Bearbeiten von „Diskussion:Heinz von Foerster“

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* Lernen und Lehren auf Augenhöhe, als Prozess mit gleichwertigen PartnerInnen, die ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen (Belegstelle müsste ich suchen, ist nicht ganz einfach).
 
* Lernen und Lehren auf Augenhöhe, als Prozess mit gleichwertigen PartnerInnen, die ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen (Belegstelle müsste ich suchen, ist nicht ganz einfach).
  
* Der Mensch als nichttriviale Maschine: In einer Interaktion haben beide PartnerInnen immer mehrere Möglichkeiten der Anpassung ("Input" einer PartnerIn ergibt keinen zwingenden "Output" der anderen PartnerIn) => es braucht fortlaufende kompetente Anpassung, der Verlauf der Interaktion ist nicht einseitig determinierbar und unprognostizierbar.  
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* Der Mensch als nichttriviale Maschine: In einer Interaktion haben beide PartnerInnen immer mehrere Möglichkeiten der Anpassung ("Input" einer PartnerIn ergibt keinen zwingenden "Output" der anderen PartnerIn) => es braucht fortlaufene kompetente Anpassung, der Verlauf der Interaktion ist nicht einseitig determinierbar und unprognostizierbar.  
  
 
* Der Mensch als nichttriviale Maschine: Auf Lehren und Lernen übertragen bedeutet es, dass man als TrainerIn/AusbilderIn nicht auf einen bestimmten eigenen Input einen zwingenden Output der Teilnehmenden erwarten kann, methodisch-didaktisch die Lernenden nicht trivialisieren sollte. Letzteres geschieht beim fragend-entwickelnden Unterricht, wo eine Frage nach der anderen mit genau einer richtigen Antwort gestellt wird (hat eine starke Tradition und geschieht zwar immer noch oft, aber die Lernenden werden halt schon sozusagen zu trivialen Maschinen degradiert).
 
* Der Mensch als nichttriviale Maschine: Auf Lehren und Lernen übertragen bedeutet es, dass man als TrainerIn/AusbilderIn nicht auf einen bestimmten eigenen Input einen zwingenden Output der Teilnehmenden erwarten kann, methodisch-didaktisch die Lernenden nicht trivialisieren sollte. Letzteres geschieht beim fragend-entwickelnden Unterricht, wo eine Frage nach der anderen mit genau einer richtigen Antwort gestellt wird (hat eine starke Tradition und geschieht zwar immer noch oft, aber die Lernenden werden halt schon sozusagen zu trivialen Maschinen degradiert).
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* Erkenntnistheorie: Es gibt unbeantwortbare Fragen. Antworten zu diesen sagen mehr über die Annahmen der Antwortenden aus als über das Phänomen. Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein, und Verantwortung für die eigenen Antworten auf unbeantwortbare Fragen zu übernehmen, insbesondere weil sie handlungsleitend sein können. In der Kinästhetik wird (u. a.) vor diesem Hintergrund mit den persönlichen Annahmen gearbeitet. Zum Beispiel: Was hilft diesem unterstützungsbedürftigen Menschen, was tue ich in einer solchen Situation? => Welche Annahmen stehen dahinter?
 
* Erkenntnistheorie: Es gibt unbeantwortbare Fragen. Antworten zu diesen sagen mehr über die Annahmen der Antwortenden aus als über das Phänomen. Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein, und Verantwortung für die eigenen Antworten auf unbeantwortbare Fragen zu übernehmen, insbesondere weil sie handlungsleitend sein können. In der Kinästhetik wird (u. a.) vor diesem Hintergrund mit den persönlichen Annahmen gearbeitet. Zum Beispiel: Was hilft diesem unterstützungsbedürftigen Menschen, was tue ich in einer solchen Situation? => Welche Annahmen stehen dahinter?
 
