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| ! Anregung durch TrainerInnen | | ! Anregung durch TrainerInnen |
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| | Diese Diskussion entsteht auf Anfrage einer Gruppe von schweizer Kinaesthtics TrainerInnen, die sich auf der Suche nach Quellen an das Redaktionsteam gewandt und auf das Fehlen entsprechender Einträge hingewiesen haben. Wir bedanken uns für das Interesse und hoffen auf einen regen Austausch. Vorab hat das Redaktionsteam sich auf die Suche nach aktuellen bestehenden Quellen und diese hier zugänglich gemacht. Für weitere Quellen, Hinweise und Gedanken sind wir dankbar. | | | Diese Diskussion entsteht auf Anfrage einer Gruppe von Schweizer Kinaesthetics-TrainerInnen, die sich auf der Suche nach Quellen an das Redaktionsteam gewandt und auf das Fehlen entsprechender Einträge hingewiesen haben. Wir bedanken uns für das Interesse und hoffen auf einen regen Austausch. Vorab hat das Redaktionsteam sich auf die Suche nach aktuellen bestehenden Quellen und diese hier zugänglich gemacht. Für weitere Quellen, Hinweise und Gedanken sind wir dankbar. |
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| ==Entwicklngsbewegung in „Kinästhetik Bulletin Nr. 6“==
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| Joachim Reif, 27.04.2020
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| Das Folgende Zitat findet sich im „Kinästhetik Bulletin Nr. 6.“ Es ist eingebettet im 4. Kapitel „Grundprinzipien“. Dieses stellt einen ersten Schritt zum heutigen Konzeptsystem dar. In Kapitel 4.5., „Funktionen“ finden wir als viertes Unterkapitel das Kapitel „4.5.4 Entwicklungsbewegung“.
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| : '''4.5.4. Entwicklunqsbewegung'''
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| : ''Prof. Dr. med. E. Blechschmidt 1), ein bedeutender Wissenschafter und Forscher im Gebiet der Humanembryologie, befasste sich u.a. mit dem Studium der Bewegungen, welche der menschllehen Entwicklung zugrunde llegen. So wurde nach langjähriger Forschung an Embryonen festgestellt, dass Leistungen des erwachsenen Menschen durch frühembryonale Elementarfunktionen des Organismus vorbereitet werden.
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| : ''Die Zellteilung ist die Urbewegung für die menschliche Entwicklung. Eine Zelle teilt sich, d.h. die Zelle wächst und dehnt sich, bis die Aussenwand keine Dehnung mehr zulässt. Dann teilt sie sich. Die Bewegung dieser Teilung verläuft in einer Richtung. Mit zunehmender Zellteilung beginnen zwischen den Zellen Kräfte wirksam zu werden (Zug, Druck, Reibung, Scherung, usw.), welche Bewegungen in vielen verschiedenen Richtungen auslösen. Bewegungsrichtungen und Kräfteverhältnisse sind bestimmend für die sich entwickelnde Form und Funktion des Organismus.<ref>'''Blechschmidt, Erich (2008):'''Wie beginnt das menschliche Leben. Vom Ei zum Embryo. 8. Auflage. Stein am Rhein: Christiana Verlag. ISBN 978.3-7171-0653-1. S. 11 ff</ref>
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| : ''Es ist ein Differenzierungsprozess, verbunden mit einer zunehmenden Komplexität. Die Art der Differenzierung hängt dabei von den obgenannten Kräften, den Bewegungsrichtungen und der Lage, Form und Struktur der Organe und den entsprechenden Stoffwechselfeldern ab. Diese räumlich verschiedenen Differenzierungsprozesse sind unmittelbarer Ausdruck von Kräften im physikalischen Sinne. Z.B.: In Feldern, wo Zellen hart gegeneinander gedrückt werden, bilden sich Knochen usw. Mit anderen Worten, Wachstum und Entwicklung hat ganz entscheidend mit Bewegung zwischen verschiedenen Teilen zu tun.
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| : ''Diese '''Entwicklungsbewegung'''en bleiben eine Art von Grundmuster im menschlichen Leben überhaupt.''
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| ==Entwicklungsbewegung in „Maietta, Hatch: Kinaesthetics - Infant Handling“==
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| Die folgenden Zitate stammen aus dem Buch „Kinaestehtics - Infant Handling“. Sie erscheinen in den Unterkapiteln „3.5.1.1. Metabolische Felder“ und „3.5.1.2. Bewegung und Wachstum“ als Teil des Kapitels „Theorie der Gesundheitsentwicklung“.
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| : '''''Metabolische Felder'''
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| : ''Blechschmidt studierte die Auswirkungen der Zellteilung auf die Entwicklung des Embryos. Er fand heraus, dass sich Zellen in verschiedenen biomechanischen, metabolisch en Feldern entwickeln und differenzieren. Beispielsweise werden die Knochen des Embryos in Feldern gebildet, in denen Flüssigkeiten unter großem Druck aus dem Gewebe der umgebenden Zellen herausgedrückt werden. Andere Zellen in Feldern, in denen Zugkräfte vorherrschen, werden zu Muskelgewebe.
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| : ''Blechschmidts Studien zeigen, dass die Bewegungsqualitäten bei der Entwicklung jeder Gewebeart die Aufgaben widerspiegeln, die das Gewebe später einnehmen wird. Beispiel Knochen. Sie sorgen nach der Entwicklung des Fetus sowie im weiteren Verlauf des Lebens für die Übertragung von Gewicht auf ein Stützgewebe (wird als Druck durch die Knochen bewegt). Die Knochen entwickeln sich nur im physiologischen Sinn weiter, wenn sie unter den Bedingungen arbeiten, unter denen sie ursprünglich gebildet wurden. Das bedeutet: Fehlt der notwendige Druck aufgrund mangelnder Aktivität, verlieren sie ihre strukturelle Integrität. Gleiches gilt für die Muskulatur: Sie bleibt bei Bewegungen physiologisch aktiv, atrophiert aber bei mangelnder Bewegung.
