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                        "*": "{{Infobox|mit Fachliteratur angelegt|N. N./Stefan Marty-Teuber}}\n\n''''' Zusammenfassung: ''''' <br>\nDieser Artikel ist mit Fachliteratur angelegt. Er besteht aus einschl\u00e4gigen Zitaten zum Thema Schwerkraft. Diese ist eine Grundbedingung des Lebens und der Bewegung auf unserem Planeten, die mit dem Ph\u00e4nomen des Gewichts zusammenh\u00e4ngt.\n\n== Schwerkraft in \u201eKinaesthetics \u2013 Lernen und Bewegungskompetenz\u201c ==\nDas folgende Zitat stammt aus dem Buch \u201eKinaesthetics \u2013 Lernen und Bewegungskompetenz\u201c, das als Arbeitsunterlage in Kinaesthetics-Aufbaukursen verwendet wird. Das Zitat ist in das vierte Kapitel \u201eTheoretische Grundlagen von Kinaesthetics\u201c eingebettet. Das vorausgehende Unterkapitel \u201eLeben bedeutet Bewegung\u201c beleuchtet die grundlegende Bedeutung der Bewegung f\u00fcr das Leben. Das Zitat ist der Text des zweiten Unterkapitels \u201eSchwerkraft und Bewegung\u201c.\n\n: ''\u201eDie '''Schwerkraft''' hat einen ma\u00dfgeblichen Einfluss auf das Leben auf unserem Planeten. Die Entwicklung des kin\u00e4sthetischen Sinnessystems kann man als die evolution\u00e4re Antwort des Lebendigen auf die Schwerkraft verstehen. Wir nehmen in uns ihre konstante Wirkung als unser Gewicht wahr. Deshalb m\u00fcssen wir w\u00e4hrend unserer Aktivit\u00e4ten ununterbrochen mit aktiver Muskelarbeit kontrollieren und organisieren, wie wir das Gewicht unserer K\u00f6rperteile direkt oder \u00fcber andere K\u00f6rperteile auf den Boden oder andere Unterst\u00fctzungsfl\u00e4chen abgeben.\n\n: ''Weil wir die Gewichtsabgabe unserer K\u00f6rperteile auch im Sitzen oder Stehen fortlaufend aktiv steuern und neu organisieren m\u00fcssen, betrachtet Kinaesthetics solche scheinbar bewegungslosen Positionen ebenso als Bewegungsprozesse wie die Fortbewegung oder Positionswechsel. So beruht z. B. ein erholsamer Schlaf nicht darauf, dass wir m\u00f6glichst regungslos im Bett liegen, sondern darauf, dass wir durch viele kleine (und gr\u00f6\u00dfere) Bewegungen st\u00e4ndig unsere Gewichtsabgabe und damit unsere K\u00f6rperspannung regulieren. Vor diesem Hintergrund ist die Kontrolle und \u201aOrganisation\u2018 des Gewichtes der eigenen K\u00f6rperteile in der Schwerkraft f\u00fcr den Menschen eine zentrale Herausforderung des Lebens.\u201c\n\nText der zugeh\u00f6rigen Infobox '''\u201eGewicht\u201c''':\n[[Datei:Newton.jpg|mini|rechts|Ein Apfel soll Sir Isaac Newton (1642\u20131726), unter einem Apfelbaum sitzend, auf den Kopf gefallen sein und ihn auf die Idee gebraucht haben, dass die Schwerkraft f\u00fcr die ganze Himmelsmechanik bestimmend sein k\u00f6nnte.]]\n: ''\u201ePhysikalisch betrachtet geht aufgrund der Schwerkraft von jeder Masse eine Gewichtskraft aus. Auf der Erdoberfl\u00e4che betr\u00e4gt die Kraft, die von einer Masse von 1 kg ausgeht, 9.81 N(ewton), auf dem Mond hingegen nur ein Sechstel hiervon. Bekanntlich bekommen Astronauten in der Schwerelosigkeit ohne Gegenma\u00dfnahmen Probleme mit ihrer [[Gesundheitsentwicklung]]. Dies geschieht darum, weil die st\u00e4ndige aktive Bewegung in der Schwerkraft in einer engen Wechselwirkung mit der T\u00e4tigkeit der Vitalfunktionen und dem gesamten k\u00f6rperlichen \u201aEnergiehaushalt\u2018 steht. Daraus wird die zentrale Bedeutung der Schwerkraft f\u00fcr das Leben klar ersichtlich.\u201c\n\nQuelle: '''European Kinaesthetics Association (Hg.) (2020):''' Kinaesthetics. Lernen und Bewegungskompetenz. Linz, Winterthur: Verlag European Kinaesthetics Association. ISBN 978-3-903180-01-7. S. 42\u201343.\n\n[[Kategorie:Konzeptsystem]]\n[[Kategorie:Kybernetische Grundlagen]]"
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                        "*": "{{Infobox|mit Fachliteratur angelegt|N. N./Stefan Marty-Teuber, Dagmar Panzer}}\n\n''''' Zusammenfassung: ''''' <br>\nDas erste Kapitel dieses Artikels ist mit Fachliteratur angelegt. Es besteht aus einem einschl\u00e4gigen Zitat zu einer Berechnung, die Heinz von Foerster angestellt hat. Es geht um das Verh\u00e4ltnis von \u00e4u\u00dferer und innerer Sensitivit\u00e4t (\u201eEmpfindungsverm\u00f6gen\u201c) des K\u00f6rpers im Kontext der Neurophysiologie. Der Forscher berechnete, dass die nach au\u00dfen gerichtete Sensitivit\u00e4t in einem Verh\u00e4ltnis von 1 : 100'000 zur inneren Sensitivit\u00e4t steht.  Das Zitat stammt aus dem Buch \u201eKybernetik und Kin\u00e4sthetik\u201c.\n\nDer zweite Teil fasst die gek\u00fcrzte schriftliche Fassung des Vortrags \u201e\u00dcber das Konstruieren von Wirklichkeiten\u201c von Heinz von Foerster zusammen, um den gesamten Kontext der erw\u00e4hnten Berechnung aufzuzeigen. Dabei wird auch die Originalstelle der Berechnung zitiert.\n\n== Innere und \u00e4u\u00dfere Sensitivit\u00e4t in \u201eKybernetik und Kin\u00e4sthetik\u201c ==\nDas folgende Zitat stammt aus dem Buch \u201eKybernetik und Kin\u00e4sthetik\u201c, und zwar aus dem abschlie\u00dfenden sechsten Kapitel \u201eKin\u00e4sthetik ist praktische Kybernetik\u201c. Es bringt den Text der Infobox \u201eKin\u00e4sthetisches Sinnessystem\u201c. \n\n: ''''' \u201eKin\u00e4sthetisches Sinnessystem''''' \n[[Datei:11-detail-kin-sinnessystem.jpg|mini|rechts]]\n\n: ''Das kin\u00e4sthetische oder auch propriozeptive Sinnessystem erm\u00f6glicht durch das Zusammenspiel von unterschiedlichen, im ganzen K\u00f6rper verteilten sensorischen Rezeptoren eine sehr differenzierte Wahrnehmung unserer eigenen Bewegung. Mit diesem sehr grundlegenden Sinn gewinnen wir Informationen \u00fcber unsere innere dynamische \u201aBefindlichkeit\u2018. (vgl. European Kinaesthetics Association 2020a<ref>'''European Kinaesthetics Association (Hg.) (2020):''' Kinaesthetics. Konzeptsystem. Linz, Winterthur: Verlag European Kinaesthetics Association. ISBN 978-3-903180-00-0.