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Neben den hier angeführten Stellen werden die Haltungs- und Transportbewegung im Konzeptsystem nicht weiter erwähnt.
Neben den hier angeführten Stellen werden die Haltungs- und Transportbewegung im Konzeptsystem nicht weiter erwähnt.


==== Eigenschaften und Funktionen der Haltungs- und Transportbewegung====
==== Erfahrbarkeit/Manifestation und Funktionen der Haltungs- und Transportbewegung====
Die beiden Bewegungskomponenten der Haltungs- und Transportbewegung werden zwecks besserer Übersichtlichkeit nachfolgend tabellarisch dargestellt. Die Darstellung zitiert (nicht ausschließlich) Aussagen der Seite 34 des „Kinaesthetics – Konzeptsystems“ ohne Kennzeichnungen.
Die beiden Bewegungskomponenten der Haltungs- und Transportbewegung werden zwecks besserer Übersichtlichkeit nachfolgend tabellarisch dargestellt. Die Darstellung zitiert (nicht ausschließlich) Aussagen der Seite 34 des „Kinaesthetics – Konzeptsystems“ ohne Kennzeichnungen.
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| style="width: 10%"|'''Symbol'''|| style="width: 45%"|[[Datei:31-detail-haltungsbew.jpg|40px|links]]Das Symbol illustriert die scharnierartigen, zweidimensionalen Möglichkeiten der menschlichen Bewegung.<ref>Es muss darauf hingewiesen werden, dass dieses Symbol ebenso die Definition der Haltungsbewegungsebenen illustriert. Wie im Folgenden aufgezeigt wird, müssen diese im aktuellen Verständnis theoretisch und praktisch von den Haltungsbewegungen abgegrenzt werden. In der Geschichte der Kinästhetik bzw. in der Perspektive der AnwenderInnen wurden die beiden Fachbegriffe zu Beginn allerdings nicht scharf voneinander abgegrenzt (vgl. unten [[#Geschichte des Fachbegriffs|„Geschichte des Fachbegriffs“]]).</ref> || style="width: 45%"|[[Datei:31-detail-transportbew.jpg|50px|links]]Das Symbol illustriert die dreidimensionalen, z. B. kreisenden<ref>Das Symbol des Kreises hat sich fachgeschichtlich etabliert. Die damalige Wahl dieses Symbols ist deshalb etwas unglücklich, weil ein Kreis aus geometrischer Perspektive zwei- und nicht dreidimensional ist. Wenn man hingegen mit einem Körperteil eine „kreisförmige“ Bewegung ausführt, z. B. den Kopf kreist, handelt es sich in aller Regel um eine dreidimensionale Bewegung.</ref> Möglichkeiten der menschlichen Bewegung.<ref>Auch hier muss darauf hingewiesen werden, dass dieses Symbol ebenso die Definition der Transportbewegungsebenen illustriert. Wie im Folgenden aufgezeigt wird, müssen diese im aktuellen Verständnis theoretisch und praktisch von den Transportbewegungen abgegrenzt werden. In der Geschichte der Kinästhetik bzw. in der Perspektive der AnwenderInnen wurden die beiden Fachbegriffe zu Beginn allerdings nicht scharf voneinander abgegrenzt (vgl. unten [[#Geschichte des Fachbegriffs|„Geschichte des Fachbegriffs“]]).</ref>
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| style="width: 10%"|'''Funktionen'''|| style="width: 45%"|- gewährleisten eine gewisse Stabilität. <br>- erhalten eine stabile Beziehung zwischen den Massen (Körperteilen) bzw. von Masse zu Masse aufrecht. <br>- wirken sich stabilisierend auf den ganzen Körper aus|| style="width: 45%"|- gewährleisten eine relativ instabile Beziehung zwischen den Massen. <br>- verändern die Beziehung der Massen zueinander in vielfältiger Weise.<br><br>
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| '''Bedeutung für alltägliche Aktivitäten'''|| colspan="2" |Zusammenspiel ermöglicht, während der Ausführung alltäglicher Aktivitäten <br>jederzeit eine bestimmte Beziehung zwischen den Massen zu „halten“, ohne dabei die Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit einzubüßen.
| '''Bedeutung für alltägliche Aktivitäten'''|| colspan="2" |Zusammenspiel ermöglicht, während der Ausführung alltäglicher Aktivitäten <br>jederzeit eine bestimmte Beziehung zwischen den Massen zu „halten“, ohne dabei die Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit einzubüßen.
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Anschließend wird auf eine spezifische Reihenfolge dieser beiden Bewegungsarten verwiesen. Sie wechseln sich über die Bewegungsebenen mit Haltungs- oder Transportbewegung ab. Diese ständig abwechselnde Reihenfolge sorgt einerseits für Stabilität und andererseits für Anpassungsfähigkeit. Unter der dritten Überschrift „Haltungsbewegungsebene – Transportbewegungsebenen“ folgt eine graphische Darstellung des Wechsels zwischen Haltungsbewegungsebenen und Transportbewegungsebenen durch eine Zickzacklinie. Dabei werden die einzelnen Bewegungsebenen genannt und zugeordnet (vgl. Abbildung).
Anschließend wird auf eine spezifische Reihenfolge dieser beiden Bewegungsarten verwiesen. Sie wechseln sich über die Bewegungsebenen mit Haltungs- oder Transportbewegung ab. Diese ständig abwechselnde Reihenfolge sorgt einerseits für Stabilität und andererseits für Anpassungsfähigkeit. Unter der dritten Überschrift „Haltungsbewegungsebene – Transportbewegungsebenen“ folgt eine graphische Darstellung des Wechsels zwischen Haltungsbewegungsebenen und Transportbewegungsebenen durch eine Zickzacklinie. Dabei werden die einzelnen Bewegungsebenen genannt und zugeordnet (vgl. Abbildung).
[[Datei:16.-Bulletin-HBE-TBE.png|thumb|500px|zentriert|Diese Darstellung<ref>ebd.</ref> aus dem 16. Kinästhetik-Bulletin zeigt den regelmäßigen Wechsel von Haltungs- und Transportbewegungsebenen durch den ganzen Körper.]]


