KOFL Diskussion:Projekt Konzeptsystembuch 05: 1.2. Bewegungselemente: Unterschied zwischen den Versionen

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Die körpereigene Spannung und die individuelle Muskelkraft"  
Die körpereigene Spannung und die individuelle Muskelkraft"  
Der Begriff der Kraft bringt jedoch ein anderes Problem mit sich, da die Kraft physikalisch als Vektor ja eine Richtung besitzt und in der Beschreibung von Kinästhetik der quantitative Aspekt der Kraft im ersten, der Richtungsaspekt aber erst im 4. Konzept beschrieben wird.
Der Begriff der Kraft bringt jedoch ein anderes Problem mit sich, da die Kraft physikalisch als Vektor ja eine Richtung besitzt und in der Beschreibung von Kinästhetik der quantitative Aspekt der Kraft im ersten, der Richtungsaspekt aber erst im 4. Konzept beschrieben wird.
: --[[Benutzer:Stefan Marty-Teuber|Stefan Marty-Teuber]] ([[Benutzer Diskussion:Stefan Marty-Teuber|Diskussion]]) 16:59, 17. Feb. 2021 (CET)
: Bei der Überarbeitung des Konzeptsystems vor 15 Jahren bildeten deine oben ausgeführten Überlegungen ziemlich genau den Rahmen der Diskussion zum Begriff Anstrengung. Wenn ich mich recht erinnere, waren insbesondere folgende Überlegungen dafür ausschlaggebend, beim Begriff zu bleiben:
: 1. Nach einschlägigen Wörterbüchern der deutschen Sprache ist die Erstbedeutung von Anstrengung neutral bis positiv; Synonyme sind z. B. „Eifer“ oder „Einsatz“. Dass die Zweitbedeutung „(Über)beanspruchung, Strapaze“ negativ und nicht der Inhalt des Fachbegriffs ist, kann/muss über seine Definition klargestellt werden. In Ermangelung eines treffenderen Begriffs ist es das kleinere Übel.
: 2. Seit langer Zeit ist die Trias „Zeit – Raum – Anstrengung“ als Fachbegrifflichkeit etabliert (vgl. z. B. 16. Kinästhetik-Bulletin, S. 18). Es ist nicht unmöglich, aber in verschiedener Hinsicht schwierig, einen etablierten Fachbegriff zu ersetzen.
: 3. Gegen „Zeit – Raum – Kraft“ sprechen deine Überlegungen auf der Grundlage der Physik bzw. die zu große Nähe zu den physikalisch definierten Begriffen.
: Zur negativen Zweitbedeutung von Anstrengung: Bei der Prägung von Fachbegriffen besteht häufig die Herausforderung, einen möglichst treffenden Begriff zu finden, und häufig sind sie nicht völlig „ideal“. Perturbation hat im Lateinischen und in den romanischen Sprachen eine negative Bedeutung, und doch haben Maturana/Varela dieses Wort als Fachbegriff gewählt – und betonen immer wieder seine Neutralität.
: Ich will mit diesen Anmerkungen keineswegs sagen, dass „Anstrengung“ als Fachbegriff bei den Bewegungselementen nicht diskutiert werden darf, im Gegenteil halte ich es fast für das größere Unglück, dass derselbe Begriff mit unterschiedlicher Bedeutung hier und als Konzept verwendet wird. Ebenso halte ich es sprachlich für eher unglücklich, innere und äußere Anstrengung zu unterscheiden, wenn mit letzterer auch physikalische Kräfte wie die Schwerkraft oder Windkraft etc. gemeint sind.

Version vom 17. Februar 2021, 16:59 Uhr

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Letzte Änderung 17.02.2021


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Anstrengung

Peter Zingerle 18.12.2020

Ich habe schon lange Schwierigkeiten mit dem Begriff der Anstrengung.