</ref>; S. 13) ''\n: '' Diese Wahrnehmung aus einer Innenperspektive spielt in Lernprozessen der Kin\u00e4sthetik eine entscheidende Rolle. Heinz von Foerster (vgl. Kapitel 5) besch\u00e4ftigte sich mit der Frage, in welchem mathematischen Verh\u00e4ltnis der Mensch physiologisch betrachtet sensibel f\u00fcr \u00e4u\u00dfere bzw. innere Prozesse ist. Er kam auf ein Verh\u00e4ltnis von 1 : 100\u2018000 (\u00e4u\u00dfere Sensitivit\u00e4t : innere Sensitivit\u00e4t). Der Mensch ist demnach bei seinem \u201aFunktionieren\u2018 in einem sehr viel h\u00f6heren Ma\u00dfe mit inneren Prozessen als mit seiner \u00e4u\u00dferen Umgebung besch\u00e4ftigt. (Foerster 1985<ref>'''Foerster, Heinz von (1985): ''' Sicht und Einsicht. Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie. Autorisierte deutsche Fassung von Wolfram K. K\u00f6ck. Braunschweig, Wiesbaden: Vieweg (Wissenschaftstheorie, Wissenschaft und Philosophie 21). ISBN 978-3-528-08468-4.</ref>, S. 35)\u201c''\n\nQuelle: '''European Kinaesthetics Association (Hg.) (2020):''' Kybernetik und Kin\u00e4sthetik. Unter Mitarbeit von Stefan Marty-Teuber und Stefan Knobel. Linz, Winterthur, Siebnen: Verlag European Kinaesthetics Association, verlag lebensqualit\u00e4t. ISBN: 978-3-903180-22-2 (Verlag European Kinaesthetics Association) ISBN: 978-3-906888-02-6 (verlag lebensqualit\u00e4t). S. 56.\n\n== Innere und \u00e4u\u00dfere Sensitivit\u00e4t bei Heinz von Foerster ==\n{{Infobox|vorl\u00e4ufig abgeschlossen|Stefan Marty-Teuber/Dagmar Panzer}}\n\n=== Der Kontext ===\nDie Aussage, dass \u00e4u\u00dfere und innere Sensitivit\u00e4t in einem Verh\u00e4ltnis von 1 : 100'000 stehen, findet sich in der gek\u00fcrzten Fassung des Vortrags \u201e\u00dcber das Konstruieren von Wirklichkeiten\u201c<ref>'''Foerster, Heinz von (1999): ''' Sicht und Einsicht. Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie. Autorisierte deutsche Fassung von Wolfram K. K\u00f6ck. Heidelberg: Carl-Auer Systeme Verlag (Reihe Konstruktivismus und systemische Denken). ISBN 978-3-528-08468-4. S. 25\u201341.</ref>. Heinz von Foerster (im Folgenden HvF genannt, wie ihn Freunde gerne riefen) hielt dieses Er\u00f6ffnungsreferat an der vierten internationalen \u201eConference on Environmental Design Research\u201c, die im \u201eVirginia Polytechnic Institute\u201c in Blacksburg/Virginia am 15. April 1973 stattfand. Organisiert wurde diese Konferenz von der \u201eEnvironmental Design Research Association (EDRA)\u201c<ref>[https://en.wikipedia.org/wiki/Environmental_Design_Research_Association Environmental Design Research Association]</ref>. Diese internationale, interdisziplin\u00e4re Organisation wurde 1968 gegr\u00fcndet und f\u00fchrt bis heute j\u00e4hrliche Konferenzen durch, die sich dem Thema \u201eEnvironmental Design\u201c (Planung und Gestaltung der Umwelt, des Lebensraums) widmen. \n\nDas Publikum bestand somit aus Fachleuten, WissenschaftlerInnen und StudentInnen verschiedener Wissenschaftszweige, die sich mit dem Thema Umweltgestaltung besch\u00e4ftigten. Wie er im Verlauf des Vortrags sagt, rechnet er damit, dass die Zuh\u00f6rerschaft eher mit den Geisteswissenschaften als mit Naturwissenschaften vertraut ist.<ref>'''Foerster, Heinz von (1999): ''' Sicht und Einsicht. Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie. Autorisierte deutsche Fassung von Wolfram K. K\u00f6ck. Heidelberg: Carl-Auer Systeme Verlag (Reihe Konstruktivismus und systemische Denken). ISBN 978-3-528-08468-4. S. 30.</ref> HvF setzte f\u00fcr seinen Vortrag entsprechend keine Kenntnis der aktuellen kybernetischen, erkenntnistheoretischen oder neurophysiologischen Forschungen voraus. Dies zeigt sich z. B darin, dass er sein grundlegendes Postulat als ''\u201eunerh\u00f6rte Behauptung\u201c''<ref>ebd. S. 25.</ref> bezeichnet.\n\nHvF war zum Zeitpunkt der Abfassung des Vortrags seit 16 Jahren Direktor des \u201eBiological Computer Laboratory (BCL)\u201c in Urbana, wo f\u00fchrende WissenschaftlerInnen aus unterschiedlichen Disziplinen insbesondere ''\u201edie Gesetze des Rechnens in lebenden Organismen\u201c''<ref>ebd. S. X.</ref> erforschten. Vor diesem Hintergrund spiegelt der Vortrag den Kenntnisstand f\u00fchrender NeurophysiologInnen, MathematikerInnen oder BiologInnen der 1970er-Jahre, beruht aber unseres Wissens auf Grundlagen, die aus heutiger Sicht nicht als \u00fcberholt oder widerlegt bezeichnet werden k\u00f6nnen. Dies muss allerdings eine Fachperson beurteilen.\n\nWie es bei HvF die Regel ist, ist die Aussage \u00fcber das Verh\u00e4ltnis von innerer und \u00e4u\u00dferer Sensitivit\u00e4t in ein dichtes Netz von Herleitungen und koh\u00e4renten Argumentationen eingebettet. Deshalb wird im Folgenden der ganze Vortrag \u201e\u00dcber das Konstruieren von Wirklichkeiten\u201c skizziert. Aus der Perspektive der Kin\u00e4sthetik enth\u00e4lt er eine Vielzahl von Postulaten oder Hypothesen, die sich bestens als theoretische Grundlagen eignen, um z. B. Grunds\u00e4tze der Sensibilisierung der Bewegungswahrnehmung (Kin\u00e4sthesie) oder der Bewegungsinteraktion abzust\u00fctzen.