Heinz von Foerster: Unterschied zwischen den Versionen
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| 1949 || Übersiedlung nach New York. Sein Buch «Das Gedächtnis» hatte Aufmerksamkeit erregt beim Neurophysiologen Warren McCulloch, der ihn zur Vorstellung seiner Theorie über | | 1949 || Übersiedlung nach New York. Sein Buch «Das Gedächtnis» hatte Aufmerksamkeit erregt beim Neurophysiologen Warren McCulloch, der ihn zur Vorstellung seiner Theorie über Gedächtnis und Vergessen an der Chicago Universität Illinois einlud. Im gleichen Jahr wurde er Professor für Fernmeldetechnik (bis 1975). Forschung und Lehre! | ||
Einladung zur 6. Macy-Konferenz (24. - 25. März 1949 in New York, Thema der Konferenz: Circular Causal and Feedback Mechanisms in Biological and Social Systems), einem Treffen hochkarätiger Wissenschaftler aus | Einladung zur 6. Macy-Konferenz (24. - 25. März 1949 in New York, Thema der Konferenz: Circular Causal and Feedback Mechanisms in Biological and Social Systems), einem Treffen hochkarätiger Wissenschaftler aus Fachgebieten wie z. B. Mathematik und Informatik (John von Neumann, ein Vater der Computertechnologie), Anthropologie (Margaret Mead und Gregory Bateson), Kybernetik (Norbert Wiener), Physiologie, Psychologie, Psychoanalyse u. v. m. Diese Konferenz-Reihe zeichnete sich durch eine sehr lebendige und inspirierende Diskussionskultur aus und durch eine Vernetzung von Fachleuten aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichsten Fachrichtungen. | ||
Er | Er hielt einen Vortrag über seine (später verworfene) Theorie, dass Elementarbewusstseinsinhalte auf Molekülen gespeichert werden, deren Zerfall das Phänomen des Vergessens erklären könne<ref>ebd. S. 160</ref>. | ||
Man | Man lud ihn ein, Redakteur für den Konferenzbericht zu werden (angeblich, um seine schlechten Englischkenntnisse zu verbessern<ref>https://asc-cybernetics.org/foundations/history/MacySummary.htm Zugriff 3.12.2021</ref>). Diese Rolle behielt er bis zur letzten Macy-Konferenz 1953. | ||
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| 1956 / 57 || 2 Freisemester (Sabbatical) bei Warren McCulloch am Massachusetts Institute of Technologies (MIT) | | 1956 / 57 || 2 Freisemester (Sabbatical) zum Biologiestudium. Das erste Semester verbrachte er bei bei Warren McCulloch am Massachusetts Institute of Technologies (MIT) im Research Laboratory of Electronics. Thema dort war künstliche Intelligenz. Das zweite Semester studierte er bei Arturo Rosenblueth, einem Neurophysiologen, der sich zu der Zeit in Mexico City mit Kardiologie befasste. Heinz von Foerster setzte sich dort mit kybernetischer Biologie auseinander, speziell mit der Arbeitsweise von Muskelfasern. | ||
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| 1958 || Gründung seines eigenen Labors | | 1958 || Gründung seines eigenen Labors (Biological Computer Lab), was bis 1976 bestand. Forschungsthema war dort zu Beginn das Parallelrechnen der Nervennetze von Lebewesen im Gegensatz zu den sequentiellen Rechenoperationen in Computern (wie sie John von Neumann baute). | ||
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| 1959 || Selforganization Systems Conference Teile S. 222 | | 1959 || Selforganization Systems Conference Teile S. 222 |
Version vom 3. Dezember 2021, 16:56 Uhr
Zusammenfassung:
Heinz von Foerster hat in seinem langen Leben in vielen Gebieten geforscht und gearbeitet. Sein Werk ist vielfältig und umfangreich, grosse Teile davon haben eine Bedeutung für Kinästhetik, vor allem seine kybernetischen Studien und seine Arbeiten zur Ethik und zum Lernen. Schon sehr früh beschäftigte er sich mit Philosophie, was er später mit...
Status | in Bearbeitung |
AutorIn/RedakteurIn | Lutz Zierbeck/Sabine Kaserer |
Letzte Änderung | 03.12.2021 |
Jahr | Leben und Werk |
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1911 | Geboren am 13. November in Wien |
Sein Vater Emil von Foerster (Ingenieur) war Kriegsteilnehmer und lange Jahre in Kriegsgefangenschaft.[1] Somit wurde er hauptsächlich von seine Mutter Lilith von Foerster erzogen, die in künstlerisch-intellektuellen Kreisen verkehrte (z. B. mit dem Maler Oskar Kokoschka oder dem Philosophen Rudolf Kassner). Ihre Mutter war Marie Lang, eine der ersten Frauenrechtlerinnen Europas, deren Gedankengut Einfluss auf ihn hatte.