In Wikipedia ist Anstrengung folgendermaßen definiert: "Anstrengung (auch Mühe) ist eine willentliche (und mühsame) Erhöhung der normalen Aktivität zur Erreichung eines definierten Ziels." Da der Begriff in der Gesellschaft im Sinne dieser Definition stark verankert ist, hat er oft einen negativen Touch, sollte aber in meinen Augen in der konzeptuellen Beschreibung von Kinästhetik wertfrei sein. Außerdem wird der Begriff Anstrengung auch im Kontext von Arbeit als Spiel zwischen Beanspruchung und Belastung verortet. Diese Nähe zur Arbeit als Begriff birgt weitere Schwierigkeiten, da Arbeit physikalisch das Produkt aus der in Wegrichtung wirkenden Kraft mit der Wegstrecke ist (somit Kraft xräumliche Änderung). Dies ist meiner Meinung nach irreführend. da in der Beschreibung von Kinästhetik räumliche Aspekte von Anstregungs- bzw. Muskelkraftaspekten unterschieden werden. Der Begriff der Kraft wäre deutlich passender und wird im Text ja schon angesprochen ("Die innere Anstrengung Die körpereigene Spannung und die individuelle Muskelkraft" Der Begriff der Kraft bringt jedoch ein anderes Problem mit sich, da die Kraft physikalisch als Vektor ja eine Richtung besitzt und in der Beschreibung von Kinästhetik der quantitative Aspekt der Kraft im ersten, der Richtungsaspekt aber erst im 4. Konzept beschrieben wird.

--Stefan Marty-Teuber (Diskussion) 16:59, 17. Feb. 2021 (CET)
Bei der Überarbeitung des Konzeptsystems vor 15 Jahren bildeten deine oben ausgeführten Überlegungen ziemlich genau den Rahmen der Diskussion zum Begriff Anstrengung. Wenn ich mich recht erinnere, waren insbesondere folgende Überlegungen dafür ausschlaggebend, beim Begriff zu bleiben:
1. Nach einschlägigen Wörterbüchern der deutschen Sprache ist die Erstbedeutung von Anstrengung neutral bis positiv; Synonyme sind z. B. „Eifer“ oder „Einsatz“. Dass die Zweitbedeutung „(Über)beanspruchung, Strapaze“ negativ und nicht der Inhalt des Fachbegriffs ist, kann/muss über seine Definition klargestellt werden. In Ermangelung eines treffenderen Begriffs ist es das kleinere Übel.
2. Seit langer Zeit ist die Trias „Zeit – Raum – Anstrengung“ als Fachbegrifflichkeit etabliert (vgl. z. B. 16. Kinästhetik-Bulletin, S. 18). Es ist nicht unmöglich, aber in verschiedener Hinsicht schwierig, einen etablierten Fachbegriff zu ersetzen.
3. Gegen „Zeit – Raum – Kraft“ sprechen deine Überlegungen auf der Grundlage der Physik bzw. die zu große Nähe zu den physikalisch definierten Begriffen.
Zur negativen Zweitbedeutung von Anstrengung: Bei der Prägung von Fachbegriffen besteht häufig die Herausforderung, einen möglichst treffenden Begriff zu finden, und häufig sind sie nicht völlig „ideal“. Perturbation hat im Lateinischen und in den romanischen Sprachen eine negative Bedeutung, und doch haben Maturana/Varela dieses Wort als Fachbegriff gewählt – und betonen immer wieder seine Neutralität.
Ich will mit diesen Anmerkungen keineswegs sagen, dass „Anstrengung“ als Fachbegriff bei den Bewegungselementen nicht diskutiert werden darf, im Gegenteil halte ich es fast für das größere Unglück, dass derselbe Begriff mit unterschiedlicher Bedeutung hier und als Konzept verwendet wird. Ebenso halte ich es sprachlich für eher unglücklich, innere und äußere Anstrengung zu unterscheiden, wenn mit letzterer auch physikalische Kräfte wie die Schwerkraft oder Windkraft etc. gemeint sind.