\n\n=== Der Aufbau des Vortrags ===\nDie Struktur des Vortrags erl\u00e4utert HvF f\u00fcr seine Zuh\u00f6rerInnen zu Beginn (vgl. unten). Er baut seinen Vortrag wie folgt auf (zitierte \u00dcberschriften aus der deutschen \u00dcbersetzung):\n\n: '' \u201eKurzfassung ''\n: '''Das Postulat''' <br>\n: '''Die Experimente'''<br>\n:: ''1 Der blinde Fleck ''<br>\n:: ''2 Skotom''<br>\n:: ''3 Alternanten''<br>\n:: ''4 Verstehen (urspr. \u201ewahrnehmen, auffassen, begreifen, etwas k\u00f6nnen\u201c) ''<br>\n: ''' Interpretation ''' <br>\n: ''' Neurophysiologie ''' <br>\n::'' 1 Evolution ''<br>\n:: '' 2 Das Neuron''<br>\n:: '' 3 Die \u00dcbertragung ''<br>\n:: '' 4 Die Synapse* '' <br>\n:: '' 5 Der Cortex '' <br>\n:: '' 6 Descartes '' <br>\n:: '' 7 Die Errechnung '' <br>\n:: '' 8 Geschlossenheit'' <br>\n:''' Bedeutung\u201c '''\n\nNach HvF dient dieser Aufbau der Rechtfertigung des Postulats, das die Ausgangslage des Vortrags bildet. F\u00fcr die Zuh\u00f6rerInnen beschreibt er die Struktur des Vortrages folgenderma\u00dfen: \n: '' \u201eZun\u00e4chst m\u00f6chte ich Sie einladen, an einem Experiment teilzunehmen; darauf werde ich einen klinischen Fall sowie die Ergebnisse zweier Experimente darstellen. Danach m\u00f6chte ich eine Interpretation und sodann eine stark komprimierte Darstellung der neurophysiologischen Basis dieser Experimente und meines eben formulierten Postulats anbieten. Abschlie\u00dfend m\u00f6chte ich versuchen, die Bedeutung alles dieses f\u00fcr \u00e4sthetische und ethische \u00dcberlegungen klarzumachen.\u201c<ref>ebd. S. 25 f.</ref>\n\nHvF vergleicht die Sensitivit\u00e4t des Zentralnervensystems in Bezug darauf, wie sich die innere Umwelt ver\u00e4ndert, und in Bezug darauf, wie sich die \u00e4u\u00dfere Umwelt ver\u00e4ndert, am Schluss des vierten Unterkapitels [[#\u201eDie Synapse\u201c und die Berechnung des Verh\u00e4ltnisses von innerer zu \u00e4u\u00dferer Sensitivit\u00e4t|\u201eDie Synapse\u201c]]<ref>ebd. S. 35.</ref> (oben mit einem Stern gekennzeichnet). Dabei kommt er zum Schluss, dass die Sensitivit\u00e4t f\u00fcr innere Ver\u00e4nderungen hunderttausend Mal st\u00e4rker als die Sensitivit\u00e4t f\u00fcr \u00e4u\u00dfere Ver\u00e4nderungen ist.\n\nIm Folgenden werden die \u00dcberschriften ohne Belegstellen zitiert; sie sind in der gedruckten Ausgabe des Vortrags leicht zu finden. Aus Gr\u00fcnden des Urheberrechts werden die zahlreichen Abbildungen, die den Text hervorragend veranschaulichen, hier nicht publiziert.\n\n=== ''\u201eKurzfassung\u201c'' des Vortrags ===\nDer deutschen \u00dcbersetzung des Vortrags im Buch \u201eSicht und Einsicht\u201c geht eine sehr kurze ''\u201eKurzfassung\u201c<ref>ebd. S. 25, unter der Titelzeile in Kursivschrift.</ref> '' (von HvF?) voraus. Sie zitiert lediglich die Aussage ''\u201eTriff eine Unterscheidung!\u201c''<ref>ebd. </ref> des Mathematikers und Psychologen George Spencer Brown (1923\u20132016). In seinem Buch \u201eLaws of Forms\u201c<ref>'''Spencer Brown, George (1969): ''' Laws of Form. London: Allen and Unwin</ref> von 1969 stellt Brown dar,\n: '' \u201edass die gesamte mathematische Welt \u2013 aber nicht nur diese \u2013 darauf basiert, dass jemand eine Unterscheidung trifft. Die Laws of Form <nowiki>[kursiv]</nowiki> von George Spencer Brown stellen einen mathematischen Kalk\u00fcl dar, in dem das Treffen von Unterscheidungen formal behandelt und schlie\u00dflich der Beobachter, der unterscheidet, als st\u00e4ndig implizit entdeckt wird. Insofern sind die Laws of Form <nowiki>[kursiv]</nowiki> nicht nur ein mathematischer, sondern auch ein philosophischer oder genauer: erkenntnistheoretischer Text.\u201c<ref>''' Lau, Felix (2008):''' Die Form der Paradoxie. Eine Einf\u00fchrung in die Mathematik und Philosophie der \u201eLaws of Forms\u201c von G. Spencer Brown. 3. Auflage. Verlag f\u00fcr Systemische Forschung im Carl-Auer Verlag. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme. ISBN 978-3-89670-352-1. S. 9 f.</ref>''\n\n=== ''\u201eDas Postulat\u201c'' ===\nZu Beginn erw\u00e4hnt HvF die Figur Jourdain aus dem St\u00fcck \u201eDer B\u00fcrger als Edelmann\u201c von Moli\u00e8re. Jourdain lernt als ungebildeter Neureicher die Unterscheidung zwischen Prosa und Poesie kennen und ist au\u00dfer sich vor Begeisterung \u00fcber die Entdeckung, dass er schon ein Leben lang Prosa gesprochen hat. Er erinnert HvF an gewisse KollegInnen, die vor einiger Zeit in gleicher Weise voller Begeisterung entdeckt hatten, dass sie in einer Umwelt leben. Wichtiger erscheint HvF in diesem Zusammenhang eine andere Entdeckung.\n: '' \u201eWenn Monsieur Jourdain spricht, sei es Prosa oder Dichtung, dann ist er selbst es, der diese erfindet; und immer dann, wenn wir unsere Umwelt wahrnehmen, sind wir selbst es, die diese Umwelt erfinden.\u201c<ref>'''Foerster, Heinz von (1999): ''' Sicht und Einsicht. Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie. Autorisierte deutsche Fassung von Wolfram K. K\u00f6ck. Heidelberg: Carl-Auer Systeme Verlag (Reihe Konstruktivismus und systemische Denken). ISBN 978-3-528-08468-4. S. 25.</ref>''\n\nIm Anschluss dr\u00fcckt er diese Entdeckung in einem Postulat aus:\n\n: '' \u201eDie Umwelt, die wir wahrnehmen, ist unsere Erfindung. <nowiki>[kursiv]</nowiki>\u201c''<ref>ebd. S. 25.</ref>\n\nDer Titel \u201e\u00dcber das Konstruieren von Wirklichkeiten\u201c des Vortrags spiegelt dieses Postulat. Im weiteren Verlauf pr\u00e4zisiert HvF die Begriffe \u201ekonstruieren/erfinden\u201c durch \u201eerrechnen\u201c.\n\n=== ''\u201eDie Experimente\u201c'' ===\n==== ''\u201eDer blinde Fleck\u201c'' ====\nWenn man allein mit dem linken Auge einen schwarzen Stern neben einem runden schwarzen Fleck fixiert, verschwindet dieser in einem bestimmten Abstand vom Auge. Entscheidend an diesem nachvollziehbaren Experiment ist f\u00fcr HvF, dass der Fleck in diesem Moment nicht da ist und sein Fehlen nur durch eine Ver\u00e4nderung des Abstandes bzw. dadurch, dass man ihn dann wieder sieht, bemerkt werden kann. HvF bringt diese Beobachtung lapidar auf den Punkt:\n: '' \u201eWir sehen nicht, da\u00df wir nicht sehen.\u201c<ref>ebd. S. 26.