Die darauffolgende Beschreibung von Eigenschaften der Bewegungsebenen wird mit Interaktionsbeispielen verknüpft. Die Beispiele zeigen die Wirkung der Unterstützung auf, wenn diese entsprechend bzw. nicht entsprechend den Eigenschaften der Bewegungsebenen angeboten wird.
Die darauffolgende Beschreibung von Eigenschaften der Bewegungsebenen wird mit Interaktionsbeispielen verknüpft. Die Beispiele zeigen die Wirkung der Unterstützung auf, wenn diese entsprechend bzw. nicht entsprechend den Eigenschaften der Bewegungsebenen angeboten wird.
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=== „MEIN THEMA“ in „Andere berücksichtigte Publikation“ ===
=== „MEIN THEMA“ in „Andere berücksichtigte Publikation“ ===
MEIN TEXT
[[Datei:1996-Hatch-Maietta-Schmidt-Haltungs-Transportbew.png|thumb|300px|rechts| Durch die eingezeichneten Pfeilrichtungen in der ersten Abbildung<ref>ebd., S. 74.</ref> werden die Möglichkeiten der scharnierartigen Bewegung auf einer Achse dargestellt, in der zweiten Abbildung<ref>ebd.</ref> die Bewegungsmöglichkeiten in viele Richtungen.]]
Sie grenzen in ihrer Definition diese Ebenen voneinander wie folgt ab:
* ''„Ebenen mit Bewegungsmöglichkeiten auf einer Achse“''
* ''„Ebenen mit Bewegungsmöglichkeiten auf vielen Achsen“''<ref>ebd..</ref>
Die Bewegungsmöglichkeiten auf einer bzw. auf vielen Achsen werden wiederum auf der gleichen Seite mit einer Abbildung verdeutlicht und als Haltungs- und Transportbewegung benannt.


