Progetto Il Sistema Concettuale 11: 2.4. Orientamento

Aus Kinaesthetics-Online-Fachlexikon

Nota
Questa pagina viene aperta nell’ambito del “sondaggio sul Libro Il Sistema Concettuale”, del pool di risorse Curriculum e Ricerca della Associazione Europea Kinaesthetics (EKA). L’obiettivo è di raccogliere e discutere, sulla relativa pagina di discussione [[Projekt-IT Diskussion:Progetto Il Sistema Concettuale 11: 2.4. Orientamento], le domande, le necessità di sviluppo, di aggiornamento e di confronto sulla comprensione dei concetti. Questo sondaggio/discussione dura circa un anno. La pagina rimarrà aperta fino a fine 2021.

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1 „2.4. Orientamento

L’origine del termine orientamento è legata al fatto che l’uomo, già nell’antichità,
usava orientarsi col sorgere del sole (oriente, est), cioè coi punti cardinali, durante i
suoi viaggi.
Quindi orientamento può descrivere la capacità di orientarsi nello spazio esterno e
nel tempo. L’orientamento nello spazio risponde a domande quali: dove ci troviamo?
In quale ambiente? Quale via dobbiamo prendere per raggiungere una meta
specifica?“
Però Kinaesthetics intende con orientamento anche la capacità di orientarsi nel
proprio corpo, nello spazio interno, cioè al livello dell’anatomia funzionale. Questa
capacità di orientamento corporeo si pone domande quali: in quale posizione si
trova il mio corpo? Come e con quale sforzo è organizzato lo scarico del peso delle
nostre masse? Come e in quale direzione dobbiamo muovere le parti del nostro
corpo per raggiungere una meta?
Kinaesthetics parte dal presupposto che queste capacità di orientamento siano
processi permanenti che si basano sul movimento, sulla percezione del movimento
(e l’intera percezione sensoriale). Secondo questa supposizione siamo sempre
consciamente o inconsciamente occupati a non perdere l’orientamento o la
“direzione giusta” del nostro movimento. L’orientamento corporeo costituisce la
base perché un uomo possa generalmente orientarsi nel mondo, ad esempio nella
società e nella cultura.
Sovente questo processo si rende percepibile in modo chiaro solo nel momento di
perdita dell’orientamento. Una lesione grave può ledere il nostro orientamento
corporeo, cioè la capacità di un movimento mirato delle parti illese, oltre
all’orientamento spazio-temporale e paralizzare così letteralmente il nostro
benessere.


Sopra e sotto
Die körperliche Orientierung bezüglich „oben“ und „unten“ basiert auf der
Erfahrung der spezifischen Anordnung der einzelnen Massen: „Oben“ ist der Kopf,
dann folgt der Brustkorb und das Becken, „unten“ sind die Beine bzw. die Füße. Da
diese Anordnung unabhängig davon ist, in welcher Position oder räumlichen Lage
sich ein Mensch befindet, kann die körperliche Orientierung in einem Widerspruch
zur räumlichen Definition von „oben“ und „unten“ stehen, die sich aus einer
Außenperspektive ergibt.
Die räumliche Definition von „oben“ und „unten“ wird durch die konstante Wirkung
der Schwerkraft bestimmt, die unser Leben in einem hohen Ausmaß prägt. „Unten“
definiert sich durch die Richtung der Schwerkraft, „oben“ durch die Gegenrichtung.
Bezüglich der räumlichen und körperlichen Orientierung fällt auf: Die Extremitäten
sind symmetrisch angeordnet und unterstützen in einem analogen Muster die
Steuerung des Gewichtes der zentralen Massen in der Schwerkraft:
Die Arme sind seitlich mit dem Brustkorb verbunden und unterstützen die
Gewichtssteuerung des Brustkorbes.
Die Beine sind seitlich mit dem Becken verbunden und sind für die
Gewichtsverlagerung des Beckens hilfreich.
Die Ohren sind sozusagen die nach innen gestülpten Extremitäten des Kopfes
und unterstützen durch den Gleichgewichtssinn im Innenohr die Steuerung des
Kopfes bzw. die Orientierung in der Schwerkraft.
Für die Unterscheidung zwischen „oben“ und „unten“ kann der Mensch immer auf
die innere, körperliche oder auf die äußere, räumliche Orientierung zurückgreifen.
Diese können in einem Widerspruch zueinander stehen. Aufstehen hat aus einer
Innenperspektive betrachtet kaum etwas mit einem vertikalen Hochheben der
Massen gegen die Schwerkraft zu tun, wie man es von außen betrachtet vielleicht
beschreiben würde. Die Ausführung von Aktivitäten erfordert stets die Orientierung
an den eigenen, körperlichen und an den äußeren, räumlichen Bedingungen.


