Hierarchie der Kompetenzen: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Artikel von ? und ? wird im Peer-Tutoring-Kurs sowie in der Tainerbildung Stufe 1 der EKA verwendet.


== Die Hierarchie der Kompetenzen in den Peer-Tutoring-Arbeitsunterlagen ==
== Die Hierarchie der Kompetenzen in den Peer-Tutoring-Arbeitsunterlagen ==
Stefan Marty-Teuber, 30.10.2019


Ein längerer Text zur Hierarchie der Kompetenzen findet sich in den Peer-Tutoring-Arbeitsunterlagen (Auflage 2020) des Verlags European Kinaesthetics Association. Er soll hier eine Diskussionsgrundlage bieten. Der Text ist im Rahmen eines Grundlagenprojekts der EKA überarbeitet, aber noch nicht breit diskutiert worden. Er findet sich im Kapitel „Lernumgebung gestalten mit KlientInnen“ auf den Seiten 43 bis 44. Voraus geht das Thema „Lernen statt Behandeln“. Der Text trägt die Überschrift „Die Hierarchie der Kompetenzen“. Das gleichnamige Dokumentationswerkzeug können Kinaesthetics-TrainerInnen auf der TrainerInnen-Plattform im Download von KinMedia unter „Dokumentationswerkzeuge“ einsehen.
Ein längerer Text zur Hierarchie der Kompetenzen findet sich in den Peer-Tutoring-Arbeitsunterlagen (Auflage 2020) des Verlags European Kinaesthetics Association. Er soll hier eine Diskussionsgrundlage bieten. Der Text ist im Rahmen eines Grundlagenprojekts der EKA überarbeitet, aber noch nicht breit diskutiert worden. Er findet sich im Kapitel „Lernumgebung gestalten mit KlientInnen“ auf den Seiten 43 bis 44. Voraus geht das Thema „Lernen statt Behandeln“. Der Text trägt die Überschrift „Die Hierarchie der Kompetenzen“. Das gleichnamige Dokumentationswerkzeug können Kinaesthetics-TrainerInnen auf der TrainerInnen-Plattform im Download von KinMedia unter „Dokumentationswerkzeuge“ einsehen.
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: ''„Die ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ ist ein Kinaesthetics-Modell, das Ihnen hilft, gegenüber einem anderen Menschen (oder auch gegenüber Ihnen selbst) die Entwicklungsperspektive einzunehmen. Es geht vom Modell der sieben Grundpositionen bzw. von den Kompetenzen aus, die in diesen und in den Positionswechseln zwischen diesen erforderlich sind. Es führt hierarchisch oder stufenartig von der Rückenlage bis ins Stehen. Die Hierarchie beruht darauf, dass die Organisation und Kontrolle des Gewichtes der Körperteile in der Schwerkraft immer anspruchsvoller werden. Dabei geht das Modell von folgenden Hypothesen aus:<br>• Die Kompetenzen, die in einer Grundposition in Bezug auf die Organisation und Kontrolle des Gewichtes der Körperteile in der Schwerkraft erforderlich sind, bilden die Grundlage oder Voraussetzung für die entsprechenden Kompetenzen, die der Positionswechsel in die nächsthöhere Grundposition erfordert.<br>• Die Kompetenzen, die bei einem Positionswechsel in Bezug auf die Organisation und Kontrolle des Gewichtes der Körperteile in der Schwerkraft erforderlich sind, bilden die Grundlage oder Voraussetzung für die entsprechenden Kompetenzen, die die nächsthöhere Grundposition erfordert.''
: ''„Die ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ ist ein Kinaesthetics-Modell, das Ihnen hilft, gegenüber einem anderen Menschen (oder auch gegenüber Ihnen selbst) die Entwicklungsperspektive einzunehmen. Es geht vom Modell der sieben Grundpositionen bzw. von den Kompetenzen aus, die in diesen und in den Positionswechseln zwischen diesen erforderlich sind. Es führt hierarchisch oder stufenartig von der Rückenlage bis ins Stehen. Die Hierarchie beruht darauf, dass die Organisation und Kontrolle des Gewichtes der Körperteile in der Schwerkraft immer anspruchsvoller werden. Dabei geht das Modell von folgenden Hypothesen aus:<br>• Die Kompetenzen, die in einer Grundposition in Bezug auf die Organisation und Kontrolle des Gewichtes der Körperteile in der Schwerkraft erforderlich sind, bilden die Grundlage oder Voraussetzung für die entsprechenden Kompetenzen, die der Positionswechsel in die nächsthöhere Grundposition erfordert.<br>• Die Kompetenzen, die bei einem Positionswechsel in Bezug auf die Organisation und Kontrolle des Gewichtes der Körperteile in der Schwerkraft erforderlich sind, bilden die Grundlage oder Voraussetzung für die entsprechenden Kompetenzen, die die nächsthöhere Grundposition erfordert.''