--[[Benutzer:Sabine Kaserer|Sabine Kaserer]] ([[Benutzer Diskussion:Sabine Kaserer|Diskussion]]) 12:00, 18. Feb. 2022 (CET) <br>
 
 
Einige aus meiner Sicht für das Fachgebiet Kinästhetik bedeutsame Gedanken / Annahmen / Äußerungen HvF’s:
 
 
* Ethischer Imperativ: nicht Vorgaben, Regeln, Rezepte, moralische Vorgaben sind für das Gelingen von Interaktion ausschlaggebend, eher sind es grundsätzliche Annahmen oder Prinzipien, die unser Handeln leiten. Im Fokus sind dabei Wechselwirkungen / zirkuläre Prozesse, die gegenseitigen Beeinflussungen der Menschen – jede/r hat Einfluss. <br>
 
* Die Innenperspektive / Bedeutung der Innenperspektive: „Es ist doch ein unglaubliches Wunder, das hier stattfindet. Alles lebt, es spielt Musik, es gibt Farben, Gerüche, Klänge und eine Vielzahl von Empfindungen. Aber all dies sind konstruierte Relationen; sie kommen nicht von außen, sie entstehen im Innern. Das ist doch etwas Unglaubliches“ (Pörksen, 1996) <br>
 
* Förster findet Taxonomien und Etikettierungen nicht wirklich nützlich: „Kategorisierung bringt die Ideen um und schafft konzeptionelle Schranken“. Förster spricht von einer Faszination der Welt, die immer wieder aufs Neue staunenswert ist und neugierig macht. <br>
 
* Objektivität, bzw. Nicht-Objektivität: Wir können nicht von außen, von einem Locus observandi aus beobachten, sondern sind immer selbst Teil dessen was wir beobachten – Beobachten ist immer subjektiv.
 
* Perspektivenwechsel geben eine umfassendere Sichtweise/ Verständnis: nicht die Konzentration auf eine „Disziplin“, auf ein Erkenntnismodell, auf ein spezialisiertes Verständnis eröffnet uns Möglichkeiten, sondern das Wechseln der Blickwinkel, d.h. unter anderem, sich mit Menschen mit verschiedensten Perspektiven austauschen, vernetzen und gegenseitig beeinflussen und bereichern zu können
 
 
--[[Benutzer:Dagmar Panzer|Dagmar Panzer]] ([[Benutzer Diskussion:Dagmar Panzer|Diskussion]]) 13:18, 18. Feb. 2022 (CET)
 
 
* Die Unterscheidung zwischen prinzipiell entscheidbaren und unentscheidbaren Fragen. Auf eine prinzipiell unentscheidbare Frage gibt es viele mögliche Antworten und ein Bewusstsein oder Bewusstwerden für die eigenen Annahmen wird gefordert. Warum denke ich, wie ich denke, handle ich, wie ich handle und welche anderen Möglichkeiten gäbe es noch?
 
 
* Der blinde Fleck. Jeder Mensch hat einen, oder mehrere blinde Flecken. Dieser Bereich kann nicht wahrgenommen werden und somit ist hier keine Erkenntnis möglich. Eine Veränderung der Perspektive ermöglicht eine Wahrnehmung der vorher „blinden Flecken“ und bietet neue Möglichkeiten für Erkenntnisgewinn.
 
 
* Mit der Entwicklung der Kybernetik hat HvF im Miteinander verschiedener Wissenschaften (Macy-Konferenzen) grundlegende Zusammenhänge erforscht und beschrieben. Diese Erkenntnisse wiederum finden Anwendung in unterschiedlichen Wissenschaften (Soziologie, Wirtschaft u.v.m.). Es gab unter anderem auch ein Treffen mit Heinz von Förster und Moshé Feldenkrais.
 
 
* „Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird!“ Wissen und Gewissen, 1993 (Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/heinz-von-forster/) Mit dieser Idee kann ich eine Frage zu einer Forschungsfrage machen und begrenze mich nicht auf ausschließlich bekannte, erwartete oder bereits bewertete Erkenntnisse → mit Kinästhetik stellen wir Forschungsfragen in Alltagsaktivitäten um Alternativen oder neue Ideen entdecken zu können.
 
 
--[[Benutzer:Andreas Borrmann|Andreas Borrmann]] ([[Benutzer Diskussion:Andreas Borrmann|Diskussion]]) 17:29, 19. Feb. 2022 (CET)
 
 
* HvF war Konstruktivist. - Kinaesthetics hat auch diese Sichtweise. Wir können nicht in einen Menschen hineinschauen, handeln nur nach unseren Annahmen. Jeder hat seine Wahrnehmung und bildet damit seine eigene Wahrheit.
 