</ref>\n\n==== ''\u201eSkotom\u201c'' ====\nAls Skotome werden Gesichtsfelddefekte bzw. Ausf\u00e4lle eines Teils des visuellen Feldes bezeichnet. HvF beschreibt den klinischen Fall, bei dem bestimmte gut heilende okzipitale L\u00e4sionen (Verletzungen des Hinterkopfs, z. B. durch Geschosse) zu einem Skotom f\u00fchren k\u00f6nnen, ohne dass sich die verletzte Person dessen bewusst wird. Allerdings kann die betreffende Person nach ein paar Wochen z. B. die F\u00e4higkeit verlieren, die Bewegung der Arme oder Beine zu kontrollieren. Erfolgreich therapiert wurden in dieser Zeit betroffene PatientInnen dadurch, dass ihnen ein bis zwei Monate lang die Augen verbunden wurden. \n\nDiese Therapie wurde dadurch begr\u00fcndet, dass der Patient einen Lernprozess durchl\u00e4uft, in dem ''\u201eer seine \u201aAufmerksamkeit\u2018 von (nicht-existenten) visuellen Hinweisen auf seine K\u00f6rperstellung auf jene (normal arbeitenden) Kan\u00e4le umstellt, die direkte <nowiki>[kursiv]</nowiki> Hinweise auf seine K\u00f6rperstellung aus (propriozeptiven) Sensoren in Muskeln und Gelenken liefern.\u201c''<ref>ebd. S. 27.</ref>\n\nHvF betont, dass einerseits einer betroffenen Person wie im vorhergehenden Experiment die fehlende Wahrnehmung nicht bewusst werden kann. Andererseits wird ''\u201edie F\u00e4higkeit wahrzunehmen durch sensumotorische Interaktion wieder aufgebaut\u201c''<ref>ebd.</ref>. Diese Situation f\u00fchrt ihn zur Formulierung der folgenden Metaphern:\n\n: '' \u201e(a) \u201aWahrnehmen ist Handeln.\u2018\n\n: '' (b) \u201aWenn ich nicht sehe, da\u00df ich blind bin, dann bin ich blind; wenn ich aber sehe, da\u00df ich blind bin, dann sehe ich.\u2018\u201c<ref>ebd.</ref>\n\nEine enge Anlehnung an die erste Metapher findet sich sp\u00e4ter im Kernaphorismus \u201eJedes Tun ist Erkennen, und jedes Erkennen ist Tun\u201c<ref>'''Maturana, Humberto R.; Varela, Francisco J. (2015):''' Der Baum der Erkenntnis. Die biologischen Wurzeln des menschlichen Erkennens. Aus dem Spanischen von Kurt Ludewig in Zusammenarbeit mit dem Institut f\u00fcr systemische Studien e. V. in Hamburg. 6. Auflage. Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verlag (Fischer Taschenb\u00fccher 17855). ISBN 978-3-596-17855-1. S. 32.</ref> des Buches \u201eDer Baum der Erkenntnis\u201c von Maturana/Varela.\n\nDie zweite Metapher erinnert an den Sinnspruch \u201eIch wei\u00df, dass ich nichts wei\u00df\u201c, der dem antiken Philosophen Sokrates (ca. 470\u2013399 v. Chr.) zugeschrieben wird<ref>vgl. dazu die Infobox \u201eSokrates\u201c auf S. 55 aus: '''European Kinaesthetics Association (Hg.) (2020):''' Kybernetik und Kin\u00e4sthetik. Unter Mitarbeit von Stefan Marty-Teuber und Stefan Knobel. Linz, Winterthur, Siebnen: Verlag European Kinaesthetics Association, verlag lebensqualit\u00e4t. ISBN: 978-3-903180-22-2 (Verlag European Kinaesthetics Association), ISBN: 978-3-906888-02-6: <br>\n: ''\u201eDer griechische Philosoph Sokrates verfasste Zeit seines Lebens kein einziges Buch oder Schriftst\u00fcck. Nur durch sein Leben und seine Gespr\u00e4che leitete er einen Paradigmenwechsel in der Geschichte der antiken Philosophie ein. Er war vom Orakel von Delphi als der weiseste aller Menschen bezeichnet worden \u2013 er, der stets betont hatte, von vielen gro\u00dfen Fragen wenig bis nichts zu verstehen. Deshalb diskutierte er mit vielen herausragenden Pers\u00f6nlichkeiten seiner Zeit, musste aber feststellen, dass viele ein ungeheures Fachwissen besa\u00dfen und sich darum einbildeten, auch all die gro\u00dfen Fragen beantworten zu k\u00f6nnen, es in Wirklichkeit aber nicht konnten. So best\u00e4tigte er das Orakel dadurch, dass er insofern weiser war als sie, da er sich nicht einbildete, \u00fcber diese Fragen etwas zu wissen. Seine Haltung wurde in einer sp\u00e4teren Formulierung unsterblich: <br>\u201aIch wei\u00df, dass ich nichts wei\u00df.\u2018\u201c </ref>.\n\n==== ''\u201eAlternanten\u201c'' ====\nHvF verweist auf ein Experiment, bei dem den ProbandInnen in einer Endlosschleife ein Wort (z. B. COGITATE) in ziemlicher Lautst\u00e4rke abgespielt wird. Nach ein bis zwei Minuten nehmen die ProbandInnen pl\u00f6tzlich statt des Wortes, das sie bis dahin deutlich wahrgenommen hatten, ein anderes bedeutsames Wort (eine Alternante wie COGITATE oder CUT THE STEAK) ebenso deutlich wahr. HvF kommentiert oder erkl\u00e4rt dieses Experiment nicht weiter.\n\n==== ''\u201eVerstehen (urspr. \u201awahrnehmen, auffassen , begreifen, etwas k\u00f6nnen\u2018)\u201c'' ====\nAls letztes Experiment f\u00fchrt HvF ein Experiment mit einer Katze an. Ihr waren in der H\u00f6rbahn Mikroelektroden eingesetzt worden, um mittels Elektroenzephalogrammen Aktivit\u00e4ten von Nervenzellen aufzuzeichnen. Dabei wurden Nervenzellen an Stellen ber\u00fccksichtigt, ''\u201edie als erste auditorische Stimuli empfangen (Cochlea Nucleus, CN), als auch von anderen bis hin zum auditorischen Cortex\u201c''.<ref>'''Foerster, Heinz von (1999): ''' Sicht und Einsicht. Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie. Autorisierte deutsche Fassung von Wolfram K. K\u00f6ck. Heidelberg: Carl-Auer Systeme Verlag (Reihe Konstruktivismus und systemische Denken). ISBN 978-3-528-08468-4. S. 27.</ref>. Durch das Niederdr\u00fccken eines Hebels kann die Katze einen Futterbeh\u00e4lter \u00f6ffnen. Der Hebel funktioniert aber nur, wenn ein Einzelton auf einer bestimmten Tonh\u00f6he (c6) wiederholt wird. \n\nDie Aufzeichnungen der in Bildern abgedruckten Elektroenzephalogrammen aus unterschiedlichen Situationen lassen den Schluss zu, dass ''\u201ekein Ton wahrgenommen wird, solange dieser Ton uninterpretierbar ist (Bilder 3 und 4: reines Ger\u00e4usch), dass das ganze System aber sofort zu arbeiten beginnt, wenn der erst \u201aPiepton\u2018 zu h\u00f6ren ist (Bilder 5 und 6: Ger\u00e4usch wird zum Signal), wenn also eine Wahrnehmung verst\u00e4ndlich wird\u201c''<ref>ebd. S. 29</ref>. F\u00fcr die Katze bedeuten die wiederholten Piept\u00f6ne, dass sie jetzt dank ihrer Aktivit\u00e4t (bzw. des Mechanismus) zu Fressen kommt.