: ''Aufbauend auf diesem Modell, ist das Dokumentationswerkzeug ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ ist folgendermaßen angelegt (vgl. Anhang):<br>• Die linke Spalte des Dokumentationswerkzeuges zeigt die sieben Grundpositionen.<br>• In den je dazugehörigen Zeilen können die Kompetenzen in der jeweiligen Grundposition, die Kompetenzen bei der gehenden Fortbewegung und im Positionswechsel zur nächsthöheren Grundposition beschrieben werden.<br>Als Fokus zur Beobachtung und Beschreibung der Kompetenzen dienen die Kinaesthetics-Konzeptblickwinkel. Durch seine Anlage erlaubt dieses Instrument eine sehr differenzierte Untersuchung und Dokumentation der Entwicklung der einzelnen Kompetenzen eines Menschen und seiner Bewegungskompetenz im Ganzen.''
: ''Aufbauend auf diesem Modell, ist das Dokumentationswerkzeug ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ folgendermaßen angelegt (vgl. Anhang):<br>• Die linke Spalte des Dokumentationswerkzeuges zeigt die sieben Grundpositionen.<br>• In den je dazugehörigen Zeilen können die Kompetenzen in der jeweiligen Grundposition, die Kompetenzen bei der gehenden Fortbewegung und im Positionswechsel zur nächsthöheren Grundposition beschrieben werden.<br>Als Fokus zur Beobachtung und Beschreibung der Kompetenzen dienen die Kinaesthetics-Konzeptblickwinkel. Durch seine Anlage erlaubt dieses Instrument eine sehr differenzierte Untersuchung und Dokumentation der Entwicklung der einzelnen Kompetenzen eines Menschen und seiner Bewegungskompetenz im Ganzen.''


: ''Inhaltlich hat das Modell der ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ einen Zusammenhang mit der Beobachtung, dass die Entwicklung der Bewegungskompetenz beim neugeborenen Kind ‚stufenartig‘ vom Liegen übers Sitzen bis zum Stehen und aufrechten Gehen verläuft. Wenn ein Kind z. B. erst seit Kurzem sitzen ‚kann‘, braucht es dabei viele Kompetenzen, die es in den tieferen Grundpositionen, d. h. in der Rücken- und Bauchlage, und im Wechsel zwischen diesen gelernt hat. Dabei lässt sich feststellen, dass bestimmte Lernthemen oder Grundkompetenzen in tieferen Grundpositionen ebenso aktuell und erforderlich sind wie in höheren. Zu diesen Lernthemen gehören z. B. das Zusammenspiel von Ziehen und Drücken im Körper, die Art und Weise, wie das Kind in einer Grundposition sein Körpergewicht auf eine Unterstützungsfläche abgibt oder wie es das Gewicht der Massen in unterschiedliche Richtungen verlagert.''
: ''Inhaltlich hat das Modell der ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ einen Zusammenhang mit der Beobachtung, dass die Entwicklung der Bewegungskompetenz beim neugeborenen Kind ‚stufenartig‘ vom Liegen übers Sitzen bis zum Stehen und aufrechten Gehen verläuft. Wenn ein Kind z. B. erst seit Kurzem sitzen ‚kann‘, braucht es dabei viele Kompetenzen, die es in den tieferen Grundpositionen, d. h. in der Rücken- und Bauchlage, und im Wechsel zwischen diesen gelernt hat. Dabei lässt sich feststellen, dass bestimmte Lernthemen oder Grundkompetenzen in tieferen Grundpositionen ebenso aktuell und erforderlich sind wie in höheren. Zu diesen Lernthemen gehören z. B. das Zusammenspiel von Ziehen und Drücken im Körper, die Art und Weise, wie das Kind in einer Grundposition sein Körpergewicht auf eine Unterstützungsfläche abgibt oder wie es das Gewicht der Massen in unterschiedliche Richtungen verlagert.''