=== Kommentare, Auswertung und offene Fragen ===
=== Kommentare, Auswertung und offene Fragen ===

Aktuelle Version vom 29. August 2025, 16:05 Uhr

Haltungs- und Transportbewegung


Status Fachartikel in Bearbeitung
AutorIn/RedakteurIn Eugen Grillich, Stefan Marty-Teuber/RedakteurIn
Letzte Änderung 29.08.2025


Zusammenfassung:
Dieser Artikel behandelt MEIN TEXT

Aktuelle Verwendung des Fachbegriffs

Haltungs- und Transportbewegung in „Kinaesthetics – Konzeptsystem“

Das Konzepticon des Unterthemas „Haltungs- und Transportbewegung“ wird ebenso für das folgende Unterthema „Parallele und spiralige Bewegungsmuster“ verwendet. Es drückt aus, dass die Kombination von Haltungs- und Transportbewegung mit parallelen und spiraligen Bewegungsmustern gleichzusetzen ist.

Die Einbettung der Haltungs- und Transportbewegung

Zusammenhang mit den Haltungs- und Transportbewegungsebenen

Im Buch „Kinaesthetics – Konzeptsystem“[1] erfolgt zum ersten Mal ein Hinweis auf die Haltungs- und Transportbewegungen im Zusammenhang mit dem dritten Unterthema „Haltungsbewegungsebenen und Transportbewegungsebenen“ des zweiten Konzepts „Funktionale Anatomie“, und zwar in einer Fußnote. Dieser Hinweis drückt nur den Zusammenhang zwischen den beiden Themen aus. Worin dieser Zusammenhang besteht, wird nicht ausgesagt.[2] Textlich lässt sich leicht feststellen, dass die beiden Themen zumindest über die Stichworte Stabilität und Instabilität zusammenhängen.

In der Beschreibung der Haltungs- und Transportbewegung im dritten Konzept „Menschliche Bewegung“ wird dieser Zusammenhang dahingehend präzisiert, dass ihre anatomische Grundlage in den Haltungs- und Transportbewegungsebenen und den Massen und Zwischenräumen besteht[3].

Das dritte Konzept „Menschliche Bewegung“

Das dritte Konzept folgt auf die beiden Konzepte „Interaktion“[4] und „Funktionale Anatomie“[5]. Das erste Unterthema des dritten Konzepts ist mit „Haltungs- und Transportbewegung“ überschrieben[6]. Gemäß der Einleitung ins Konzept „Menschliche Bewegung“ sind in der Bewegung, d. h., im Zusammenspiel von Strukturen und ihren Qualitäten, stabile und instabile Aspekte erfahrbar, ähnlich wie bei den anatomischen Eigenschaften, die im zweiten Konzept beschrieben werden.

Als Beispiel wird das Stehen auf einem Bein angeführt: Es ist nur dadurch möglich, dass in Bezug auf die Beziehung der Massen gleichzeitig eine Bewegungskomponente stabilisierend und eine andere verändernd wirkt.

Aus der Kombination dieser Komponenten entstehen lebenslang individuelle und meist unbewusste Bewegungsmuster. Diese werden im zweiten Unterthema „Parallele und spiralige Bewegungsmuster“ ausgeführt. Der enge Zusammenhang zwischen den beiden Unterthemen äußert sich darin, dass parallele Bewegungsmuster u. a. durch die gleiche Richtung der Haltungs- und Transportbewegungen definiert werden, spiralige Bewegungsmuster durch ihre vornehmlich ungleichen Richtungen.[7]

Neben den hier angeführten Stellen werden die Haltungs- und Transportbewegung im Konzeptsystem nicht weiter erwähnt.

Erfahrbarkeit/Manifestation und Funktionen der Haltungs- und Transportbewegung

Die beiden Bewegungskomponenten der Haltungs- und Transportbewegung werden zwecks besserer Übersichtlichkeit nachfolgend tabellarisch dargestellt. Die Darstellung zitiert (nicht ausschließlich) Aussagen der Seite 34 des „Kinaesthetics – Konzeptsystems“ ohne Kennzeichnungen.