\n\n=== ''\u201eInterpretation\u201c'' === \nDie Experimente dienen HvF als Beispiele daf\u00fcr, dass man etwas sieht oder h\u00f6rt, ''\u201ewas gar nicht \u201ada\u2018 ist\u201c''<ref>ebd.</ref>, oder etwas nicht sieht oder h\u00f6rt, was von au\u00dfen betrachtet existiert, ''\u201ees sei denn, unsere Koordination von Sinneswahrnehmung und Bewegung erlaubt uns, das, was da zu sein scheint, zu \u201aerfassen\u2018\u201c''<ref>ebd.</ref>. Mit dieser Aussage spielt er auf den klinischen Fall des Skotoms an. Zur Bekr\u00e4ftigung dieser Beobachtungen verweist er auf das Prinzip der undifferenzierten Kodierung:\n\n:: ''\u201eDie Reaktion einer Nervenzelle enkodiert nicht <nowiki>[kursiv]</nowiki> die physikalischen Merkmale des Agens, das ihre Reaktion verursacht. Es wird lediglich das \u201aso viel\u2018 an diesem Punkt meines K\u00f6rpers enkodiert, nicht aber das \u201awas\u2018.\u201c\n\nEr f\u00fchrt dieses Prinzip mit dem Beispiel einer Rezeptorzelle der Netzhaut aus (eines St\u00e4bchens der Retina). Als Rezeptorzellen sind St\u00e4bchen lichtempfindlich und k\u00f6nnen elektromagnetische Strahlung absorbieren. Dadurch wird ihr elektrochemisches Potenzial ver\u00e4ndert, was ''\u201eeine periodische elektrische Entladung in Zellen auf einer h\u00f6heren Ebene des postretinalen Netzwerks verursacht\u201c''<ref>ebd.</ref>. Dabei ist die Periodizit\u00e4t, d. h. die Anzahl der Entladungen pro Zeiteinheit, proportional zur Intensit\u00e4t der Strahlung, die die Rezeptorzelle absorbiert. Festzuhalten ist nach HvF, dass diese Entladungen keinen Hinweis darauf enthalten, was es war (n\u00e4mlich elektromagnetische Strahlung), das die St\u00e4bchen feuern lie\u00df. Darauf verallgemeinert HvF:\n\n: '' \u201eDas gleiche gilt f\u00fcr jeden beliebigen anderen sensorischen Rezeptor, die Geschmackskn\u00f6spchen, die Druckrezeptoren, und alle die anderen Rezeptoren, die mit den Sinneswahrnehmungen des Geruchs, der W\u00e4rme und K\u00e4lte, der Kl\u00e4nge und Ger\u00e4usche usw. verbunden sind: Sie sind alle \u201ablind\u2018, was die Qualit\u00e4t <nowiki>[kursiv]</nowiki> ihrer Stimulierung angeht und reagieren nur auf deren Quantit\u00e4t <nowiki>[kursiv]</nowiki>.\u201c\n\nF\u00fcr das vorliegende Thema von Bedeutung ist, dass HvF hier wie in der [[#\u201eDie Synapse\u201c und die Berechnung des Verh\u00e4ltnisses von innerer zu \u00e4u\u00dferer Sensitivit\u00e4t|Berechnung des Verh\u00e4ltnisses der inneren und \u00e4u\u00dferen Sensitivit\u00e4t]] den Begriff der sensorischen Rezeptoren verwendet. Dort werden alle ''\u201esensorischen Rezeptoren\u201c''<ref>ebd. S. 35.</ref>, die empfindlich f\u00fcr \u00e4u\u00dfere Ver\u00e4nderungen sind, mit allen sensiblen Spitzen der Dendriten\u00e4ste in synaptischen Spalten verglichen (vgl. unten).\n\nF\u00fcr HvF stellt sich aus der Feststellung, dass die Nervenaktivit\u00e4t die Qualit\u00e4t der physikalischen \u00e4u\u00dferen Reize nicht enkodiert, ''\u201edie fundamentale Frage, wie unser Gehirn denn die \u00fcberw\u00e4ltigende Vielfalt dieser farbenpr\u00e4chtigen Welt hervorzaubern kann, wie wir sie in jedem Augenblick unseres bewussten Lebens erfahren, \u2013 und manchmal sogar, wenn wir schlafen und tr\u00e4umen\u201c''<ref>ebd. S. 29.</ref>. HvF bezeichnet diese Frage als das Problem der Kognition bzw. den Versuch, kognitive Prozesse zu erkl\u00e4ren, und umschreibt Kognition in einem ersten Schritt folgenderma\u00dfen:\n: ''\u201eKOGNITION \u2192 Errechnung einer Realit\u00e4t.\u201c''<ref>ebd. S. 30.</ref>\n\nHvF erkl\u00e4rt im Anschluss, was gegen diese Definition eingewendet werden k\u00f6nnten und handelt darauf diese Einw\u00e4nde einzeln ab. Erstens weist er darauf hin, dass er den Begriff Rechnen sehr allgemein f\u00fcr jede (nicht unbedingt zahlenm\u00e4\u00dfige) Operation verwenden m\u00f6chte, ''\u201edie beobachtete physikalische Entit\u00e4ten (\u201aObjekte\u2018) transformiert, modifiziert, ordnet, neu anordnet usw.\u201c''<ref>ebd.</ref>.\n\nZweitens verteidigt er die Verwendung des unbestimmten Artikels \u201eeiner\u201c (Realit\u00e4t). Der unbestimmte Artikel legt nahe, dass es nicht um die eine und einzige, \u201eobjektive\u201c Realit\u00e4t oder Umwelt geht. Genau das meint HvF:\n: '' \u201eMeine Wahrnehmung der Ber\u00fchrung in Korrelation <nowiki>[kursiv]</nowiki> mit meiner visuellen Sinneswahrnehmung erzeugt <nowiki>[kursiv]</nowiki> eine Erfahrung, die ich als \u2018Hier ist ein Tisch\u2018 beschreiben kann.\u201c''<ref>ebd.</ref> \nHvF lehnt aus erkenntnistheoretischen Gr\u00fcnden die Auffassung explizit ab, dass die Wahrnehmung eines Tischs \u00fcber Ber\u00fchrung die visuelle Wahrnehmung best\u00e4tigt, dass da tats\u00e4chlich in der Realit\u00e4t ein Tisch vorhanden ist. \n\nDrittens weist HvF darauf hin, dass somit ''\u201ekognitive Prozesse weder Armbanduhren noch Milchstra\u00dfensysteme errechnen, sondern im besten Fall Beschreibungen<nowiki>[kursiv]</nowiki> derartiger Entit\u00e4ten\u201c''<ref>ebd.</ref>. Unter Berufung auf die Neurophysiologie bzw. auf eine Publikation von Humberto Maturana von 1970<ref>''' Maturana, Humberto R. (1970): ''' Neurophysiology of Cognition. In: P. L. Garvin (ed.): Cognition: A Multiple View. New York: Spartan Books. ISBN \u200e978-0-876-71703-5. S. 3\u201323.