Vorne und hinten: Vorderseiten und Rückseiten
Kinaesthetics definiert die Vorder- und Rückseiten unserer Massen aufgrund der
unterschiedlich erfahrbaren Eigenschaften und Aufgaben.
Die Seiten der Massen, die überwiegend als hart, knochig und stabil erfahrbar sind,
werden als Rückseiten bezeichnet. Hier liegen v. a. Streckmuskeln. Die Vorderseiten
tragen die Merkmale weich, instabil und anpassungsfähig. Hier sind hauptsächlich
Beugemuskeln vorhanden.
Bei den zentralen Massen Kopf, Brustkorb und Becken lassen sich die Vorder- und
Rückseiten einfach erfahren und entsprechen der gängigen Vorstellung von vorne
und hinten. Bei den Extremitäten aber ist ein spiraliger Verlauf der Vorder- und
Rückseiten beobachtbar. Deshalb weichen hier die Definitionen z. T. von unseren
gängigen Vorstellungen ab.

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Bei den Rückseiten der Massen liegen die Knochen
ziemlich direkt und großflächig unter der Haut. Dadurch
eignen sich die Rückseiten eher dazu, das Gewicht zu
tragen und es auf eine Unterstützungsfläche abzugeben.
Auf den Vorderseiten sind mehr Muskeln erfahrbar. Sie
haben deshalb die Funktion, das Gewicht auf die
Rückseiten zu leiten und Anpassungen der
Gewichtsorganisation zu gestalten.
Die Hand- und Fußflächen besitzen sowohl
Vorderseiten- als auch Rückseiten-Qualitäten.
Nur deshalb ist es möglich, unser
Körpergewicht in Balance zu halten, wenn wir auf den
Füßen stehen. Die Hand- und Fußflächen gehören zu
den empfindlichsten Zonen des kinästhetischen
Sinnessystems.
Der spiralförmige Verlauf von
Vorder- und Rückseiten ist
der Hauptgrund dafür, dass Menschen grundsätzlich
über eine unendliche Vielfalt von
Bewegungsmöglichkeiten oder -varianten verfügen.

Ein angepasstes Zusammenspiel der Funktionen der Vorder- und Rückseiten während
einer Aktivität macht es möglich, diese mit wenig Kraftaufwand und größtmöglicher
Kontrolle in der Schwerkraft zu gestalten.“


Quelle: European Kinaesthetics Association (Hg.) (2020): Kinaesthetics. Konzeptsystem. Linz, Winterthur: Verlag European Kinaesthetics Association. ISBN 978-3-903180-00-0. S. 26 ff.

2 Ausgewählte weiterführende Literatur

  • Asmussen-Clausen, Maren (2009): Praxisbuch Kinaesthetics. Erfahrungen zur individuellen Bewegungsunterstützung auf Basis der Kinästhetik. 2. Auflage. München, Jena: Elsevier, Urban und Fischer. ISBN 978-3-437-27570-8. S. 38 ff S. 130, S. 148, S. 175.
  • Hatch, Frank; Maietta, Lenny (2003): Kinästhetik. Gesundheitsentwicklung und menschliche Aktivitäten. Übersetzung: Ute Villwock, Elisabeth Brock. 2., komplett überarbeitete Auflage. München, Jena: Urban und Fischer. ISBN 978-3-437-31467-4. S. 46 ff, S. 106, S. 134.
  • Maietta, Lenny; Hatch, Frank (2011): Kinaesthetics Infant Handling. Originalmanuskript aus dem Amerikanischen von Ute Villwock. 2., durchgesehene und aktualisierte Auflage. Bern [u. a.]: Hans Huber. ISBN 978-3-456-84987-4. S. 93 ff.

3 Vergleiche auch