 
* Handle so das sich die Anzahl der Möglichkeiten vervielfältigt. - Kinaesthetics beschreibt keine Antwort auf etwas sondern einen Weg eine Antwort zu finden und diese anhand der Konzepte zu beschreiben. Die Vielfältigkeit der Möglichkeiten bei eine Aktivität kommt bei Kinaesthetics zum Vorschein
 
 
* Wissenschaft durch Unterscheidung. HvF beschreibt Bateson’s Schismogenese durch Unterscheidung - Kinaesthetics lebt von Unterscheidung. Auch Kinaesthetics bezieht sich auf Bateson’s Äußerungen wie bspw. das der Unterschied der Unterschied ist der den Unterschied macht. Durch Bewegung wird der eigene Körper in seine erfahrbaren Unterschiede wahrgenommen.
 
 
* Kybernetik 2. Ordnung -  Kinaesthetics hält den Fokus im Kontakt mit einen anderen Menschen bei sich selbst. Die Beobachtung des Beobachters
 
 
 
--Axel Enke ([[Benutzer Diskussion:Axel Enke|Diskussion]]) 6. Okt 2023
 
 
1. Zunächst einmal erscheint mir seine Haltung als ständig Lernender als auch als Lehrender bedeutsam. Hierzu ein Zitat von ihm: „Du kannst in die Klasse hineintreten und so wie ein Forscher sagen: „Meine lieben Kinder, ich bin jetzt sehr interessiert, wie man dieses oder jenes finden könnte. Wollen wir doch zusammen nach einer Lösung suchen!“ Oder du kannst in die Klasse hineinkommen und sagen: „Ich weiß alles, und ihr dummen Lümmel müsst jetzt lernen, was ich alles weiß!“ ich habe aber das Gefühl, dass durch die dialogische Haltung, wenn wir zusammen daran arbeiten, etwas entwickeln, eine andere Relation der Lernenden mit dem Lehrenden entstehen könnte.“ (Heinz v. Foerster u. Monika Bröcker; Teil der Welt (Fraktale einer Ethik – Ein Drama in drei Akten), Carl-Auer-Systeme Verlag, 2002, ISBN 3-89670-207-6, S.308). Diese Haltung dem Lernenden gegenüber passte hervorragend zu Rogers Idee von Lernen. Und da wir uns auch auf die Humanistische Psychologie beziehen kam hier etwas zusammen, was eben passte. Diese Haltung habe ich gerade in den ersten Jahren auch sehr stark bei Frank Hatch gespürt und das war für mich und ich glaube auch für viele andere Personen bis dahin etwas weitgehend Neues. Das machte jedenfalls auch einen Teil der Faszination aus: Das man Forschender wurde, gemeinsam mit den Lehrenden.
 
 
2. In der Geschichte von Kinaesthetics gab es schon immer das Bestreben, die Arbeiten von Wissenschaftlern (so z.B. auch von Blechschmidt, Ernst Mayr) für Kinaesthetics nutzbar zu machen. Ein anderer Aspekt dabei ist m.E. auch das Bestreben durch die Aussagen dieser Personen Kinaesthetics „fundierter“ zu machen. Auch der Öffentlichkeit und den Teilnehmenden gegenüber. Es ist gleichsam eine Verstärkung der Argumentation gegenüber den relevanten Akteuren der Umwelt. Man könnte auch sagen, dass man argumentative „Truppen“ ranführt. Und da passten die Aussagen und Forschungen von Hein v. Foerster wunderbar zu Kinaesthetics.
 
 
3. Es gibt ja viele Kybernetiker, die wichtige Erkenntnisse zur Zirkularität machten. Gleichwohl wurde besonders HvF in den Ausbildungen und Schriften genutzt. Ein weiterer Aspekt hierzu ist m. Einschätzung nach seine Sprache. Sie ist oft leicht verständlich und hebt sich da wohltuend von so manch anderer „Wissenschaftssprache“ ab. Natürlich liegt das auch daran, dass wir die leichten Aussagen von ihm immer wieder zitieren. Er konnte auch anders. Und hinzu kommt seine begeisternde Sprache. Das wird besonders in den Tonaufnahmen von Vorträgen deutlich. Diese Lebendigkeit, Witz und Originalität wurde ebenfalls gerne zu Recht genutzt.
 

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