</ref> erg\u00e4nzt er, dass diese Beschreibungen durch die neuronale Aktivit\u00e4t auf h\u00f6heren Ebenen immer wieder errechnet werden und somit eine unendliche Rekursion vorliegt. Schlie\u00dflich sagt er nun doch, dass auch beim Errechnen von Beschreibungen eine Errechnung vorliegt. So formuliert er die folgende Definition der Kognition und beschreibt die Absicht seines weiteren Vorgehens:\n: ''\u201eKOGNITION \u2192 Errechnung von <nowiki>[rekursiv durch einen hier nicht dargestellten Pfeil mit Errechnung verbunden]</nowiki>''\n: ''Ich fasse zusammen: Mein Vorschlag besteht darin, kognitive Prozesse als nie endende rekursive Prozesse des (Er-)Rechnens aufzufassen. Ich hoffe, da\u00df ich nun mit der folgenden tour de force <nowiki>[kursiv]</nowiki> durch die Neurophysiologie diese Interpretation verst\u00e4ndlich machen kann.\u201c''<ref>'''Foerster, Heinz von (1999): ''' Sicht und Einsicht. Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie. Autorisierte deutsche Fassung von Wolfram K. K\u00f6ck. Heidelberg: Carl-Auer Systeme Verlag (Reihe Konstruktivismus und systemische Denken). ISBN 978-3-528-08468-4. S. 31.</ref>\n\n=== ''\u201eNeurophysiologie\u201c'' ===\n==== ''\u201eEvolution\u201c'' ====\nHvF greift auf die einfachsten Manifestationen des Prinzips der rekursiven Errechnung zur\u00fcck, die aus der Sicht der Evolutionstheorie sehr fr\u00fch auftreten. Es geht dabei ''\u201eum die \u201aunabh\u00e4ngigen Effektoren\u2018 bzw. unabh\u00e4ngigen sensumotorischen Einheiten, wie sie sich \u00fcber die Oberfl\u00e4chen von Einzellern und Vielzellern verteilt finden\u201c''<ref>ebd.</ref>. Sie k\u00f6nnen hilfreich sein, um zu verstehen, dass kognitive Prozesse oder unter Berufung auf Maturana<ref>''' Maturana, Humberto R. (1970): ''' Biology of Cognition. BCL Report no. 9.0. Urbana/Illinois: Biological Computer Laboratory, University of Illinois. Deutsch: Biologie der Kognition. In: Maturana, Humberto R. (1982): Erkennen. Die Organisation und Verk\u00f6rperung von Wirklichkeit. Ausgew\u00e4hlte Arbeiten zur biologischen Epistemologie. Autorisierte deutsche Fassung von Wolfram K. K\u00f6ck. Wissenschaftstheorie, Wissenschaft und Philosophie, Bd. 19. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg. ISBN \u200e978-3-528-18465-0. S. 3\u201323.</ref> das ganze Leben auf diesem Prinzip beruht. Sie bestehen in der schematischen Darstellung aus einem dem sensorischen Teil, n\u00e4mlich aus einem dreieckigen Kopf, und aus einem zwiebelartig dargestellten motorischen Teil, der f\u00e4hig ist, sich zusammenzuziehen.\n\nWenn die sensible Spitze eine Ver\u00e4nderung der chemischen Konzentration in unmittelbarer N\u00e4he wahrnehmen kann, zieht sich die Einheit sofort zusammen. Daraus resultiert eine Bewegung, die einerseits die Gestalt oder die \u00f6rtliche Lage des Lebewesens ver\u00e4ndert und andererseits die chemische Konzentration f\u00fcr benachbarte Einheiten \u00e4ndern kann, wodurch sich diese sofort zusammenziehen usw. Dadurch ergibt sich eine Rekursion von ver\u00e4nderter Sinneswahrnehmung und ver\u00e4nderter Gestalt.\n\nAus der Perspektive der Evolution haben sich in einem n\u00e4chsten Schritt die sensorischen Teile der Sinneswahrnehmung und die motorischen Teile der Handlung getrennt und blieben durch d\u00fcnne Fasern, die sogenannten Axone, miteinander verbunden. Diese \u00fcbermitteln ''\u201eEinwirkungen auf die Sensoren an die zugeh\u00f6rigen Effektoren\u201c''<ref>'''Foerster, Heinz von (1999): ''' Sicht und Einsicht. Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie. Autorisierte deutsche Fassung von Wolfram K. K\u00f6ck. Heidelberg: Carl-Auer Systeme Verlag (Reihe Konstruktivismus und systemische Denken). ISBN 978-3-528-08468-4. S. 32.</ref>, wodurch der Begriff des Signals entsteht.\n\n: '' \u201eDer entscheidende Schritt in der Evolution der komplexen Organisation des Zentralnervensystems (ZNS) der S\u00e4ugetiere scheint jedoch das Auftreten eines \u201ainternuntialen Neurons\u2018 gewesen zu sein, einer Zelle, die zwischen der sensorischen und der motorischen Einheit gelagert ist (Bild 9). Es handelt sich dabei im allgemeinen um eine sensorische Zelle, die jedoch so spezialisiert ist, da\u00df sie nur auf ein universales \u201aAgens\u2018 reagiert, n\u00e4mlich auf die elektrische Aktivit\u00e4t der afferenten Axone, die in ihrer Nachbarschaft enden. Da ihre gegenw\u00e4rtige Aktivit\u00e4t ihre sp\u00e4tere Reaktionsf\u00e4higkeit beeinflussen kann, f\u00fchrt diese Zelle das Element des Rechnens in das Reich der Lebewesen ein erm\u00f6glicht so den entsprechenden Organismen die erstaunliche Vielfalt nicht-trivialer Verhaltensweisen. [\u2026] Ich glaube daher, da\u00df nun leicht einzusehen ist, warum sich diese Neurone entlang zus\u00e4tzlicher vertikaler Schichten mit zunehmenden horizontalen Verbindungen so schnell vermehrt haben, um jene komplexen ineinander verkn\u00fcpften Strukturen zu bilden, die wir \u201aGehirne\u2018 nennen.\u201c''<ref>ebd. S. 32 f.</ref>\n\n==== ''\u201eDas Neuron\u201c'' ====\n\u00dcber zehn Milliarden Neuronen bilden nach HvF das menschliche Gehirn. Es sind Einzelzellen, die hochgradig spezialisiert sind und drei anatomisch unterschiedliche Teile umfassen, n\u00e4mlich die zweig\u00e4hnlich ver\u00e4stelten Dendriten, den Zellleib mit dem Zellkern und die Axone. Mit ihren einzelnen Ausl\u00e4ufern enden die Axone bei den Dendriten anderer Neurone oder rekursiv bei denjenigen desselben Neurons. Aufgrund der Membran des Zellleibs weist das Zellinnere ungef\u00e4hr ein Zehntel Volt elektrische Ladung im Vergleich zu seiner Umgebung auf. '' \u201eWird diese Ladung in der Region der Dendriten hinreichend gest\u00f6rt, dann \u201afeuert\u2018 das Neuron und schickt diese St\u00f6rung entlang seiner Axone an dessen Endpunkte, die Synapsen.\u201c''<ref>ebd. S. 33.