Kinaesthetics-Online-Fachlexikon
Willkommen in diesem Online-Lexikon zu den Fachgebieten der Kinästhetik, Kybernetik und anderer Bezugswissenschaften! Das Kinaesthetics-Online-Fachlexikon (KOFL) wird von der European Kinaesthetics Association (EKA) herausgegeben, von einem Redaktionsteam betreut und von einem fachlichen Beirat unterstützt (vgl. „KOFL:Impressum und Haftungsausschluss“). | |
Schon gewusst? Zellteilung/Neuroplastizität Gesundheitsentwicklung hängt eng mit der Fähigkeit der Zellteilung zusammen. Ein durchschnittlicher Mann hat rund 36 Billionen Zellen, eine Frau etwa 28 Billionen. Die meisten dieser Zellen sind Blutzellen. Doch nicht nur die Zahl, sondern auch die Zellgröße spielt eine wichtige Rolle. Muskel- und Fettzellen haben den größten Anteil an der Körpermasse. Die Erneuerung des Körpers bzw. die Gesundheit entwickeln sich durch fortlaufende Zellteilung. Haut- und Darmzellen erneuern sich alle paar Tage bzw. Wochen. Eine Rundumerneuerung haben wir alle sieben bis zehn Jahre. Nervenzellen hingegen haben nur eine begrenzte Regenerationsfähigkeit, jedoch sind sie in der Lage, sich neu zu strukturieren, und können sich an Gegebenheiten anzupassen. Diesen Vorgang nennt man Neuroplastizität. Man kann zwischen intrinsischer Plastizität (Abstimmung der Sensibilitätsreaktion in Bezug auf Signale benachbarter Neuronen) und synaptischer Plastizität unterscheiden. Letztere betrifft funktionell die Verbindung der Nervenzellen durch Freisetzungsänderung und Modulation der Transmittersubstanz so wie Organisation und Anzahl der Synapsen im strukturellen Sinne. |
Bedeutende Personen Humberto Augusto Gastón Maturana Romesín Humberto Maturana (Romesín), (* 14. September 1928, † 6. Mai 2021 in Santiago de Chile) war Biologe und Philosoph. Sein Schwerpunkt lag in der Neurobiologie. Er studierte Medizin, Biologie/Anatomie in Chile, London und in den USA. Mit einem Postdoc-Stipendium forschte er am Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) über das Auge und insbesondere den blinden Fleck, was ihn zu erkenntnistheoretischen Fragen brachte. An der Universidad de Chile lehrte er Biologie an der medizinischen Fakultät und spezialisierte sich dort u. a. auf die Frage, auf welchen Grundlagen lebende und nicht-lebende Systeme unterschieden werden können. In enger Zusammenarbeit schufen Maturana und Francisco J. Varela die wissenschaftliche Theorie der Autopoiese (Autopoiesis). In ihrem Buch „Der Baum der Erkenntnis” beschreiben die beiden dieses Konzept und z. B. die Geschlossenheit von Lebewesen in Bezug auf Operation und Information. Autopoiese als die zentrale Eigenschaft von Lebewesen bedeutet, dass jedes Lebewesen sich fortlaufend einzig und allein aus sich selbst heraus erschafft, von der molekularen und zellulären Ebene bis hin zu derjenigen des ganzen Organismus. Maturana und Varela weiten diesen Theoriekern zu einer systemisch-biologischen Erkenntnistheorie aus. Sie lässt sich in der Aussage „Jedes Tun ist Erkennen, und jedes Erkennen ist Tun“ zusammenfassen. Maturanas Interesse an interdisziplinärem Denken zeigt sich auch darin, dass er in Santiago de Chile das Instituto Matríztica („Matrix-Institut“) gründete. In einer engen Verflechtung kultureller und biologischer Perspektiven kann man sich dort bis heute mit der Biologie der Erkenntnis, der Liebe oder dem Weg zu einer Gesellschaft mit Gleichberechtigung und Inklusion auseinandersetzen. |
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Bemerkenswerte Ereignisse 1992 – die öffentliche Geburtsstunde der Kinästhetik in der Pflege Das 16. Kinästhetik-Bulletin von Januar 1990 ist eine Sonderausgabe der damaligen Fachzeitschrift. Sie stellt die erste umfassende Beschreibung des Fachgebiets Kinästhetik dar. In dieser wird nach einem theoretischen Teil ein breites Spektrum von Anwendungsbereichen erläutert. Im Jahr 1992 erschien das erste öffentliche Fachbuch „Kinästhetik – Interaktion durch Berührung und Bewegung in der Krankenpflege“ im Verlag Krankenpflege, Eschborn. In diesem ca. 190-seitigen Werk mit einem Vorwort von SR. Liliane Juchli beschränken sich die AutorInnen Frank Hatch, Lenny Maietta und Suzanne Schmidt auf den Anwendungsbereich der Pflege. Es stellt die Geburtsstunde der heutigen Etablierung und breiten Verankerung der Kinästhetik in der Pflege dar. Der Ansatz des Buches ist präventions- und ressourcenorientiert und auf Anwendung und Transfers ausgerichtet. In der vierten Auflage von 1996 erscheinen die „Prinzipien“, d. h., die heutigen Konzepte, bereits in der aktuellen Reihenfolge – ohne Zweifel ist das Buch ein Meilenstein der Geschichte der Kinästhetik. | |
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