pädagogisch-didaktische Grundprinzipien der Kinästhetik: Jeder Mensch soll den Freiraum bekommen, auf seine Art und Weise zu lernen, und durch die persönliche und gemeinsame Reflexion dem eigenen Lernen auf die Spur kommen, um gezielt weiterzulernen.
- Erkenntnistheorie: Unsere Wahrnehmung bildet keine äußere Realität/Wahrheit ab, sondern ist fortlaufende Konstruktion und Erfindung. Die theoretischen Grundlagen der Kinästhetik sind keine Wahrheiten, sondern gute Argumentationen, die die eigene Wissenskonstruktion und Kompetenz weiterbringen können.
- Erkenntnistheorie: Es gibt unbeantwortbare Fragen. Antworten zu diesen sagen mehr über die Annahmen der Antwortenden aus als über das Phänomen. Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein, und Verantwortung für die eigenen Antworten auf unbeantwortbare Fragen zu übernehmen, insbesondere weil sie handlungsleitend sein können. In der Kinästhetik wird (u. a.) vor diesem Hintergrund mit den persönlichen Annahmen gearbeitet. Zum Beispiel: Was hilft diesem unterstützungsbedürftigen Menschen, was tue ich in einer solchen Situation? => Welche Annahmen stehen dahinter?
Einige aus meiner Sicht für das Fachgebiet Kinästhetik bedeutsame Gedanken, Annahmen, Äußerungen HvF’s
--Sabine Kaserer (Diskussion) 12:00, 18. Feb. 2022 (CET)
- Ethischer Imperativ: nicht Vorgaben, Regeln, Rezepte, moralische Vorgaben sind für das Gelingen von Interaktion ausschlaggebend, eher sind es grundsätzliche Annahmen oder Prinzipien, die unser Handeln leiten. Im Fokus sind dabei Wechselwirkungen / zirkuläre Prozesse, die gegenseitigen Beeinflussungen der Menschen – jede/r hat Einfluss.
- Die Innenperspektive / Bedeutung der Innenperspektive: „Es ist doch ein unglaubliches Wunder, das hier stattfindet. Alles lebt, es spielt Musik, es gibt Farben, Gerüche, Klänge und eine Vielzahl von Empfindungen. Aber all dies sind konstruierte Relationen; sie kommen nicht von außen, sie entstehen im Innern. Das ist doch etwas Unglaubliches“ (Pörksen, 1996)
- Förster findet Taxonomien und Etikettierungen nicht wirklich nützlich: „Kategorisierung bringt die Ideen um und schafft konzeptionelle Schranken“. Förster spricht von einer Faszination der Welt, die immer wieder aufs Neue staunenswert ist und neugierig macht.
- Objektivität, bzw. Nicht-Objektivität: Wir können nicht von außen, von einem Locus observandi aus beobachten, sondern sind immer selbst Teil dessen was wir beobachten – Beobachten ist immer subjektiv.
- Perspektivenwechsel geben eine umfassendere Sichtweise/ Verständnis: nicht die Konzentration auf eine „Disziplin“, auf ein Erkenntnismodell, auf ein spezialisiertes Verständnis eröffnet uns Möglichkeiten, sondern das Wechseln der Blickwinkel, d.h. unter anderem, sich mit Menschen mit verschiedensten Perspektiven austauschen, vernetzen und gegenseitig beeinflussen und bereichern zu können