</ref>\n\n==== ''\u201eDie \u00dcbertragung\u201c'' ====\nSolche elektrische St\u00f6reinwirkungen k\u00f6nnen mit Mikrosonden gemessen und dargestellt werden. HvF zeigt drei Abbildungen solcher Messungen in einem Druckrezeptor, der konstant, aber in unterschiedlicher Intensit\u00e4t eine Stimulation erf\u00e4hrt. Die periodischen Entladungen des Druckrezeptors sind in allen drei F\u00e4llen gleich gro\u00df und unterscheiden sich nur durch ihre Frequenz. Dabei entspricht eine niedrige Frequenz einer schwachen Stimulation, eine h\u00f6here Frequenz einer st\u00e4rkeren.\n\n==== ''\u201eDie Synapse\u201c'' und die Berechnung des Verh\u00e4ltnisses von innerer zu \u00e4u\u00dferer Sensitivit\u00e4t ====\nHvF erkl\u00e4rt nun die Anatomie einer synaptischen Verbindung. Sie besteht aus einem winzigen Spalt. Dieser ist mit Transmittersubstanzen gef\u00fcllt und befindet sich zwischen dem knollenartigen Ende eines afferenten Axons und dem Dendritenast eines Neurons. \n\nHvF weist darauf hin, dass die Transmittersubstanzen des synaptischen Spaltes je nach ihrer chemischen Zusammensetzung eine unterschiedliche Wirkung haben k\u00f6nnen. Ein Impuls, der sich entlang eines afferenten Axons ausbreitet, kann einen anderen gleichzeitig ankommenden Impuls aufheben (inhibitorischer Effekt) oder einen anderen Impuls verst\u00e4rken (Bahnungseffekt). \n\nHvF folgert daraus, dass die synaptischen Spalten als Mikroumwelten der sensiblen Spitzen der Dendriten\u00e4ste aufgefasst werden k\u00f6nnen. Auf dieser Grundlage bestimmt er das Verh\u00e4ltnis der inneren zur \u00e4u\u00dferen Sensitivit\u00e4t:\n: '' \u201e\u2026 mit dieser Interpretation vor Augen k\u00f6nnen wir die Sensitivit\u00e4t des Zentralnervensystems gegen\u00fcber Ver\u00e4nderungen der inneren <nowiki>[kursiv]</nowiki> Umwelt (der Gesamtsumme aller Mikroumwelten) mit seiner Sensitivit\u00e4t gegen\u00fcber Ver\u00e4nderungen der \u00e4u\u00dferen <nowiki>[kursiv]</nowiki> Umwelt (das heisst aller sensorischen Rezeptoren) vergleichen. Da es lediglich einige 100 Millionen sensorische Rezeptoren und etwa 10 000 Milliarden Synapsen in unserem Nervensystem gibt, sind wir gegen\u00fcber Ver\u00e4nderungen in unserer inneren Umwelt 100 000mal st\u00e4rker empfindlich als gegen\u00fcber Ver\u00e4nderungen in unserer \u00e4u\u00dferen Umwelt.\u201c''<ref>ebd. S. 35.</ref>\n\nWie aus dem Kapitel [[#\u201eInterpretation\u201c| \u201eInterpretation\u201c]] zu erschlie\u00dfen ist, meint HvF in diesem Kontext mit dem Begriff der sensorischen Rezeptoren alle Rezeptoren, mit denen wir Informationen \u00fcber unsere Umwelt errechnen k\u00f6nnen. Die propriozeptiven oder kin\u00e4sthetischen Rezeptoren werden somit in dieser Berechnung nicht ber\u00fccksichtigt bzw. au\u00dfer Acht gelassen. Auf jeden Fall tragen sie nur zur Erh\u00f6hung des Verh\u00e4ltnisses zugunsten der inneren Sensitivit\u00e4t bzw. zur Verst\u00e4rkung der grunds\u00e4tzlichen Aussage bei.\n\n==== ''\u201eDer Cortex\u201c'' ====\nUm die Rechenkapazit\u00e4t des Gehirns zu veranschaulichen und ''\u201ezumindest eine gewisse Vorstellung von der Organisation der gesamten Maschinerie zu gewinnen, die alle unsere perzeptuellen, intellektuellen und emotionalen Erfahrungen errechnet\u201c''<ref>ebd. S. 35.</ref>, geht HvF auf einen zwei Quadratmillimeter gro\u00dfen Hirnschnitt ein, der von einer Katze stammt. Er ist hundertfach reduziert, zeigt die Axone nicht und l\u00e4sst nach HvF dennoch erahnen, wie dicht gepackt das Gehirn ist.\n\n==== ''\u201eDescartes\u201c'' ====\nIn einem kurzen Exkurs erl\u00e4utert HvF mit einem Zitat von Descartes, wie man sich im 17. Jahrhundert die Funktionsweise des K\u00f6rpers bzw. die Wahrnehmung und Verarbeitung vorstellte. Besonders sprechend ist die Erw\u00e4hnung von Lebensgeistern, die aus eine Hohlraum heraus in die Muskeln flie\u00dfen und eine Aktivit\u00e4t ausl\u00f6sen, und ebenso die Metapher, dass zuvor ein Zug auf die Nerven diesen Hohlraum \u00f6ffnet wie der Zug an einer Kordel (eines Herrschaftshauses) die Glocke (in einem bestimmten Zimmer) l\u00e4uten l\u00e4sst. HvF kann sich einen abschlie\u00dfenden Seitenhieb auf den Behaviorismus nicht verkneifen, wo einige Anh\u00e4ngerInnen zu seiner Zeit noch immer diese gleiche Auffassung vertreten w\u00fcrden, nur seien die Lebensgeister weggefallen.\n\n==== ''\u201eDie Errechnung\u201c'' ====\nBei diesem Unterthema pr\u00e4sentiert HvF eine typische neuronale Errechnung in einer schematischen Darstellung. Sie betriff die Netzhaut (Retina) und das postretinale Netzwerk bei einem S\u00e4ugetier. Mit diesem Schichtenmodell zeigt er auf, dass Rechenprozesse in denjenigen Schichten stattfinden, in denen es Synapsen hat. In diesen Schichten werden nach Untersuchungen von 1968 ''\u201edie Sinneswahrnehmung der Farbe sowie einige Formmerkmale errechnet\u201c''<ref>ebd. S. 37.</ref>.\n\nDie Formberechnung f\u00fchrt HvF l\u00e4nger aus. Er beschreibt insbesondere, wie die Schichten zusammenarbeiten und bei einheitlichem Lichteinfall inhibitorische Signale (aufhebende, vgl. oben) benachbarter Neurone gegen\u00fcber eigenen exzitatorischen Signalen (im Sinn von \u201eTu etwas!\u201c) zu einer Nullreaktion f\u00fchren, und zwar unabh\u00e4ngig von der St\u00e4rke der Stimulierung und der Ver\u00e4nderung der Belichtung. \n\nIm Unterschied dazu erkl\u00e4rt HvF dann den Fall, dass ein Hindernis einen Teil der rezeptiven Schicht abdeckt. Nun erh\u00e4lt ein Neuron zwei eigene exzitatorische Signale, aber nur ein inhibitorisches von einem benachbarten Neuron \u2013 und nicht wie zuvor von den beiden benachbarten Neuronen. Es wird also feuern. Dies l\u00e4sst den Schluss zu, dass grunds\u00e4tzlich die Funktion darin besteht, ''\u201ejede r\u00e4umliche Ver\u00e4nderung des visuellen Feldes dieses \u201aAuges\u2018\u201c''<ref>ebd. S. 38.