Zusammenfassende tabellarische Darstellung
Haltungsbewegungen Transportbewegungen
Symbol
31-detail-haltungsbew.jpg
Das Symbol illustriert die scharnierartigen, zweidimensionalen Möglichkeiten der menschlichen Bewegung.[8]
31-detail-transportbew.jpg
Das Symbol illustriert die dreidimensionalen, z. B. kreisenden[9] Möglichkeiten der menschlichen Bewegung.[10]
Erfahrbarkeit/Manifestation 1. sind als relativ stabil erfahrbar.
2. zeigen sich
• in eher kleinen Gewichtsverlagerungen um eine Achse innerhalb der einzelnen Massen,
• in ihrer direkten Auswirkung auf die benachbarten Massen.


1. sind als relativ instabil erfahrbar.
2. zeigen sich
• in der Gewichtsverlagerung einer einzelnen Masse in verschiedenste Richtungen,
• [nicht in einer direkten Auswirkung auf die benachbarten Massen.]
3. benutzen den Spielraum der Zwischenräume (bzw. der Transportbewegungsebenen)
Funktionen 1. gewährleisten eine gewisse Stabilität, wirken sich stabilisierend auf den ganzen Körper aus.
2. erhalten eine stabile Beziehung zwischen den Massen (Körperteilen) bzw. von Masse zu Masse aufrecht.
1. gewährleisten eine relativ instabile Beziehung zwischen den Massen.
2. verändern die Beziehung der Massen zueinander in vielfältiger Weise.

Bedeutung für alltägliche Aktivitäten Zusammenspiel ermöglicht, während der Ausführung alltäglicher Aktivitäten
jederzeit eine bestimmte Beziehung zwischen den Massen zu „halten“, ohne dabei die Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit einzubüßen.

„MEIN THEMA“ in „Andere berücksichtigte EKA-Publikation“

MEIN TEXT

„xy“ in „Andere berücksichtigte EKA-Publikation“

MEIN TEXT

„MEIN THEMA“ in „Andere berücksichtigte Publikation“

MEIN TEXT

Kommentare, Auswertung und offene Fragen

MEIN TEXT

Geschichte des Fachbegriffs

Haltungs- und Transportbewegung im 16. Kinästhetik-Bulletin von 1990

Einbettung

In der Sonderausgabe der Kinästhetik-Bulletins aus dem Januar 1990[11] sind die beiden Begriffe Haltungsbewegung und Transportbewegung als ein Unterpunkt des vierten Grundprinzips bzw. des Kapitels „4.4. Anatomische Grundlagen“[12] mit der Überschrift „4.4.3. Haltungs- und Transportbewegung“[13] aufgeführt. Dabei ist anzumerken, dass die hier beschriebenen Grundprinzipien sich später zu den heutigen Konzepten entwickelten.

Die Unterpunkte „Bewegungsapparat“ (als Vorläufer des späteren Unterthemas „Knochen und Muskeln“) und „Massen und Zwischenräume“ gehen dem Unterpunkt „Haltungs- und Transportbewegung“ voraus. Letzterer gliedert sich in die Unterkapitel „Haltungsbewegung“, „Transportbewegung“ und das Unterkapitel „Haltungsbewegungsebene – Transportbewegungsebenen“, das das vierte Grundprinzip abschließt.

Definition, Eigenschaften und Funktionen

Konkret handelt es sich bei der Haltungs- und Transportbewegung um „zwei grundlegende Arten von Bewegung“[14], die im menschlichen Körper erkennbar sind. Die anschließend aufgeführten Definitionen von Haltungsbewegung und Transportbewegung sind eng an die Kriterien des Grundprinzips der anatomischen Grundlagen angelehnt:

„Die anatomischen Grundlagen beziehen sich auf die anatomischen Strukturen, welche für die menschliche Bewegungsfunktion bestimmend sind.“[15]

Analog wird in der Definition ein kausaler Zusammenhang zwischen den anatomischen Strukturen der Gelenke und den damit verbundenen Bewegungsrichtungen aufgeführt: Bei Haltungsbewegungen sind es Gelenke, die aufgrund ihrer Struktur[16] überwiegend eine Bewegungsrichtung, bei Transportbewegungen Gelenke, die viele Bewegungsrichtungen zulassen. Die beiden eingangs beschriebenen grundlegenden Arten der Bewegung lassen sich somit aufgrund der anatomischen Strukturen wie folgt unterscheiden:

  1. Haltungsbewegung: Bewegung, die begrenzt in eine Richtung genutzt[17] werden kann.
  2. Transportbewegung: Bewegung, die in jede/viele Richtung/en genutzt werden kann.