Version vom 21. Oktober 2022, 10:01 Uhr

Status mit Fachliteratur angelegt
AutorIn/RedakteurIn N. N./Stefan Marty-Teuber
Letzte Änderung 21.10.2022


Zusammenfassung:
Dieser Artikel von ? und ? wird im Peer-Tutoring-Kurs sowie in der Tainerbildung Stufe 1 der EKA verwendet.

Die Hierarchie der Kompetenzen in den Peer-Tutoring-Arbeitsunterlagen

Ein längerer Text zur Hierarchie der Kompetenzen findet sich in den Peer-Tutoring-Arbeitsunterlagen (Auflage 2020) des Verlags European Kinaesthetics Association. Er soll hier eine Diskussionsgrundlage bieten. Der Text ist im Rahmen eines Grundlagenprojekts der EKA überarbeitet, aber noch nicht breit diskutiert worden. Er findet sich im Kapitel „Lernumgebung gestalten mit KlientInnen“ auf den Seiten 43 bis 44. Voraus geht das Thema „Lernen statt Behandeln“. Der Text trägt die Überschrift „Die Hierarchie der Kompetenzen“. Das gleichnamige Dokumentationswerkzeug können Kinaesthetics-TrainerInnen auf der TrainerInnen-Plattform im Download von KinMedia unter „Dokumentationswerkzeuge“ einsehen.