Ebenso hatte in seiner Kindheit die Tante Grete Wiesenthal Einfluss auf seine Entwicklung, eine weltberühmte Tänzerin, deren Kostüme grösstenteils seine Mutter entworfen hatte. Er berichtet schwärmerisch über viele Stunden in den Garderoben und hinter der Bühne, wo er die "unglaublich schönen Frauen"[2] beobachtete. Über seinen Onkel Erwin Lang kam er in Berührung mit der chinesischen Philosophie des Tao, die ihn faszinierte.[3] ??? Mit der Philosophie von Arthur Schopenhauer beschäftigte er sich schon als Fünfzehn- oder Sechzehnjähriger.[4] Einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, Ludwig Wittgenstein, war sein Nennonkel???. Mit dessen Buch "Tractatus logico-philosophicus", befasste er sich ab dem 19. Lebensjahr, es war ein "unerhört wichtiger Anhaltspunkt in meiner Jugend."[5] Aus diesem Buch konnte er auswendig zitieren. | |
1925 | Zusammen mit seinem Cousin Martin Lang begann er im Alter von 14 Jahren sich mit der Zauberei zu befassen. Sie brachten es bis zur Aufnahme in die IAO (internationale Artistenorganisation) mit einem Zauber-Diplom[6]. In dieser Zeit lernte er seine Kompetenzen, vor einem grossen Publikum wirkungsvoll aufzutreten, aber auch wichtige Grundätze des Konstruktivismus. Als Zauberer waren beide so erfolgreich, weil sie imstande waren, "ein Ambiente, einen Kontext zu erzeugen; eine Welt, in der die Zuschauer mitspielen, diese Welt zu erzeugen."[7]
"Wir haben es so gemacht, dass der Zuschauer sich eine Welt aufbaut, in dem das geschieht, was er gehofft hat, dass es geschehen würde. Das hat mich zu dem Satz gebracht: Der Hörer, nicht der Sprecher bestimmt die Bedeutung einer Aussage."[8] "Das Wesentliche des Zauberns liegt darin, den Zuschauer zu überreden, eine Welt für sich zu konstruieren, in der Wunderbares passiert. So ist sozusagen meine frühe Assoziation mit der Zauberei direkt mit Konstruktivismus verknüpft."[9] |
ab 1930 | Studium der Physik an der Technischen Hochschule Wien, Kontakt zum "Wiener Kreis", in dem Philosophen, Logiker, Mathematiker, Historiker und andere eine eigene philosophische Haltung begründeten. Hier erlebte er eine Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Fachrichtungen, die sich gegenseitig in ihrem Denken befruchteten. Das war später bei den Macy-Konferenzen (siehe 1949 in dieser Zeittafel) ein zentraler Aspekt. |
1938 | Physiker im Forschungslabor und kurzzeitig Vertreter bei der Firma E. Leybold´s Nachfolger, Vakuumpumpenfabrik in Köln.[10] |
1939 | Lernt am Neujahrsabend die Schauspielerin Mai Stürmer kennen, sie heiraten wenige Monate später.[11] |
1939 | Umzug nach Berlin, Direktor des Forschungslabors der GEMA (elektroakustische und mechanische Apparaturen)
Kyb-Buch zu seinen stets unrealisierten «vielversprechenden» Projekten |
1944 | Dissertation eingereicht an der Universität Breslau, nicht promoviert wegen fehlendem Ariernachweis |
1945l | Kurz vor Kriegsende Umzug mit seiner Frau und den 3 Söhnen nach Wien, arbeitet als Techniker und Rundfunkjournalist bei den Amerikanern, Leiter der Wissenschaftsredaktion |
1948 | Veröffentlichung des in Nachtschichten geschriebenen Buches «Das Gedächtnis – eine quantenphysikalische Untersuchung». |
Beispiel | Beispiel |
1949 | Übersiedlung nach New York. Sein Buch «Das Gedächtnis» hatte Aufmerksamkeit erregt beim Neurophysiologen Warren McCulloch, der ihn zur Vorstellung seiner Theorie über Gedächtnis und Vergessen an der Chicago Universität Illinois einlud. Im gleichen Jahr wurde er Professor für Fernmeldetechnik (bis 1975). Forschung und Lehre!