Ebenfalls wird in der jeweiligen Definition auf die Funktionen von Haltungs- bzw. Transportbewegung verwiesen. Sie werden erst im weiteren Verlauf im folgenden Grundprinzip „Funktionen“ näher erläutert, und zwar im ersten Unterpunkt „4.5.1 Haltungs- und Transportfunktionen“[18]. Der Haltungsbewegung wird hier die Funktion der Kontrolle und Regulation der Beziehung der Massen untereinander und „eine entscheidende Rolle für die Haltung“[19] zugewiesen, der Transportbewegung die Funktion, die Massen in Bezug zueinander und zur Umgebung in jede Richtung zu bewegen.

Anschließend wird auf eine spezifische Reihenfolge dieser beiden Bewegungsarten verwiesen. Sie wechseln sich über die Bewegungsebenen mit Haltungs- oder Transportbewegung ab. Diese ständig abwechselnde Reihenfolge sorgt einerseits für Stabilität und andererseits für Anpassungsfähigkeit. Unter der dritten Überschrift „Haltungsbewegungsebene – Transportbewegungsebenen“ folgt eine graphische Darstellung des Wechsels zwischen Haltungsbewegungsebenen und Transportbewegungsebenen durch eine Zickzacklinie. Dabei werden die einzelnen Bewegungsebenen genannt und zugeordnet (vgl. Abbildung).

Diese Darstellung[20] aus dem 16. Kinästhetik-Bulletin zeigt den regelmäßigen Wechsel von Haltungs- und Transportbewegungsebenen durch den ganzen Körper.

Die darauffolgende Beschreibung von Eigenschaften der Bewegungsebenen wird mit Interaktionsbeispielen verknüpft. Die Beispiele zeigen die Wirkung der Unterstützung auf, wenn diese entsprechend bzw. nicht entsprechend den Eigenschaften der Bewegungsebenen angeboten wird.

Haltungs- und Transportfunktion

Im anschließenden Grundprinzip „4.5 Funktionen“ werden die „Haltungs- und Transportfunktion“[21] erläutert. Einleitend wird erklärt, dass der Begriff Bewegungsfunktion in dem Sinn verwendet wird, dass mit der Bewegung eine bestimmte Absicht oder ein bestimmter Zweck verfolgt wird. Die Haltungs- und Transportfunktion werden als funktionale Grundkategorie bezeichnet, weil sie in jeder Aktivität eine Rolle spielen. Entsprechend werden die Erläuterungen wird mit unterschiedlichen Aktivitäten veranschaulicht.

Als Haltungsfunktion wird hier die Fähigkeit benannt, die Stellung der Massen in einer bestimmten Beziehung zueinander zu halten und zu kontrollieren. Als Beispiel wird das ruhige Sitzen auf einem Stuhl angeführt …

Als Transportfunktion wird die Fähigkeit benannt, die Stellung der Massen kontrolliert zu verändern in Bezug auf den äußeren Raum oder die Umgebung. Dabei kann diese Veränderung sowohl durch die Haltungs- als auch durch die Transportbewegung geschehen.[22] Die Haltungsfunktion wird als stets vorhandene „Grundvoraussetzung“ bezeichnet.

An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass die hier als Fachbegriffe verwendete Haltungs- und Transportfunktion schnell wieder aufgegeben wurden. Sie kommen bereits in der ersten öffentlichen Publikation „Kinästhetik – Interaktion durch Berührung und Bewegung in der Krankenpflege“[23] von 1992 nicht mehr vor.

Desgleichen werden in diesem Buch die Haltungs- und Transportbewegung nicht mehr den anatomischen Grundlagen bzw. der funktionalen Anatomie untergeordnet, sondern dem folgenden Grundprinzip bzw. Thema (Konzept) „Bewegung und Funktion“, das in der vierten Auflage von 1996 wie das aktuelle dritte Konzept „Menschliche Funktion“ heißt.