</ref> zu errechnen. \n\nDie Rechenprozesse, die hier stattfinden, sind nach HvF zwar sehr elementare Operationen, aber ihre Organisation l\u00e4sst das bedeutsame Prinzip verstehen, wie abstrakte Vorstellungen (im Beispiel: die \u201eKante\u201c) errechnet werden. Zur Generalisierung dieses Prinzips weist HvF auf zwei Ebenen hin, auf denen sich Errechnung zeigt:\n: ''\u201e(a) in den tats\u00e4chlich ausgef\u00fchrten Operationen, <br>und (b) in der Organisation dieser Operationen, wie sie hier durch die Struktur des Nervennetzes dargestellt wird. <br>In der Computersprache w\u00fcrde man bei (a) von \u201aOperationen\u2018 sprechen, bei (b) jedoch von einem \u201aProgramm\u2018. Wie wir sp\u00e4ter noch sehen werden, k\u00f6nnen in \u201abiologischen Rechnern\u2018 die Programme selbst zum Gegenstand von Rechenprozessen werden. Wir erreichen so \u201aMetaprogramme\u2018, \u201aMeta-Metaprogramme\u2018 \u2026 usw. Und all das ist nat\u00fcrlich die Folge der rekursiven Organisation dieser Systeme\u201c''<ref>ebd.</ref>\n\n==== ''\u201eGeschlossenheit\u201c'' ====\nIn diesem Unterkapitel nimmt HvF die Funktionsweise des ganzen Organismus in den Blick. In einer schematischen Darstellung pr\u00e4sentiert er ein Modell, das ''\u201edie Einzelst\u00fccke wieder durch ihre funktionalen Beziehungen\u201c''<ref>ebd. S. 39.</ref> verbindet. Die Darstellung zeigt \n* die Neuronenb\u00fcndel, \n* die synaptischen Spalten, die Synapsen zu anderen Neuronenb\u00fcndeln bilden,\n*die Hirnanhangdr\u00fcse (Hypophyse) als ''\u201eSteuerdr\u00fcse f\u00fcr das gesamte endokrine System\u201c''<ref>ebd.</ref>,\n*die rekursiv verbundenen sensorischen und motorischen Oberfl\u00e4chen.\n\nZur rekursiven Verbindung der sensorischen und motorischen Oberfl\u00e4chen f\u00fchrt er aus:\n: ''\u201eDie Nervenimpulse <nowiki>[\u2026]</nowiki> wirken schlie\u00dflich auf die motorische Oberfl\u00e4che (MS), deren Ver\u00e4nderungen (Bewegungen) unmittelbar wiederum von der sensorischen Oberfl\u00e4che (SS) wahrgenommen werden <nowiki>[\u2026]</nowiki>\u201c''<ref>ebd. S. 39.</ref>\n\nEbenso rekursiv verbunden werden im Modell die Hirnanhangdr\u00fcse und die synaptischen Spalten. Allerdings f\u00fchren die hier verarbeiteten Impulse zur Ver\u00e4nderung (Modifikation) der Arbeitsweise (modus operandi) der synaptischen Spalten bzw. des ganzen Systems. \n\nDas Modell illustriert somit die ''\u201edie doppelte Schlie\u00dfung des Systems, das nun rekursiv nicht nur das verarbeitet, was es \u201asieht\u2018, sondern auch die T\u00e4tigkeit seiner eigenen Organe\u201c''<ref>ebd. </ref>. HvF transformiert dann das Modell in einen dreidimensionalen Torus, um so im Kern zeigen zu k\u00f6nnen, wie ein lebender Organismus in funktionaler Hinsicht organisiert ist. \n\nZu den Rechenprozessen, die in diesem Torus stattfinden, merkt HvF an, dass sie ''\u201eeiner nicht-trivialen Einschr\u00e4nkung\u201c''<ref>ebd. </ref> unterliegen. Sie besteht in einem Postulat, das er \u201eKognitive Hom\u00f6ostase\u201c nennt:\n\n: ''\u201eDas Nervensystem ist so organisiert (bzw. organisiert sich selbst so), da\u00df es eine stabile Realit\u00e4t errechnet.\u201c''<ref>ebd. </ref>\n\nEr weist darauf hin, dass sich aus diesem Postulat die Autonomie bzw. Selbstregelung jedes lebenden Organismus ergibt und dass Autonomie mit Regelung der Regelung gleichbedeutend ist.\n: ''\u201eUnd genau dies leistet der doppelt geschlossene, rekursiv rechnende Torus: Er regelt seine eigene Regelung.\u201c''<ref>ebd. S. 40.</ref>\n\n=== ''\u201eBedeutung\u201c'' ===\nMit einem kurzen Kapitel schlie\u00dft der Vortrag. HvF wechselt hier auf die ethische und \u00e4sthetische Ebene:\n: ''\u201eEs mag in der Zeit wie der unseren seltsam anmuten, Autonomie zu fordern, denn Autonomie bedeutet Verantwortung. Wenn ich selbst der einzige bin, der entscheidet, wie ich handle, dann bin ich f\u00fcr meine Handlungen verantwortlich.\u201c''<ref>ebd. S. 40.</ref>\n\nEr weist darauf hin, dass es eher \u00fcblich ist, andere f\u00fcr das eigene Handeln verantwortlich zu machen, um dann die Paradoxie der Haltung des Solipsismus aufzuzeigen. Er kommt zum Schluss, dass der springende Punkt darin besteht, dass man die Wahl hat, sich selbst als einzig existierende Realit\u00e4t zu betrachten oder nicht. Tut man das nicht, ist niemand die einzig existierende Realit\u00e4t und es muss ''\u201eetwas Drittes geben, das den zentralen Bezugspunkt bildet. Dies ist die Relation zischen Du und Ich, und diese Relation heisst IDENTIT\u00c4T: <br>Realit\u00e4t = Gemeinschaft\u201c''<ref>ebd. S. 40.</ref>\n\nDer Vortrag schlie\u00dft mit einem fulminanten, kurzgehaltenen H\u00f6hepunkt durch die Formulierung zweier Imperative:\n: ''\u201eWorin liegen nun die Konsequenzen alles dieses f\u00fcr Ethik und \u00c4sthetik? <br>Der ethische Imperativ <nowiki>[kursiv]</nowiki>: Handle stets so, da\u00df die Anzahl der Wahlm\u00f6glichkeiten gr\u00f6sser wird. <br>Der \u00e4sthetische Imperativ <nowiki>[kursiv]</nowiki>: Willst du sehen, so lerne zu handeln.\u201c''<ref>ebd. S. 41.</ref>\n\n== Kommentare, Auswertung und offene Fragen ==\n\n== Weiterf\u00fchrende Literatur und Medien ==\n* [https://de.wikipedia.org/wiki/Blinder_Fleck_(Auge) '''Wikipedia (2022):''' Blinder Fleck (Auge)] (Zugriff: 01.04.2022)\n\n* [https://de.wikipedia.org/wiki/Axon '''Wikipedia (2022):''' Axon] (Zugriff: 01.04.2022)\n\n* [https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/synapsen/65005 '''Spektrum-Onlinelexikon der Biologie (2022):''' Synapsen] (Zugriff: 01.04.2022)\n\n== Vergleiche auch ==\n* [[Wahrnehmung]]\n* [[Kin\u00e4sthetik (Begriff)]]\n* [[Feedback-Control-Theorie]]\n* [[Zirkularit\u00e4t]]\n* [[Maschinen (triviale und nichttriviale)]]\n* [[Heinz von Foerster]]\n\n== Einzelnachweise ==\n\n\n[[Kategorie:Kybernetische Grundlagen]]"
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