„Die ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ ist ein Kinaesthetics-Modell, das Ihnen hilft, gegenüber einem anderen Menschen (oder auch gegenüber Ihnen selbst) die Entwicklungsperspektive einzunehmen. Es geht vom Modell der sieben Grundpositionen bzw. von den Kompetenzen aus, die in diesen und in den Positionswechseln zwischen diesen erforderlich sind. Es führt hierarchisch oder stufenartig von der Rückenlage bis ins Stehen. Die Hierarchie beruht darauf, dass die Organisation und Kontrolle des Gewichtes der Körperteile in der Schwerkraft immer anspruchsvoller werden. Dabei geht das Modell von folgenden Hypothesen aus:
• Die Kompetenzen, die in einer Grundposition in Bezug auf die Organisation und Kontrolle des Gewichtes der Körperteile in der Schwerkraft erforderlich sind, bilden die Grundlage oder Voraussetzung für die entsprechenden Kompetenzen, die der Positionswechsel in die nächsthöhere Grundposition erfordert.
• Die Kompetenzen, die bei einem Positionswechsel in Bezug auf die Organisation und Kontrolle des Gewichtes der Körperteile in der Schwerkraft erforderlich sind, bilden die Grundlage oder Voraussetzung für die entsprechenden Kompetenzen, die die nächsthöhere Grundposition erfordert.
Aufbauend auf diesem Modell, ist das Dokumentationswerkzeug ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ folgendermaßen angelegt (vgl. Anhang):
• Die linke Spalte des Dokumentationswerkzeuges zeigt die sieben Grundpositionen.
• In den je dazugehörigen Zeilen können die Kompetenzen in der jeweiligen Grundposition, die Kompetenzen bei der gehenden Fortbewegung und im Positionswechsel zur nächsthöheren Grundposition beschrieben werden.
Als Fokus zur Beobachtung und Beschreibung der Kompetenzen dienen die Kinaesthetics-Konzeptblickwinkel. Durch seine Anlage erlaubt dieses Instrument eine sehr differenzierte Untersuchung und Dokumentation der Entwicklung der einzelnen Kompetenzen eines Menschen und seiner Bewegungskompetenz im Ganzen.
Inhaltlich hat das Modell der ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ einen Zusammenhang mit der Beobachtung, dass die Entwicklung der Bewegungskompetenz beim neugeborenen Kind ‚stufenartig‘ vom Liegen übers Sitzen bis zum Stehen und aufrechten Gehen verläuft. Wenn ein Kind z. B. erst seit Kurzem sitzen ‚kann‘, braucht es dabei viele Kompetenzen, die es in den tieferen Grundpositionen, d. h. in der Rücken- und Bauchlage, und im Wechsel zwischen diesen gelernt hat. Dabei lässt sich feststellen, dass bestimmte Lernthemen oder Grundkompetenzen in tieferen Grundpositionen ebenso aktuell und erforderlich sind wie in höheren. Zu diesen Lernthemen gehören z. B. das Zusammenspiel von Ziehen und Drücken im Körper, die Art und Weise, wie das Kind in einer Grundposition sein Körpergewicht auf eine Unterstützungsfläche abgibt oder wie es das Gewicht der Massen in unterschiedliche Richtungen verlagert.
Möglicherweise hat das Kind auf dem Weg ins Sitzen auch gelernt, sich ‚gehend‘ in der Bauchlage fortzubewegen. ‚Gehen‘ ist ja in allen Grundpositionen möglich, und die Kompetenz, Schritte machen zu können, wird nicht einzig und allein beim aufrechten Gehen gelernt. Natürlicherweise verläuft die Entwicklung so, dass Kinder solche Grundkompetenzen in den tieferen Grundpositionen und Positionswechseln lernen. Diese Lernprozesse bilden die Grundlage oder Voraussetzung für die Kontrolle und Koordination der Bewegung in höheren Positionen.
Die Hierarchie solcher Lernprozesse ist bei kleinen Kindern gut beobachtbar, ist jedoch in jedem Alter von großer Bedeutung. Je höher eine Position ist, desto anspruchsvoller wird die Gewichtsorganisation. Das heißt, je mehr Massen ihr Gewicht nicht selbst, sondern über eine andere Masse abgeben, desto anspruchsvoller wird es, das Gewicht so zu kontrollieren, dass man nicht das Gleichgewicht verliert und stürzt.
Oft ist beobachtbar, dass es älteren Menschen leichter fällt, auf zwei Beinen zu gehen als sich in tieferen Grundpositionen gehend fortzubewegen. Dies ist vor allem deshalb der Fall, weil sie Letzteres im Alltag nur noch selten tun und es dadurch verlernt haben. Dadurch geht ihnen das Fundament der Kompetenzen in den tieferen Grundpositionen und Positionswechseln teilweise verloren. Dies führt in der Regel dazu, dass sie immer unsicherer aufrecht gehen und das Risiko von Sturz und Verletzung zunimmt.
Die Betrachtungsweise des Modells bzw. eine Analyse mit dem Dokumentationswerkzeug kann helfen, ein Unterstützungsangebot sehr präzise an den aktuellen Stand der Bewegungskompetenz eines anderen Menschen anzupassen. Dies erlaubt, mit ihm in tieferen und einfacher kontrollierbaren Grundpositionen an Grundkompetenzen zu arbeiten, die er in höheren und somit anspruchsvolleren Positionen nutzen kann. Ebenso ermöglicht das Modell bzw. das Dokumentationswerkzeug, Lernthemen zu erkennen, die sich wie ein roter Faden durch die Positionen oder Positionswechsel hindurchziehen.
Die folgenden Beispiele aus der Praxis von Pflege und Betreuung sollen dies verdeutlichen:
• Wenn z. B. die Eltern eines Kleinkindes mit Behinderung möchten, dass es sitzen lernt, wird man aus der Perspektive der ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ das Kind nicht einfach im Sitzen selbst unterstützen, sondern zuerst darauf achten, wie es mit den Anforderungen zurechtkommt, welche die tieferen Grundpositionen und die Positionswechsel auf dem Weg ins Sitzen stellen. Man wird es darin unterstützen, die dabei erforderlichen Kompetenzen immer differenzierter und vielfältiger zu entwickeln, um sie schließlich im Sitzen selbst anzuwenden.
• Wenn ältere Menschen darüber klagen, dass sie zwar gerade noch stehen und gehen, aber z. B. nach einem Sturz nicht mehr allein vom Boden aufstehen können, befinden sie sich in einer Situation, die für die Erhaltung ihrer Selbstständigkeit kritisch ist. Deshalb ist es wichtig, sie in ihren Bewegungsmöglichkeiten in den tieferen Grundpositionen und in den Positionswechseln von der Rückenlage zum Stehen zu unterstützen.
In der Pflege stellt jede Mobilisation einer KlientIn einen Lern- oder Entwicklungsprozess für sie dar. Selbstverständlich kann auch hier mithilfe der Betrachtungsweise der ‚Hierarchie der Kompetenzen‘ differenziert auf den Entwicklungsstand der Bewegungskompetenz geachtet und die angestrebte Mobilität angepasst und stufenweise in den tieferen Grundpositionen und Positionswechseln erarbeitet werden.
Wie gelangen Sie zu den Beschreibungen in den einzelnen Feldern des Dokumentationswerkzeuges (vgl. Anhang)? – Kommen Sie mit dem anderen Menschen in Bewegung!
Die fokussierte Bewegungsinteraktion mit dem anderen Menschen in unterschiedlichen Interaktionsformen ist das unmittelbarste und ergiebigste Mittel, um etwas über seine Bewegungskompetenz in Erfahrung zu bringen, sie zu beschreiben und das Unterstützungsangebot anzupassen. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass es nicht um die ‚objektive‘ Bewertung eines Menschen geht, sondern um eine Einschätzung, die auf Ihrer differenzierten Innen- und Bewegungsperspektive beruht. Nutzen Sie dazu die Kinaesthetics-Konzeptblickwinkel.“