Weitere Erwähnungen

Nach dem Kapitel „4.5.2. 7 Grundpositionen“[24] findet sich im Kapitel „4.5.3 Fortbewegung“[25] bei der Aufzählung, die einer spezifischen Definition der Fortbewegung dienen soll, eine weitere Erwähnung der Haltungs- und Transportbewegung. So werden unter Punkt 8 die Haltungs- und die Transportbewegung als „wesentliche Elemente der Fortbewegung“[26] bezeichnet. Diesem Satz folgt eine Beschreibung von Bewegungsmustern, bei denen entweder mehr die Haltungsbewegungsebenen („Fortbewegungsmuster für die Vorwärts-/Rückwärtsbewegung“[27]) oder mehr die Transportbewegungsebenen (Muster für spiralförmige, der Körperstruktur entsprechende Bewegung) zum Einsatz kommen.

Ansonsten werden die Haltungs- und Transportbewegungen nur noch einmal auf Seite 50 im Kapitel „5.4. Kinästhetik in der Eltern-Baby-Beziehung“[28] erwähnt. In den damaligen Familienprogrammen würden Eltern diese in ihrem Körper erfahren und die Fähigkeit zu gegenseitiger spiraliger Bewegung erlernen.

„MEIN THEMA“ in „Andere berücksichtigte Publikation“

Durch die eingezeichneten Pfeilrichtungen in der ersten Abbildung[29] werden die Möglichkeiten der scharnierartigen Bewegung auf einer Achse dargestellt, in der zweiten Abbildung[30] die Bewegungsmöglichkeiten in viele Richtungen.

Sie grenzen in ihrer Definition diese Ebenen voneinander wie folgt ab:

  • „Ebenen mit Bewegungsmöglichkeiten auf einer Achse“
  • „Ebenen mit Bewegungsmöglichkeiten auf vielen Achsen“[31]

Die Bewegungsmöglichkeiten auf einer bzw. auf vielen Achsen werden wiederum auf der gleichen Seite mit einer Abbildung verdeutlicht und als Haltungs- und Transportbewegung benannt.

Kommentare, Auswertung und offene Fragen

Erfahrungsberichte

  • Bibliografische Erfassung

Dieser Erfahrungsbericht beschreibt MEIN TEXT

  • Bibliografische Erfassung

Dieser Erfahrungsbericht beschreibt MEIN TEXT

  • usw.

Weiterführende Literatur und Medien

  • Bibliografische Erfassung
  • Bibliografische Erfassung
  • usw.

Vergleiche auch

Zum Begriff

Bedeutungsüberblick

Die Bedeutungen der Begriffe des Begriffs nach dem „Duden Online-Wörterbuch“

Nach dem „Duden Online-Wörterbuch“ hat MEIN (1.) BEGRIFF folgende Bedeutungen:
Die Erstbedeutung lautet „a. …“ und „b. …“. Synonyme sind „…“.

Die Zweitbedeutung lautet „…“. Synonyme sind „…“.

Die Drittbedeutung lautet „…“. Synonyme sind „…“.

Angeführt werden zusätzlich x weitere umgangssprachliche/fachsprachliche Bedeutungen.

Als Antonym wird „…“ angegeben.

Nach dem Duden Online-Wörterbuch hat MEIN 2. BEGRIFF folgende Bedeutungen:
Die Erstbedeutung lautet „…“. Synonyme sind „…“.

Die Zweitbedeutung lautet „…“. Synonyme sind „…“.

Die Drittbedeutung lautet „…“. Synonyme sind „…“.