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| : '''''Bewegung und Wachstum'''
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| : ''Ab der 12. Woche verfügt der Fetus bereits über alle anatomisch-physiologischen Qualitäten des Neugeborenen. Dr. Blechschmidt beschäftigte sich mit der Entwicklung von motorischen, sensorischen und physiologischen Strukturen und Prozessen nach der Ausbildung des Feten. Er entdeckte, dass kontinuierliches Wachstum und die Entwicklung sämtlicher anatomischer Strukturen sowie der sensorischen, motorischen und inneren Prozesse, die für das Leben außerhalb des Uterus erforderlich sind, die ständige Bewegung des ungeborenen Kindes voraus setzt.
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| ==Entwicklungsbewegung in „Lebensqualität 04/2014 - Jeder Mensch verdient Respekt“==
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| Die folgenden Zitate erschienen in der Ausgabe 04/2014 der Kinaesthetics Fachzeitschrift Lebensqualität in der Rubrik „Auf der Spur von...“. Der Artikel mit dem Titel „Jeder Mensch verdient Respekt“ besteht aus einem Interview mit Pater Meinulf Blechschmidt, einem Sohn von Erich Blechschmidt, einem Biografischen Kasten zu Erich Blechschmidts Leben, Forschung und wissenschaftlicher Rezeption, und einem Kasten zum Thema „Bewegungsentwicklung und Entwicklungsbewegung“.
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| Das erste Zitat entstammt dem biografischen Teil.
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| : ''Durch ihre Modelle konnten Blechschmidt und seine KollegInnen die Gestaltungsprozesse nach der Befruchtung des menschlichen Eies Schritt für Schritt nachvollziehen. Dadurch war es ihnen möglich, Schlüsse auf die Biodynamik der menschlichen Ontogenese zu ziehen. Im Laufe der jahrzehntelangen Arbeit wies Blechschmidt nach, „dass die lebendigen Gestaltungen bereits als Bewegungsprozess, die den ganzen Körper betreffen, einheitlich zu beschreiben sind“. Demnach ist die Entstehung des frühen Embryos vor allem durch seine eigene Bewegung beeinflusst, die Blechschmidt „'''Entwicklungsbewegung'''“ nennt. So konnte er aufzeigen, dass z. B. die Entstehung der Hand auf eine Greifbewegung zurückzuführen ist und dass alle Aktivitäten, die ein Mensch ausführen kann, durch die frühen embryonalen '''Entwicklungsbewegung'''en des Organismus vorbereitet werden<ref>'''Asmussen, Maren (2014): Jeder Mensch verdient Respekt. Auf der Spur von Erich Blechschmidt''' In: lebensqualität. Die Zeitschrift für Kinaesthetics. 2014, Nr. 4. S. 34.</ref>.
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| Das zweite Zitat besteht aus dem Kasten auf Seite 35.
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| : '''''Bewegungsentwicklung und Entwicklungsbewegung'''
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| : ''In Kinaesthetics wird die Frage gestellt, welche Grundmuster der menschlichen Entwicklung dem menschlichen Verhalten zugrunde liegen und wie diese in alltäglichen Aktivitäten erfahrbar sind. Wenn man diese Frage im Sinn von Blechschmidt stellt, kommt man nicht umhin, die vorgeburtliche Entwicklungsgeschichte des Menschen zu studieren – oder sogar Zusammenhänge zur Evolution des Menschen. Die Forschungsresultate von Blechschmidt sind für Kinaesthetics interessant, weil sie darauf hinweisen, dass sich menschliche Funktionen aus Entwicklungsbewegungen ergeben. Blechschmidt drückte diese Erkenntnis so aus: „Wir dürfen für die Individualentwicklung feststellen: Jedes Organ hat sowohl eine Lageentwicklung als auch eine ihr zugehörige Form- und Strukturentwicklung. Alle Organe besitzen damit als Bestandteile des Organismus Gestaltungsfunktionen. Diese sind Elementarfunktionen des Organismus. Jedes Organ funktioniert im Rahmen seiner Gestaltungsfunktion entsprechend den Eigenschaften, die es bis zu einer jeweiligen Entwicklungsphase entwickelt hat. Funktionslose Organe gibt es nicht.“ (Blechschmidt 2008, S. 144)<ref>ebd. S. 144 </ref>
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| : ''Mit anderen Worten: Der individuelle Mensch ist das Resultat seiner eigenen '''Entwicklungsbewegung'''. Knochen entstehen z. B. da, wo in Zellhaufen durch sogenannte Detraktionsfelder viel Druck entsteht. Gewicht zu tragen und hohen Druck auszuhalten, ist einerseits die Funktion der Knochen. Andererseits können die Knochen zeitlebens ihre Funktion nur weiter ausführen, wenn sie immer wieder und möglichst differenziert Druck und Gewicht ausgesetzt werden. Ein anderes Beispiel sind die sogenannten Dilationsfelder, die in der frühen Embryonalentwicklung durch die gemeinsame Bewegung der Zellen entstehen. In diesen Feldern werden die Zellen durch Zug beansprucht und gedehnt, wodurch die Muskeln entstehen. Auch hier kann im Verlauf des Lebens beobachtet werden, dass die Funktion von Muskeln, die nicht immer wieder gedehnt werden, eingeschränkt wird. Somit lässt die Auseinandersetzung mit dieser Entwicklungsbewegung einen besser verstehen, wie die lebenslange Bewegungsentwicklung funktioniert.
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| ==Einzelnachweise==
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