Grundkompetenzen/grundlegende Kompetenzen

--Stefan Marty-Teuber (Diskussion) 16:10, 1. Jun. 2021 (CEST)

Marlène Richner hat am 02.05.2021 auf der TrainerInnen-Plattform/KinNetwork nach einer Definition dieser Begriffe gefragt. Für mich ergibt sich eine Definition aus dem Modell bzw. Instrument der Hierarchie der Kompetenzen. Auf jeden Fall ist die Idee der grundlegenden Kompetenzen oder Grundkompetenzen im engsten Zusammenhang mit diesem Modell um das Jahr 2000 entwickelt worden. Vor ein paar Jahren wurde dieses Thema an einer AusbilderInnen-Klausur beleuchtet. Wer alles an dieser fachlichen Entwicklung beteiligt war, lässt sich schwer sagen, weil die Idee theoretisch und praktisch schlagend war und sich sehr schnell etablierte.

Aus dem Modell der Hierarchie der Kompetenzen abgeleitet, lassen sich Grundkompetenzen/grundlegende Kompetenzen als Teilaspekte der Bewegungskompetenz definieren, die jeder Grundposition und jedem Positionswechsel zugrunde liegen sowie in jeder Grundposition und bei jedem Positionswechsel ihre spezifische konkrete Ausprägung haben. Weil sich beim Weg aus der Rückenlage ins Stehen die Massen immer mehr von der Unterstützungsfläche lösen und es immer anspruchsvoller wird, die Balance zu halten und nicht zurückzuplumpsen (wie es bei Kleinkindern beobachtbar ist), wird von einer hierarchischen Stufung dieser Kompetenzen bzw. ihrer Ausprägungen gesprochen. Konkrete Beispiele für Grundkompetenzen/grundlegende Kompetenzen sind die Gewichtsabgabe und -verlagerung über die knöchernen Strukturen des Körpers oder die Unterstützung der Bewegung der zentralen Massen durch die Extremitäten. Nach meiner Meinung kann man sich bei dieser Frage durchaus am Konzeptsystem orientieren.

An der gleichen AusbilderInnen-Klausur hat sich aber gezeigt, dass auch ein Verständnis der grundlegenden Kompetenzen existiert und vertreten wird, das nicht ebenso direkt mit der Hierarchie der Kompetenzen verbunden ist. Dabei geht es um Teilaspekte der Bewegungskompetenz, die Aktivitäten zugrunde liegen. Als Beispiel wurde die Grundkompetenz angeführt, sich im Sitzen mit dem Arm abstützen und die Bewegung des Brustkorbes unterstützen zu können. Der Begriff ist somit in dieser alternativen Definition konkreter gedacht.

Weil die Begriffe noch in Diskussion sind, finden sich vorläufig zugehörige Texte im KOFL auf den Diskussionsseiten. Dass übrigens ein Fachbegriff unterschiedlich definiert werden kann, ist nicht ungewöhnlich; auch in anderen Wissenschaften geht es oft Jahrzehnte, bis sich eine allgemein akzeptierte Lehrmeinung zu einem neuen Fachbegriff herausbildet.

Ich hoffe, dass mein Versuch, den aktuellen Stand der Diskussion abzubilden, zu weiteren Diskussionen anregt.