Die Verwendung als kinästhetischer Fachbegriff

Herkunft

Einzelnachweise

  1. European Kinaesthetics Association (Hg.) (2025): Kinaesthetics. Konzeptsystem. Linz, Winterthur: Verlag European Kinaesthetics Association. ISBN 978-3-903180-00-0.
  2. ebd., S. 24. Im Fließtext des „Kinaesthetics – Konzeptsystems“ werden die Transportbewegungsebenen zum ersten Mal im Kapitel „2.2. Massen und Zwischenräume“ (S. 23) erwähnt. Unter der Überschrift „Zwischenräume“ wird abschliessend darauf hingewiesen, dass alle Zwischenräume Transportbewegungsebenen bilden.
  3. ebd., S. 34.
  4. ebd., S. 13 ff.
  5. ebd., S. 21 ff.
  6. ebd., S. 34.
  7. ebd., S. 35.
  8. Es muss darauf hingewiesen werden, dass dieses Symbol ebenso die Definition der Haltungsbewegungsebenen illustriert. Wie im Folgenden aufgezeigt wird, müssen diese im aktuellen Verständnis theoretisch und praktisch von den Haltungsbewegungen abgegrenzt werden. In der Geschichte der Kinästhetik bzw. in der Perspektive der AnwenderInnen wurden die beiden Fachbegriffe zu Beginn allerdings nicht scharf voneinander abgegrenzt (vgl. unten „Geschichte des Fachbegriffs“).
  9. Das Symbol des Kreises hat sich fachgeschichtlich etabliert. Die damalige Wahl dieses Symbols ist deshalb etwas unglücklich, weil ein Kreis aus geometrischer Perspektive zwei- und nicht dreidimensional ist. Wenn man hingegen mit einem Körperteil eine „kreisförmige“ Bewegung ausführt, z. B. den Kopf kreist, handelt es sich in aller Regel um eine dreidimensionale Bewegung.
  10. Auch hier muss darauf hingewiesen werden, dass dieses Symbol ebenso die Definition der Transportbewegungsebenen illustriert. Wie im Folgenden aufgezeigt wird, müssen diese im aktuellen Verständnis theoretisch und praktisch von den Transportbewegungen abgegrenzt werden. In der Geschichte der Kinästhetik bzw. in der Perspektive der AnwenderInnen wurden die beiden Fachbegriffe zu Beginn allerdings nicht scharf voneinander abgegrenzt (vgl. unten „Geschichte des Fachbegriffs“).
  11. Verein für Kinästhetik (Hg.) (1990): Kinästhetik. 16. Bulletin, Januar 1990. Sonderausgabe. Dritte Auflage. Zürich: Verein für Kinästhetik. Ohne ISBN.
  12. ebd., S. 19 ff.
  13. ebd., S. 20 ff.
  14. ebd., S. 20.
  15. ebd., S. 19.
  16. Textlich finden sich die Formulierungen „[...] Gelenke ermöglichen aufgrund der anatomischen Struktur der Gelenke [...]“ oder „[...]von ihrer anatomischen Struktur her [...]“ (ebd., S. 21). Da ein Gelenk an sich bereits als eine anatomische Struktur bezeichnet werden kann, liegt es nahe, dass die Ausdrucksweise „anatomische Struktur der Gelenke“ synonym für den strukturellen Aufbau der Gelenke steht.
  17. Im Wortlaut der Definition ist die Benennung der Bewegungsmöglichkeiten aufgrund der anatomischen Strukturen (Eigenschaften) sehr deutlich zu erkennen. Die aktive Nutzung dieser Möglichkeiten (sich zu bewegen entsprechend den Möglichkeiten der Eigenschaften) kann in der Definition nur aus der Bezeichnung des Definitionsgegenstandes (Haltungsbewegung oder Transportbewegung) hergeleitet werden.
  18. ebd., S. 23.
  19. ebd., S. 21.
  20. ebd.
  21. ebd., S. 23.
  22. Es liegt nahe, dass die Haltungs- und Transportfunktion eine spezifische Nutzung von Haltungs- und Transportbewegungen in einer Aktivität beschreibt. Im Text wird die entsprechende folgende Aussage gemacht: „Daraus resultiert entweder Bewegung am Ort oder Fortbewegung.“ (ebd., S. 23).
  23. Hatch, Frank; Maietta, Lenny; Schmidt, Suzanne (1992): Kinästhetik. Interaktion durch Berührung und Bewegung in der Krankenpflege. 1. Auflage. Eschborn: Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe. ISBN 3-927944-02-5.
  24. ebd., S. 23 ff.
  25. ebd., S. 25 f.
  26. ebd., S. 26.
  27. ebd.
  28. ebd., S. 49 ff.
  29. ebd., S. 74.
  30. ebd.
  31. ebd..