Einladung zur 6. Macy-Konferenz (24. - 25. März 1949 in New York, Thema der Konferenz: Circular Causal and Feedback Mechanisms in Biological and Social Systems), einem Treffen hochkarätiger Wissenschaftler aus Fachgebieten wie z. B. Mathematik und Informatik (John von Neumann, ein Vater der Computertechnologie), Anthropologie (Margaret Mead und Gregory Bateson), Kybernetik (Norbert Wiener), Physiologie, Psychologie, Psychoanalyse u. v. m. Diese Konferenz-Reihe zeichnete sich durch eine sehr lebendige und inspirierende Diskussionskultur aus und durch eine Vernetzung von Fachleuten aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichsten Fachrichtungen. Er hielt einen Vortrag über seine (später verworfene) Theorie, dass Elementarbewusstseinsinhalte auf Molekülen gespeichert werden, deren Zerfall das Phänomen des Vergessens erklären könne[12]. Man lud ihn ein, Redakteur für den Konferenzbericht zu werden (angeblich, um seine schlechten Englischkenntnisse zu verbessern[13]). Diese Rolle behielt er bis zur letzten Macy-Konferenz 1953. |
1956 / 57 | 2 Freisemester (Sabbatical) zum Biologiestudium. Das erste Semester verbrachte er bei bei Warren McCulloch am Massachusetts Institute of Technologies (MIT) im Research Laboratory of Electronics. Thema dort war künstliche Intelligenz. Das zweite Semester studierte er bei Arturo Rosenblueth, einem Neurophysiologen, der sich zu der Zeit in Mexico City mit Kardiologie befasste. Heinz von Foerster setzte sich dort mit kybernetischer Biologie auseinander, speziell mit der Arbeitsweise von Muskelfasern. |
1958 | Gründung seines eigenen Labors (Biological Computer Lab), was bis 1976 bestand. Forschungsthema war dort zu Beginn das Parallelrechnen der Nervennetze von Lebewesen im Gegensatz zu den sequentiellen Rechenoperationen in Computern (wie sie John von Neumann baute). |
1959 | Selforganization Systems Conference Teile S. 222 |
1960 | Principles of Selforganization Conference S. 227 |
1962 | Information Processing in the Nervous System Konferenz in Leyden, NL. Macht dort Bekanntschaft mit dem Biologen Humberto Maturana. |
1968 | Heuristics I und II, |
1969 | Heuristics III, Zeit der Studentenrevolutionen, Verfasst einen Katalog mit StudentInnen zusammen Kin & Kyb |
1970 | Unterricht der honours class ingeneering group Teile S. 250, Ecological Source book mit StudentInnen zusammen |
1973 | Om-Conference Teile S. 276 |
1974 | Emeritierung (1976?)
Cybernetcs of Cybernetics Teile S. 251 |
1975 | Baut sein Haus auf dem Rattlesnake Hill in Pescadero, Kalifornien |
1990 | Ethik und Kybernetik 2. Ordnung, Familientherapie-Konferenz in Paris Teile S. 286 |
1994 | Weltkongress f. Soziale Psychiatrie in Hamburg «Abschied von Babylon» |
1996 | Heidelberg: «Die Schule neu erfinden» mit Ernst von Glasersfeld |
2002 | Tod am 2. Oktober in Pescadero, Kalifornien |
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Bedeutung für Kinästhetik
Weiterführende Literatur und Medien
Nikola Bock und Jutta Schubert: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners - Tanz mit der Welt. Heinz von Förster. https://www.youtube.com/watch?v=RNdTrdi5nG4 (Zugriff: 27.10.2021).
Universität Wien, Artikel aus der Zeitschrift für Geschichtswissenschaften: Im Goldenen Hecht. Über Konstruktivismus und Geschichte. Ein Gespräch zwischen Heinz von Foerster, Albert Müller und Karl H. Müller
https://www.univie.ac.at/heinz-von-foerster-archive/etexte/int.pdf (Zugriff: 11.08.2021).
Einzelnachweise
- ↑ Foerster, Heinz von; Bröcker, Monika (2019): Teil der Welt. Fraktale einer Ethik – oder: Heinz von Foersters Tanz mit der Welt. Unter Mitarbeit von Georg Ivanovas. 4. Auflage. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme Verlag (Philosophie, Systemtheorie, Gesellschaft). ISBN 978-3-89670-557-0. S. 72 ff
- ↑ ebd. S. 79
- ↑ ebd. S. 84
- ↑ ebd. S. 104.
- ↑ ebd. S. 18
- ↑ ebd. S. 92ff
- ↑ ebd. S. 95
- ↑ ebd. S. 98
- ↑ ebd. S. 99
- ↑ ebd. S. 116
- ↑ ebd. S. 119ff
- ↑ ebd. S. 160
- ↑ https://asc-cybernetics.org/foundations/history/MacySummary.htm Zugriff 3.12.2021